Aus dem Rathaus

Rhein-Neckar-Kreis rückt zusammen
Rhein-Neckar-Kreis rückt zusammen

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht


Es ist wirklich wahr. Noch bevor das Christkind kommt, kommt der Bus mit der Liniennummer 718. Ab 15. Dezember gibt es stündlich eine Busverbindung von Altlußheim über Neulußheim und Reilingen nach Walldorf.

Entsprechend gute Stimmung und Freude herrschte im Bürgersaal des Reilinger Rathauses, als die vier Bürgermeister Heinz Merklinger aus Walldorf, Hartmut Beck aus Altlußheim und Gunther Hoffmann aus Neulußheim sowie Gastgeber Walter Klein den Vertrag unterzeichneten.

Mit dabei war auch Landrat Dr. Jürgen Schütz, der nicht nur für den Kreis, der zur neuen Linie einen Zuschuss geben wird, unterschrieben hat, sondern für den gerade diese Buslinie eine wichtige Bedeutung hat. Trotz allem Zusammenwachsen des Rhein-Neckar-Kreises in den letzten drei Jahrzehnten gebe es immer noch Bereiche, in denen die alten Kreise Heidelberg und Mannheim deutlich seien. Mit dieser neuen Linie verbinde man durch Reilingen und Walldorf die beiden alten (und längst nicht mehr wirklich exitierenden) Kreise miteinander.

Geschichtsträchtige Strecke
Landrat Dr. Schütz nannte dies auch eine geschichtsträchtige Strecke, zumal auf dieser ehemaligen Strecke von der Kaiserpfalz in Wimpfen in Richtung Speyer, Kaiser und Könige, Kriegsvolk und Handelsleute gereist seien.

Reilingens Bürgermeister Walter Klein hatte historisch erkundet, dass nachweislich bereits um 1860 ein Pferdeomnibus von Speyer über Reilingen und Walldorf nach Wiesloch unterwegs gewesen sei, der außer Personen und Fracht auch die Post beförderte.

Zwar habe man von 1984 bis 1987 eine Busverbindung zwischen Walldorf und Reilingen gehabt, die habe aber keinen Zuspruch gefunden und sei deshalb eingestellt worden. Allerdings, so fuhr Klein fort, habe Reilingen bereits im Jahre 1990 die Initiative ergriffen und eine Ruftaxilinie eingerichtet, die sich immer größerer Beliebtheit erfreute.

Vor allem das erhöhte Schüleraufkommen in Richtung Schulzentrum Walldorf habe aber die Bedienung durch das Ruftaxi immer schwieriger und teurer gemacht. derzeit seien es, so Walter Klein, 77 Jugendliche aus der Verwaltungsgemeinschaft, die eine weiterführende Schule in Walldorf besuchen.

15 Mal in beide Richtungen
Die Beratungen zwischen Reilingen, Walldorf, Altlußheim und Neulußheim sowie mit dem Rhein-Neckar-Kreis, mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar und der Busverkehr Rhein-Neckar GmbH gingen zügig vonstatten und waren unterschriftsreif. Nach dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember wird ab Montag, 15. Dezember, von montags bis freitags im Stundentakt je 15 Mal der Bus in beide Richtungen fahren. Am SAP-Campus in Walldorf kann man in die Buslinie 707 umsteigen zum Bahnhof Wiesloch/Walldorf, um dort in die S-Bahn zu steigen.

An der evangelischen Kirche in Walldorf kann man in die Linien 720 und 721 nach Heidelberg umsteigen und in die andere Richtung kann man in Reilingen und in Altlußheim in die Linie 717 in Richtung Hockenheim oder Speyer umsteigen. In den Abendstunden und am Wochenende steht nach wie vor das Ruftaxi zur Verfügung.

Dr. Michael Winnes vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar und Geschäftsführer Bernhard Krämer vom Busverkehr Rhein-Neckar stellten die neue Strecke mit ihren 22 Haltestellen vor. Die vier Gemeinden und der Rhein-Neckar-Kreis haben sich über die Finanzierung der 275.000 Euro teuren Linie geeinigt.

Altlußheim und Neulußheim beteiligen sich mit einem Festbetrag von jeweils 25.000 Euro, den Rest teilen sich Walldorf und Reilingen abzüglich der Fahrgeldeinnahmen je zur Hälfte. Der Kreis trägt per Zuschuss 40 Prozent des nicht gedeckten Aufwands der Gemeinden im Folgejahr. Die Vorbereitungen laufen, wie der ausführende Unternehmer Rüdiger Lukas betonte, ab Mitte Dezember rückt der Rhein-Neckar-Kreis noch näher zusammen.
Franz Anton Bankuti aus SZ, Foto svs
( 01.12.2008 - 11:03)

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht

© Gemeinde Reilingen 2008