Ortsgeschichte

Protokoll - Splitter

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Nr. 25
Geschehen zu Reilingen, den 29. Mai 1903; vor dem Gemeinderat
Punkt 2

Der Bürgermeister trägt vor, daß dem Dreschmaschinenbesitzer Peter Läuser, hier, die Benutzung des freien Platzes beim Friedhof (Alter Turnplatz zur Aufstellung seiner Dreschmaschine, vorbehaltlich jederzeitlichem Widerrufes, nach Gemeinderatsbeschluß vom 18. März 1898, Rathausprotokoll Band 6, Nr. 149, Seite 397 unentgeltlich überlassen sei. Der Bürgermeister beantragt für diesen Platz mit Wirkung vom 1. Jan. 1903 an bis auf Widerruf den Betrag von jährlich 20 Mark, sage - zwanzig Mark - vom Dreschmaschinenbesitzer Peter Läuser zu erheben.

Beschluß:
1. Wird nach Antrag beschlossen und ist von Läuser für die Benutzung des fraglichen Platzes mit Wirkung vom 1. Januar 19o3 an bis auf Widerruf der Betrag von jährlich 2o Mark, sage - zwanzig Mark - zu erheben.
2. Weisung an die Gemeindekasse.
3. Der Platz wird dem Dreschmaschinenbesitzer Läuser vom 1.Januar 1903 an auf die Dauer von sechs Jahren überlassen.
4. Abschluß eines Vertrages.
Beurkundet: BM Eichhorn, Räte: Kammer, Müller, Römpert, Läuser, Müller, Gemeinderat Ritzhaupt abwesend.

Anmerkung:
Mit diesem Beschluß hat der Gemeinderat einen 5 Jahre zurückliegenden Beschluß geändert und verbessert. Im März 1898 bekam der benannte Dreschmaschinenbesitzer die Erlaubnis, alljährlich den bezeichneten Platz in der Nähe des neuen Friedhofes als Dreschplatz unentgeltlich zu benützen. Schon damals hüte der Gemeinderat wissen und danach handeln müssen, daß auch ein Stück Brachland für die gewerbliche Nutzung einen Wert darstellt. Mit einem jährlichen Pauschalpreis von 20 Mark und einer zeitlichen Beschränkung - auf sechs Jahre vertraglich garantiert - war die Sache dann im Lot.


Nr. 57
Geschehen zu Reilingen, den 2.Apri1 1904; vor dem Gemeinderat

Punkt 7
Der Bürgermeister teilt mit, daß durch den Waldhüterwechsel die Neueinkleidung des neugewählten Waldhüters notwendig geworden ist, weil dem abgehenden Waldhüter seine Waldhüterkleidung (Mantel und Hut) belassen wird und beantragt Beschlußfassung.

Beschluß:
1. Der abgehende Waldhüter darf seine Waldhüterkleidung behalten.
2. Die Neu-Einkleidung des Nachfolgers Dorn wird beschlossen und die Beschaffung dem Bürgermeister anvertraut.

Beurkundet: BM Müller, Räte: Ritzhaupt, Römpert, Läuser, Joh.Müller, Weißbrodt, eine Stelle unbesetzt.

Anmerkung:

Natürlich kann der Grund für diese Großzügigkeit auch darin liegen, daß die Körpermaße des abgehenden Waldhüters andere waren als die des Nachfolgers. Dennoch war das Belassen der gewohnten Dienstkleidung an den angehenden Rentner eine noble Geste seitens des Gemeinderates.


Nr. 66
Geschehen zu Reilingen, den 29.Juli 1904; vor dem Gemeinderat
Punkt 1

Der Bürgermeister trägt vor, daß der Waagemeister Krämer gestorben ist und daß deshalb eine Neu-Besetzung stattzufinden hätte.
Der Bürgermeister ist der Ansicht, den Waagemeisterdienst in hiesiger Gemeinde derart versehen zu lassen, daß der Waagemeisterdienst für die Brückenwaage Polizeidiener Johann Keusch und als Stellvertreter Polizeidiener Klotz, hier, und für die Tabak- und Hopfenwaage Johann Klotz und als Stellvertreter Ratsdiener Joh. Keusch fungieren, und beantragt Beschlußfassung.

Beschluß:

1. Wird nach Antrag mit Stimmenmehrheit beschlossen und als Waagemeister für die Brückenwaage Joh. Keusch und als Stellvertreter Joh. Klotz hier, und als Lagemeister für die Tabak- und Hopfenwaage Polizeidiener Joh. Klotz und als Stellvertreter Ratsdiener Joh. Keusch bestellt.

2. Nachricht den Genannten.

Beurkundet: BM Müller, Räte: Römpert, Läuser, Joh.Müller, Weißbrodt, Kneis, Gemeinderat Ritzhaupt abwesend.

Anmerkung:

Ob in den Jahren um 1900 herum die Pflichten sowohl des Polizeidieners wie auch des Amtsdieners soviel freie Lücken hatten, daß beide noch mit einem nicht unerheblich wichtigen Amt beauftragt werden konnten, wissen wir nicht. Doch genial war diese Lösung schon, zumal wenn man keinen neuen Waagemeister wollte und sich schon deshalb im vorhandenen Personal umsah. Ob dies jedoch eine gute Dauerlösung war, darf bezweifelt werden.

Friedrich Kief
( 17.01.2005 - 15:26)

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