Aus der Geschäftswelt

Hundefriseuse ganz oben auf dem Siegertreppchen
Hundefriseuse ganz oben auf dem Siegertreppchen

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"Ich bin aus allen Wolken gefallen", Jasmin Ratzek kann ihren Sieg immer noch nicht fassen. Die 24-Jährige arbeitet seit zwei Jahren als selbstständige Hundefriseuse, im Fachjargon "Groomer" genannt, und hat am Wochenende erstmals an einer internationalen Schermeisterschaft in den Niederlanden teilgenommen - und diese gleich gewonnen.

Nachdem ihre ehemalige Ausbilderin lange auf sie eingeredet hatte, hat sich Ratzek irgendwann geschlagen gegeben und der Teilnahme am "Certo Grooming Event" zugestimmt. Kurzerhand hat sich die diplomierte Hundefriseuse zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bichon-Frisé-Rüden Merlin auf den viereinhalbstündigen Weg ins niederländische Arnheim gemacht.

Als Meisterschafts-Neuling hat sich Jasmin Ratzek in der Anfängerklasse "Mischlinge und sonstige Rassen" eingeschrieben und einen Schertisch in der Halle zugewiesen bekommen, auf dem Merlin während des Wettbewerbs stehen musste. "Merlin war genauso aufgeregt wie ich. Ist ja immer so, dass sich der eigene Zustand auf das Tier überträgt", so die quirlige Groomerin.

Bevor der Startschuss für das zweieinhalbstündige Schneiden fiel, haben sich die Juroren zunächst ein Bild von dem "Ist-Zustand" des Hundes gemacht. "Merlin hatte einen richtigen Afro. Zwölf Wochen lang habe ich ihn nicht nachgeschnitten, denn je mehr Haar im Wettbewerb fällt, desto mehr Punkte gibt es", erklärt Ratzek.

Nachdem der Startschuss dann gefallen war, kann sich die Groomerin nicht mehr an viel erinnern. "Ich war wie in Trance - total auf Merlin und meine Arbeit fixiert. Mit dem Kommando "Schere bitte niederlegen" war der Wettbewerb für Ratzek und ihre Konkurrentinnen gelaufen. "Ich habe Merlin dann nur noch präsentieren müssen. Bei der Bewertung wird darauf geachtet, ob der Hund symmetrisch und rassengerecht geschnitten wurde, wie viele Haare gefallen sind und wie während der Arbeit mit dem Hund umgegangen wird", erläutert die Hundefriseuse.

Nachdem sich die Juroren zur Beratung zurückgezogen haben, gaben sie ihre Nominierungen bekannt. "Da wusste ich allerdings nur, dass ich auf irgendeinem Treppchen stehen würde." Dass es das höchste sein würde, hat Ratzek erst erfahren, als auch die Groomer der anderen Klassen ihre Scheren abgelegt hatten. Seitdem kann sie ihren Erfolg gar nicht richtig verarbeiten. "Mein Motto war doch einfach ,Dabei sein ist alles' und jetzt habe ich mit einer schwerst zu schneidenden Rasse auch noch gewonnen", freut sich Ratzek.

Anfang November wird die Reilingerin erneut vor Zuschauern und Juroren ihr Können mit der Schere unter Beweis stellen. "Bei der Meisterschaft des Bundesverbandes der Groomer werde ich diesmal in der Fortgeschrittenenklasse ,Mischlinge und sonstige Rassen' in Bad Salzungen antreten", informiert die 24-Jährige. "Denn jetzt hat mich das Fieber gepackt." vs aus SZ
( 17.09.2007 - 13:45)

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