Ortsgeschichte

Wasserversorgung um 1900
Wasserversorgung um 1900

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Reichlich Wasser gab es für die Reilinger Haushaltungen erst, als 1927 das Wasserwerk an der Hockenheimer Straße errichtet und Wasserleitungen in die Häuser verlegt wurden. Vorher musste das Wasser mühsam aus Pumpbrunnen gefördert werden. Die um 1900 erbauten Häuser hatten alle ihren eigenen eisernen Brunnen im Hof. Vorher gab es für mehrere Häuser einen gemeinsamen öffentlichen Brunnen, der einen gemauerten Brunnenschacht hatte. Viele Brunnenschächte sind bis heute erhalten. Sie wurden bis zu den fünfziger Jahren noch als Löschwasserstellen unterhalten, sind aber bei der Straßenrenovation abgedeckt und mit einer Teerdecke versehen worden. Ein solcher zugemauerter Löschteich befindet sich noch in der Hockenheimer Straße auf der Höhe der Metzgerei Unglenk. Unser Bild zeigt einen Brunnen, wie er in der Neugasse 27 stand. Der hölzerne Brunnenstock wurde sehr wahrscheinlich von dem Zimmermann Ludwig Schnabel (Alte Friedhofstraße, neben Pfälzer Hof) mit riesigen Bohrern, an welchen mehrere Leute drehen mussten, ausgehöhlt. Hier hinein kam nun das "eiserne Innenleben" des Brunnens (Schwengel, Gestänge, Pumpenmechanismus und der gusseiserne Auslauf).

Der steinerne Brunnentrog auf unserem Bild war durch das Aufsetzen der Eimer ziemlich abgenützt. Auch benützten die Zigarrenarbeiter den feinen Sandstein gern zum Schleifen ihrer Messer. Das über laufende Brunnenwasser strömte über die Straße in die Straßenrinne auf der anderen Seite. Da die Neugasse eng war, gab es nur auf einer Seite eine "Kandel" (Regenrinne), welche direkt in einen Graben am Ende der Neugasse mündete.

Foto: Klara Haffner, Repro : Ph. Bickle
( 20.04.2006 - 17:54)

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