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Feurig-böllernde Begrüßung des neuen Jahres knapper ausgefallen

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Der Wechsel in das Jahr 2005 wird sicher als ein außergewöhnliches Silvesterfest in die Geschichte eingehen. Hatten die Menschen sonst ausgelassen und fröhlich wie überall auf der ganzen Welt gefeiert, bremste dieses Mal auch in Reilingen die furchtbare Erdbeben- und Flutkatastrophe in Südostasien deutlich spürbar das sonst so überschwängliche Feiern im Freien. Sicher, das neue Jahr wurde vielerorts wieder mit lauten Böllern und farbensprühenden Raketen und Lichterfontänen begrüßt, aber diese stiegen am Silvesterabend in deutlich geringerer Zahl als in den Vorjahren in den wolkenverhangenen und teils auch verregneten Himmel.

Dort, wo es bisher kurz nach Mitternacht nicht mehr ganz einfach war, mit dem Auto durch die Straßen zu fahren, wurde dieses Mal zurückhaltender geböllert. Angesprochen auf die aktuelle Situation, wurde mehr als einmal die Betroffenheit und das Mitgefühl mit den Menschen rund um den Indischen Ozean sowie den vielen vermissten deutschen Urlaubern deutlich.

Hie und da, überraschenderweise oft im Umfeld von sozial schwächeren Familien, häuften sich dennoch Berge von zerplatzten Knallkörper, sowie Sekt- oder Weinflaschen, aus denen kurz zuvor die unzähligen Raketen abgefeuert worden waren. In Reilingen fiel aber deutlich auf, dass weitaus weniger Geld "verpulvert" wurde als in den Vorjahren. Mit ein Grund, so machten die kurzen Gespräche deutlich, auch die wirtschaftliche Situation und die neuen Bestimmungen von Hartz IV, die mit dem 1. Januar in Kraft traten.
So erhellten die Farbenregen, Vulkane, Sterne verglichen mit den Vorjahren nur relativ kurz die Silvesternacht.

Zu beobachten war aber auch, dass sich trotz der ungemütlichen Witterung der Trend weiter fortsetzte, den Jahreswechsel in der Ruhe und Abgeschiedenheit der ländlichen Umgebung zu begehen. So waren überraschend viele Menschen unterwegs auf den Feldwegen oder standen auf den Brücken, um von dort aus das Feuerwerk zu beobachten und dem Läuten der Glocken aller Kirchen zu lauschen. In dieser besonderen Stimmung schien man den aktuellen Sorgen und Nöten noch näher zu sein, denn mit dem pünktlich um Mitternacht wieder einsetzenden Regen schien nicht nur der Himmel zu weinen.

Dankbar angenommen wurde daher das Angebot von Kirchengemeinden, die um Mitternacht ihre Gotteshäuser geöffnet hatten, um einen besonderen Ort der Stille zu bieten - ein ebenso beeindruckender Jahreswechsel wie draußen in den Straßen.

Am Neujahrstag herrschte dann eine für die Jahreszeit ungewöhnlich milde Witterung. Wären nicht immer wieder die beleuchteten Tannenbäume in den Wohnungen zu sehen gewesen, hätte der erste Tag des Jahres 2005 sicher auch ein frühes Osterfest prägen können.

Die teilweise sonnigen Momente wurden so von vielen Menschen nach der meist doch kurzen Nacht zu einem ausgiebigen Spaziergang genutzt, ehe das lange Wochenende mit dem Besuch von Verwandten und Freunden oder dem traditionellen "Krippele schauen" am gestrigen Sonntag ruhig und entspannt zu Ende ging. og aus SZ
( 03.01.2005 - 11:55)

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