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Ein Wohl der Schule, ein Wohl der Stadt, die so eine Lehrerin wie Hildergard Bickle hat
Verabschiedung von Hildegard Bickle

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Die Aula der Schillerschule war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Abschiedsstunde für die allseits geschätzte und verehrte Lehrerin Hildegard Bickle geschlagen hatte. Ein fast zweistündiges Programm, gestaltet von den Schülerinnen und Schülern, verriet den Beliebtheitsgrad dieser außergewöhnlichen Pädagogin.

Schulleiter Uwe Wolf konnte nach einem einleitenden Lied des Schulchors eine Reihe von namhaften Gästen aus der Gemeinde, der Kirchengemeinde, aus Schulen, von Vereinen, vom Förderkreis und dem Elternbeirat begrüßen, allen voran Bürgermeister Walter Klein, den Schulamtsdirektor im Ruhestand Hilmar Gund und Rektor Peter Scholl von der Lußhardtschule Neulußheim. Sein besonderer Gruß galt Pfarrer Wilhelm Nauber von der evangelischen Kirchengemeinde, dem Vorsitzenden der Kultur- und Sportgemeinschaft Siegfried Heim und zahlreichen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen der scheidenden Lehrerin. In seinen Abschiedsworten brachte der Rektor die Tätigkeit von Hildegard Bickle auf den Punkt: „Dienstlich in der Schule und ehrenamtlich in der Gemeinde haben Sie in den 43 Jahren immer alles gegeben und haben sich nie geschont“. An sage und schreibe nur vier Tagen habe sie in dieser langen Zeit wegen Krankheit gefehlt. Ansonsten wiesen die Daten auf ihrem Abwesenheitsblatt auf Beurlaubungen zur Weiterbildung hin. Im weiteren Verlauf seiner Laudatio schilderte der Rektor den beruflichen Werdegang von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg über die Einsätze in Balsbach bei Mosbach, Steinbach, Mudau und Neulußheim bis nach Reilingen im Jahr 1972. „Ihre Klasse führten Sie in ganz persönlicher, unverwechselbarer Art, die von ihren Schülerinnen und Schülern und deren Eltern, die nicht selten bei Ihnen Schüler gewesen sind, anerkannt und geschätzt wird.“ Mit dem Wunsch für „Glück, Gesundheit und Erfüllung“ überreichte der Schulleiter die Ruhestandsurkunde.

Im Auftrag der Schuldekanin Wolf-Adam verabschiedete Pfarrer Wilhelm Nauber die Religionslehrerin Hildegard Bickle. Seit 1965 habe sie mit der Vocatio der evangelischen Kirche dieses Fach mit Freude und Überzeugung unterrichtet. Hunderten von Schülerinnen und Schülern habe sie den Inhalt und die Werte des christlichen Glaubens vermittelt. Als symbolisches Dankeschön überreichte der Pfarrer ein Ständer mit Kerze „für alle Mühe und Treue mit der Sie sich deutlich zu unserer Kirche und dem Glauben, der uns verbindet, bekannt haben.“

Bürgermeister Walter Klein blieb in seiner Laudatio beim freundschaftlichen Du. „Du gehörst zu den Lehrern, die bis zum letztmöglichen Arbeitstag die Aufgaben gern und mit Freude erfüllen. Du hast hervorragende Arbeit an unserer Schule geleistet.“ Mit Geschick, Engagement und viel Einsatzfreude habe sie es verstanden, von Schuljahr zu Schuljahr aufs Neue den ihr übertragenen Bildungsauftrag zu erfüllen, so der Bürgermeister. Nicht nur für die Gemeinde, auch für die Eltern sei es ein Glück gewesen, ihre Kinder in der Obhut einer so engagierten Lehrerin zu wissen. Mit der Aufzählung ihrer zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Gemeinde, angefangen von der Museumsleiterin, als „Großherzogin Hilda“ an der Seite ihres Ehemannes Philipp bis zur Vorsitzenden des evangelischen Frauenkreises schloss der Bürgermeister seine Laudatio und wünschte mit einem Geschenk „unbeschwerten Ruhestand bei bester Gesundheit.“

Für den Elternbeirat sprach die Vorsitzende Annelies Hildebrandt lobende Worte über den „eigenen Unterrichtsstil“ der Frau Bickle. Sie verglich den „Knochenjob“ eines Lehrers mit einem Gärtner, der seine Schützlinge vom Samenkorn bis zum Umtopfen hegt und pflegt. Mit einem passenden Gedicht und allen guten Wünschen für den Ruhestand schloss die Vorsitzende ihre Ansprache.

Ralph Lopp, Vorsitzender des Förderkreises, schilderte Frau Bickle als „warmherzige, gebildete, weltoffene und charmante Frau“, der dieser Tag in ewiger Erinnerung bleiben möge. Im Namen des Förderkreises überreichte er Blumen und Geschenk.

Für beste Unterhaltung der Gäste und zur Freude der scheidenden Lehrerin sorgten der Schülerchor mit Ingrid Krämer, die Klasse 4b mit Frau Ziegler-Kinzig und vor allem ein von den Eltern einstudiertes und selbst verfasstes Theaterstück der Klasse 2b mit dem Titel „Das Gerücht“. Eine witzige Angelegenheit in der vom ständigen Weitererzählen der Weggang von Frau Bickle mit dem Abriss der Schule endete.

Musikalisch glänzten Jessica Arnold mit Adrian Sowa vierhändig am Klavier und einen wahren Ohrenschmaus bereiteten drei Flöten, Keyboard und Cello mit der bekannten Filmmelodie von „Pippi Langstrumpf“, die Jessica Arnold, Lisa Hoffmann, Laura Knopf, Verena Reinhardt und Adrian Sowa einstudiert hatten.

Als Überraschungsgast durfte natürlich der Großherzog von Baden (Philipp Bickle) nicht fehlen, der heute ohne Ehefrau Hilda mit seinem Büttel (Fritz Anselment) seiner wirklichen Ehefrau Hildegard zum Abschied in den Ruhestand seine Aufwartung machte. Das Badner Lied, obligatorisch beim Auftritt des „Großherzogs“, wurde musikalisch umrahmt von einer Miniformation des Musikvereins Harmonie mit Willi Ehringer.

Die Lacher auf seiner Seite hatte ein ehemaliger Schüler aus der Neulußheimer Zeit, der mit Schulranzen und kurzen Hosen ein Gedicht aus seinem ersten Schuljahr bei Frau Bickle aus dem Jahr 1964 vortrug.

Fröhlich, wie man es von ihr gewohnt ist, schloss die frisch gebackenen Ruhestandsbeamtin mit überschwänglichen Dankesworten und Erinnerungen an 43 Jahre Schuldienst den offiziellen Teil der Abschiedsfeier. Den musikalischen Schlusspunkt setzte die Schulband von Tim Jonatzke mit dem „Sam Cook Medley“.

Im Anschluss lud die Familie Bickle zu einem gemeinsamen ländlichen Mittagessen ins schön dekorierte Untergeschoss der Schule ein. Dort war auch Gelegenheit, den Lehrerchor mit zwei lustigen Liedern auftreten zu lassen.

svs /Fotos: svs
( 04.08.2006 - 08:13)

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Die Schüler verabschieden Frau BickleDie Schüler verabschieden Frau Bickle
Musikverein Harmonie mit dem Badner LiedMusikverein Harmonie mit dem Badner Lied

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