Aus dem Rathaus

Reilinger Polizeiposten akut gefährdet
Reilinger Polizeiposten in der Hauptstraße

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Verwaltungsreform in Baden-Württemberg. Das klingt recht abstrakt. Konkret sind dann die Auswirkungen. Es ist zu befürchten, dass Reilingen in absehbarer Zeit keinen eigenen Polizeiposten mehr haben wird.

580 Polizeiposten gibt es derzeit in Baden-Württemberg. Diese Zahl soll nicht unerheblich reduziert werden. Allein im Rhein-Neckar-Kreis stehen elf von 27 Polizeiposten auf dem Prüfstand. Ihre weitere Existenzberechtigung werden die Polizeiposten verlieren, welche mit einer oder zwei Personen besetzt sind. Bei Drei-Mann-Posten darf eine intensive Prüfung erwartet werden, ob eine Schließung wirklich unabdingbar ist.

Darauf hofft jedenfalls auch Bürgermeister Walter Klein. "Unsere Gemeinde, die Menschen hier wissen es zu schätzen, dass die Polizisten hier mitten in unserem Ort sind". Außerdem ist man sich bewusst, dass der Polizeiposten in Reilingen sehr gut untergebracht ist. Beim Umzug in diese Räumlichkeiten vor knapp fünf Jahren sprach man schließlich vom modernst ausgestatteten und eingerichteten Polizeiposten des Rhein-Neckar-Kreises.

Am Mittwoch, 04. Februar hat sich Bernd Fuchs, der Leiter der PD Heidelberg, mit den Bürgermeistern der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim zu einem offenen Gespräch getroffen und über die angestellten Untersuchungen zur Optimierung der Organisationsstruktur beim Polizeirevier Hockenheim informiert.
Angedacht ist, den Reilinger und Neulußheimer Polizeiposten mit Sitz in Neulußheim zusammenzulegen. Der wäre dann für die drei Landgemeinden Alt-, Neulußheim und Reilingen zuständig. Das mache Sinn, so Fuchs, sei gerade der Reilinger Posten von den Fallzahlen her eher schwach ausgelastet.

Die Polizeidirektion Heidelberg ist "ergebnisoffen" an den Prüfauftrag des Innenministeriums gegangen, so Fuchs. Die Kriterien wurden sehr objektiv ausgelegt. Anhand der Kriminalitätsbelastung, der Entfernung zum nächsten Revier, der Einwohnerzahl oder der Besucherfrequenz wurde der Istzustand festgestellt. Zudem habe man immer die Maßgabe voran gestellt, dass sich auch bei einer Schließung des Postens die Präsenz und der Bürgerservice nicht verschlechtern dürfe. Dies könne man erreichen, indem man aus zwei Drei-Mann-Posten einen Sechs-Mann-Posten mache. Vorteil: Selbst wenn zwei Beamte Innendienst im Revier machen, können jeweils zwei Streifen draußen sein. Arbeiten die dann noch zeitversetzt, kann bis in den Abend hinein Präsenz gezeigt werden. Dies soll übrigens künftig stärker in Form von Fußstreifen erfolgen, denn Befragungen haben gezeigt, dass die Polizei im Dienstwagen kaum wahrgenommen wird, zu Fuß aber sehr stark. Die Polizisten vor Ort widmen sich überwiegend der Ermittlungsarbeit bei Kleinkriminalität, das ist unabhängig vom Dienstsitz möglich.

Im verlauf des Monats März wird die Polizeidirektion Heidelberg die notwendigen Entscheidungen treffen. Die Umsetzung selbst kann noch einige Zeit in Anspruch nehmen und ist von Dauer abgeschlossener Mietverträge, der Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten und der Lösung offener Personalfragen abhängig.

Bürgermeister Walter Klein will weiter mit stichhaltigen Argumenten für die Beibehaltung unseres Polizeipostens in Reilingen kämpfen. "Wir haben gute Argumente, auch wenn wir wissen, dass Sparzwänge nicht spurlos an den Bürgern vorüber gehen können".
Fotos: svs
( 16.02.2004 - 08:52)

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