Aus dem Vereinsleben

"Dressursport ist längst keine Randsportart mehr"

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Von wegen Randsportart: Der Dressursport in Deutschland ist längst aus dem Schatten des Springens herausgetreten. Die deutschen Erfolge in der Vergangenheit haben dazu beigetragen. Im Rahmen des Reilinger Reitturniers hat unsere zeitung mit den erfahrenen Richtern Bodo Pelz (Neustadt a.d. Weinstraße) und Robert Oswald (Heidelberg) unterhalten. Die beiden sind Pferdewirtschaftsmeister und richten Pferd und Reiter sowohl in Dressur als auch im Springen. Nach Reilingen kommen sie schon seit einigen Jahren.

Reilingen scheint eine Ihrer Lieblingsadressen zu sein. Woran liegt das?

BODO PELZ: Nun, man kommt gerne dorthin als Richter, wo man sich auch als Reiter wohl gefühlt hat.

ROBERT OSWALD: In der Tat, das ist so. Hier in Reilingen stimmt alles. Von der Organisation bis zu den Prüfungen. Vor allem fällt mir in den letzten Jahren das stetig steigende Niveau im Dressurbereich auf. Die Teilnehmer werden immer besser und sind immer besser ausgebildet. Es macht hier riesigen Spaß als Richter zu agieren.

Während beim Springen die Stangen fallen und man als Außenstehender Ergebnisse sieht, ist das bei der Dressur ganz anders. Worauf achten die Richter bei der Dressur besonders?

PELZ: Wichtig ist, dass die vorgegeben Aufgaben korrekt ausgeführt werden. Dabei spielt natürlich das gesamte Erscheinungsbild von Pferd und Reiter eine wichtige Rolle bei der Beurteilung. Wir als Richter, müssen ganz objektiv beurteilen. Lieblinge darf es da nicht geben.

OSWALD: Oft erscheint die Dressur bei Zuschauern ein wenig langweilig. Doch wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, bekommt man einen ganz anderen Eindruck. Gerade bei großen Turnieren werden die einzelnen Prüfungen den Zuschauern näher gebracht, indem sie kommentiert werden. Dann kann auch der Laie Unterschiede zwischen den Konkurrenten erkennen. Schade, dass das bei den kleineren Turnieren nicht möglich ist.

Kommt es auch einmal vor, dass sich Reiter über ihre Noten beschweren und eine ganz andere Ansicht ihrer Leistung haben?

PELZ: Das kommt schon vor. Die Reiter haben ein Anrecht darauf, zu diskutieren. Es sind mündige Reiter. Wenn alles im Rahmen bleibt, ist das kein Problem für uns Richter. Natürlich müssen wir auch den nötigen Sachverstand haben, um entsprechend sachlich zu diskutieren, um die Reiter von unserer Einschätzung der Situation zu überzeugen.

OSWALD: Die Zeiten haben sich geändert. Es ist, Gott sei Dank, nicht mehr so wie früher, als man vor dem Richter noch stramm gestanden hat. Heute sind die Teilnehmer auch viel selbstbewusster.

Was glauben Sie, wohin führt der Weg des Dressursports?

PELZ: Ohne den Dressursport wird es auch künftig nicht gehen. Ein gutes Springpferd muss auch dressurmäßig gut geritten sein. Das ist die Voraussetzung für den Erfolg.

OSWALD: Ich denke, der Dressursport ist auf einem guten Weg, noch mehr Freunde zu finden. Er ist längst keine Randsportart mehr. Nicht umsonst gibt es auch in Reilingen mehr Dressur- als Springprüfungen. Vor allem junge Pferde werden hier vorgestellt. Das stimmt mich optimistisch, dass wir noch lange an den Dressurvierecken richten werden.
Michael Callies aus SZ
( 04.09.2007 - 07:42)

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