Umwelt

Maikäferplage im Hardtwald


"Es gibt keine Maikäfer mehr", sang Reinhard Mey 1974. Lang ist's her. Das Tierchen krabbelt wieder ganz patent und präsent durch Feld und Wald - und treibt den Förstern im Rhein-Neckar-Kreis die Sorgenfalten auf die Stirn. Denn dem Hardtwald macht der geflügelte Geselle mächtig zu schaffen: Immer größere Flächen vergrasen und versteppen durch seinen gefräßigen Besuch. Der "normale" Maikäferflug, der alle drei bis vier Jahre zu beobachten ist, ist dabei nicht das eigentlich Problem - gesunde Bäume verkraften diesen "Kahlfraß". Doch Vorstufen des Maikäfers, die Engerlinge, futtern sich in den dazwischen liegenden Jahren durch die Baumwurzeln: Der Waldbestand hat somit keine Chance auf Verjüngung. Eine großflächige Hubschrauberbekämpfung ist ökologisch nicht zu vertreten, außerdem fehlt ein geeignetes Insektizid - die Zulassung für ein bisher verwendetes Mittel ist abgelaufen, die neue steht noch aus. Von der Dramatik der Lage konnte sich Landrat Dr. Jürgen Schütz jetzt bei einer Begehung mit Experten ein Bild machen. Seit den 80er Jahren breitet sich der Maikäfer wieder aus. Im Landkreis wandert er von Süd nach Nord, bislang ist die Schwetzinger Hardt nur im südlichsten Teil betroffen. In Mannheim fiel das braun glänzende Fluginsekt dagegen von Norden ein und hat mittlerweile einen Großteil des Käfertaler Waldes befallen. cib aus SZ
( 07.04.2006 - 11:15)

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