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Geschäftsleben: Gottfried Müller von Handwerkskammer für 60 Jahre Arbeit geehrt

Arbeit erhält jung, heißt es sprichwörtlich. "Und Arbeit macht auch Spaß", fügt Gottfried Müller hinzu. Der "arbeitslebenslange" Mitarbeiter der Firma Wüst erhielt jetzt von der Handwerkskammer eine absolut seltene Auszeichnung, nämlich eine Ehrung für 60 Jahre Arbeit im Dienste der Firma, dem alteingesessenen Hockenheimer Unternehmen für Naturstein, Grabmale und Fliesen.

Im Jahre 1948 begann der aus Reilingen kommende Gottfried Müller seine Lehre in Hockenheim als "Betonwerkstein-Lehrling", wie es damals hieß, man sprach auch von "Zementeur". Nach seiner Prüfung im Jahre 1951 arbeitete Müller als Geselle bei Ludwig Wüst. Als dessen Sohn Harald 1969 den Betrieb übernahm, war Gottfried Müller längst eine "feste Größe" des Unternehmens und war als Vorarbeiter im Werkstattbereich tätig.

"Wir verstanden uns immer prächtig, es war stets eine schöne und erfolgreiche Zusammenarbeit", blickt Harald Wüst zurück und Gottfried Müller stimmt ihm zu.

Die gemeinsame Arbeit wurde durch viele gemeinsame Interessen und auch manche gemeinsame Familienurlaube ergänzt. "Es macht natürlich auch Freude, Entwicklung, Aufschwung und Erweiterung eines Unternehmens mitzuerleben und selbst zum Erfolg beitragen zu können", resümiert Gottfried Müller.

Im Jahre 1999, als er 65 Jahre alt war, wurde Gottfried Müller Rentner. "Und wer macht jetzt seine Arbeit?" wurde vielfach von Kunden und Architekten gefragt. Schließlich ist der von Müller erlernte Beruf zwischenzeitlich "ausgestorben". Und so blieb Gottfried Müller "seinem Element", dem Stein treu. Wann immer seine Hilfe gebraucht wird bei Reparaturen und Renovierungen von Betonwerksteinen ist nach wie vor die Sach- und Fachkenntnis Müllers gefragt. "Wenn ich aushelfen kann, mache ich das natürlich gerne", bemerkt Müller dazu bescheiden und der Firmeninhaber Harald Wüst, der von seinem gleichnamigen Vater in diesem Jahr den Betrieb in vierter Generation übernommen hat, freut sich, dass nicht nur das Unternehmen Tradition hat, sondern von erfahrenen Mitarbeitern, die bereits sein Großvater ausgebildet hatte, noch traditionelle Steinarbeiten durchgeführt werden können. ba aus SZ
( 29.12.2008 - 09:36)

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