Umwelt

Grünes gegen dicke Luft

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Bis zu 90 Prozent seiner Lebenszeit verbringt der Mensch in geschlossenen Räumen. Dort ist die Luft oft stickig und staubig. Pflanzen können Abhilfe schaffen. Richtig eingesetzt, verbessern sie das Raumklima erheblich.

Wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, freuen wir uns ganz besonders auf warme, behagliche Räume. Doch was uns so gemütlich erscheint, ist oftmals ziemlich ungesund. Die geheizte Luft ist nicht nur gesättigt mit Staub und Ausdünstungen, sie ist auch extrem trocken. Und das schädigt die Schleimhäute. Sie trocknen aus, und die Abwehr gegen Viren und Bakterien wird geschwächt. Schniefnasen, gereizte Augen und Hautprobleme sind die häufigen Folgen.

Pflanzen schaffen besseres Klima
Gegen dieses Wüstenklima in Innenräumen helfen Grünpflanzen. Üppig verteilt (ideal: eine Pflanze pro Quadratmeter), erhöhen sie die Luftfeuchtigkeit auf einen idealen Wert zwischen 40 und 60 Prozent. Besonders in Büros ist das wichtig, dort sinkt die Luftfeuchtigkeit im Winter nicht selten unter 30 Prozent.

Da die Abgabe der Feuchtigkeit über die Blattflächen stattfindet, verdunsten Pflanzen mit großer Oberfläche und zarten, eher dünnen Blättern am meisten. Das zeigt sich auch daran, dass sie besonders viel Gießwasser benötigen. Hierzu gehören zum Beispiel Zyperngras, Farn und Zimmerlinde. Ein wassersparender Kaktus dagegen, der an trockene Wüstenstandorte angepasst hat, gibt kaum Feuchtigkeit an die Umgebung ab.

Pflanzen beseitigen Schadstoffe
Pflanzen sollen aber noch viel mehr können: Sie sollen die Luft von Staub und schädlichen Ausdünstungen reinigen können. Einige Experten gehen davon aus, dass die Innenraumluft zehnmal mehr mit Schadstoffen belastet ist als die Außenluft. Ausgasungen von Teppichböden, Möbeln, Textilien und elektronischen Geräten bilden einen Chemiecocktail, der viele Menschen gesundheitlich belastet und Allergien entstehen lässt. Auch der Mensch selbst trägt zur Luftverschmutzung bei: Weltraumforschungen ergaben, dass er bis zu 150 flüchtige Stoffe in die Atmosphäre abgibt.

Dicke Luft also, die oft nicht entweichen kann, denn um Energie zu sparen, werden Gebäude heutzutage von Grund auf isoliert. Wenn nicht ausreichend gelüftet wird, reichern sich so viele der schädlichen Stoffe in der Raumluft an. Wissenschaftliche Studien haben hier einen positiven Einfluss von Zimmerpflanzen beschrieben. Ob es die Pflanzen selbst sind, die Schadstoffe aufnehmen und in ihrem Stoffwechsel abbauen oder aber ob es die Mikroorganismen in der Pflanzenerde sind, die das tun, ist noch immer nicht eindeutig nachgewiesen.

Grünes im Büro tut aber nicht nur der Gesundheit gut. Auch die Seele freut sich. Hauspflanzen verwandeln ein tristes Zimmer in einen behaglichen Wohn- oder Arbeitsraum.

Tipps
* Wählen Sie Grünpflanzen, die viel Wasser brauchen. Dann können Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen. Kakteen sind dafür nicht geeignet.
* Viele Pflanzen haben die Fähigkeit, Luftschadstoffe abzubauen. Das gilt z. B. für die Arecapalme, Zwergdattelpalme, Birkenfeige, Einblatt, Dieffenbachia (Abbau von Xylol, Toluol, Formaldehyd), die Chrysantheme, Schlangenwurz, Flamingoblume (Abbau von Ammoniak). Achten Sie auf möglichst unterschiedliche Arten.
* Die meisten Hauspflanzen bevorzugen Zimmertemperatur. Stellen sie sie deshalb nicht zu nahe ans Fenster. Dort ist es oft - je nach Jahreszeit - kälter oder wärmer als im Zimmer selbst.
* Bei extrem trockener Luft sollten sie die Blätter zusätzlich besprühen.
* Der Pflanzenstandort sollte nicht zugig sein.
* Wischen Sie regelmäßig den Staub von den Blättern.
* Pflanzen brauchen unterschiedlich viel Licht. Achten Sie auf den richtigen Standort.
* Gießen Sie bei Hydrokultur immer durch den Einfüllstutzen, sonst lagern sich auf der oberen Granulatschicht Salze ab.
* Gießen Sie Pflanzen, die in Blumenerde stecken, möglichst von unten, um eine gleichmäßige Bewässerung zu ermöglichen.

Lichttypen:
sonnig = mind. 5 Stunden direktes Sonnelicht (B.: Birkenfeige, Chrysantheme, Flammendes Käthchen)
hell = mind. 2 - 3 Stunden direktes Sonnenlicht (B.: Arecapalme, Bergpalme, Dieffenbachia, Efeu, Gerbera, Grünlilie)
halbschattig = heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung (B.: Alpenveilchen, Azalee, Drazäne, Einblatt, Gummibaum)
schattig = generell leicht abgedunkelt (B.: Bogenhanf, Efeutute, Kolbenfaden).

Regelmäßiges Lüften sollten Sie auch mit Zimmerpflanzen nicht vergessen, dabei gilt: lieber kurz mit weit geöffnetem Fenster als längere Zeit gekippt.
( 23.02.2004 - 13:22)

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