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Wissenschaftler und Arzt aus Leidenschaft
Professor Dr. Georg Härter zum 80. Geburtstag

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Den Arztberuf hat er aus Leidenschaft gewählt. Keine andere Tätigkeit hätte ihm eine solche Befriedigung verschafft, keine andere berufliche Aufgabe ihn in dem Maße gefordert. Professor Dr. Georg Härter, Arzt für Allgemeinmedizin, Arbeitsmedizin und Sportmedizin, feiert seinen 80. Geburtstag.

Georg Härter wurde am 29. August 1927 in Sinsheim/Waldangelloch als Sohn eines Försters geboren und bekam nach dem Notabitur 1943 mit der Dienstverpflichtung als Luftwaffenhelfer, der Einberufung zur Fallschirmjäger-Truppe mit Fronteinsatz in Holland und nachfolgender Internierung bis August 1945 schon früh die Härten des Zweiten Weltkriegs zu spüren.

Von 1947 bis 1952 absolvierte der „Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes“ ein Medizinstudium an der Universität Heidelberg. Nach dem Examen führte ihn sein beruflicher Weg zunächst an die Universitätsklinik Mannheim, wo er in der Kinderklinik, der Frauenklinik und in der Pathologie tätig war. Danach wechselte er ins Katharinen-Hospital nach Stuttgart und arbeitete dort viereinhalb Jahre in der Frauenklinik als Assistenzarzt.

1958 ließ er sich als praktischer Arzt in Reilingen nieder, durfte unter der Bezeichnung „Praxisbesonderheiten“ aber auch 30 Prozent der Tätigkeiten eines Frauenarztes übernehmen. Ab 1959 war Härter Belegarzt im Hockenheimer Entbindungsheim St. Elisabeth, in dem er 4000 Babys half, das Licht der Welt zu erblicken. Auch an rund 45 Hausgeburten in Reilingen kann er sich erinnern.

Zum Wintersemester 1971/72 erhielt Georg Härter den Lehrauftrag für Allgemeinmedizin am Klinikum Mannheim, den er bis zum Sommersemester 1998 inne hatte. 1988 wurde er von der Universität Heidelberg zum Honorarprofessor ernannt und 1992 berief man ihn in die Fakultätskonferenz der Klinischen Medizin.

Neben der Lehre und dem Einsatz für seine Patienten in der Praxis wollte der engagierte Arzt auch etwas für seinen Berufsstand bewegen. Härter war Vorstandsmitglied der Bezirksärztekammer Nordbaden, der kassenärztlichen Vereinigung Nordbaden und Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der praktischen Ärzte in Baden-Württemberg, Mitglied der Transparenzkommission der Bundesregierung für Arzneimittel, Präsident der deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Aus- und Fortbildung in medizinischen Assistenzberufen, um nur einmal die wichtigsten Funktionen zu nennen.

Erkenntnisse aus seiner Praxis, die seit 1972 auch als Weiterbildungspraxis anerkannt war, publizierte er in ungefähr 80 wissenschaftlichen Aufsätzen, außerdem nahm er an zahlreichen Fortbildungskongressen in ganz Europa teil.

Als Auszeichnung für sein umfangreiches Lebenswerk erhielt der Reilinger 1999 das Bundesverdienstkreuz. Seine Arbeit als Lehrbeauftragter für das Fach Allgemeinmedizin wurde 1993 von der Landesärztekammer Baden-Württemberg mit der „Albert-Schweitzer-Medaille“ gewürdigt. 1986 erhielt er beim Internationalen Kongress für Allgemeinmedizin in Klagenfurt die „Hippokrates-Medaille“, 1985 bereits war er für seine Verdienste als Landarzt mit der Ehrenurkunde der Landesregierung ausgezeichnet worden.

Trotz seiner umfangreichen Verpflichtungen stand bei Georg Härter der Patient immer an erster Stelle. Selbst heute klingelt noch manchmal das Telefon und ein Kranker wünscht seinen Rat oder eine Behandlung. Der Arzt macht das gerne, denn Helfen ist für ihn immer ein Bedürfnis gewesen. So ist er auch im Fitness-Treff Top Fit aktiv, wo er 1988 die Corona-Herzsportgruppe gründete und an zwei Nachmittagen pro Woche leitet. Er selbst hält sich mit täglicher Gymnastik fit und auf die Frage, ob er denn selbst nie krank gewesen sei, schüttelt er den Kopf. „Ach doch, einmal, da habe ich mir beim Reiten den Fuß gebrochen“.

Die Heimatgemeinde wünscht weiterhin Gesundheit, alles Gute zum 80. Geburtstag und noch viel Schaffenskraft. sei aus SZ, Foto svs
( 27.08.2007 - 09:39)

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