Ortsgeschichte

Nicht mehr existent: Der Radfahrverein 1911 Reilingen
Nicht mehr existent: Der Radfahrverein 1911 Reilingen

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Gegründet wurde der Verein von 24 jungen begeisterten Radsportlern im Jahre 1911, genau am 1. Juli. Noch im selben Jahr wurden innerhalb des Vereins Radrennen durchgeführt. Beim 1. Vereinsrennen wurde das Gründungsmitglied Leonhard Krämer Sieger. Vor Ausbruch des 1. Weltkrieges zählte der Verein bereits 60 Mitglieder. Radsportliche Veranstaltungen von Nachbarvereinen der näheren und weiteren Umgebung wurden immer zahlreich besucht. Wenn die finanziellen Opfer des einzelnen Mitglieder noch so groß waren, der Idealismus für den Verein und den Radsport stand immer an 1. Stelle. Die Bannerweihe erfolgte im Jahre 1927. In den zwanziger Jahren konnten folgende Fahrer beachtliche Erfolge erzielen: Leonhard Krämer, Jakob Keusch, Wilhelm Vögele, Erich Wehr, Heinrich Wehr, Robert Kneis, Stefan Bertsch, Viktor Bertsch, Kurt Karrer, Fritz Brenner, Albert Melm.
Auch im Korsofahren sah man den R.V. 1911 Reilingen immer mit an erster Stelle.
Der 2. Weltkrieg nahm auch dem Verein einige Mitglieder, sowie das gesamte aufgebaute Vereinsgut, insbesondere fünf erfolgversprechende Jugendliche. Durch Initiative einzelner Mitglieder wurde die Tätigkeit des Vereins 1945 wieder aufgenommen. Neben den damaligen Vorstandsmitgliedern hat sich besonders Wilhelm Vögele tatkräftig für den Verein eingesetzt. Bei den damaligen erfolgreichen Fahrern ist neben Karl Kutter auch Ernst Baumann zu erwähnen.
Das 50 jährige Vereinsjubiläum erbrachte am 1./2. Juli 1961 den letzten großen Beweis, dass der R. V. 1911 unter der Führung des damaligen 1. Vorsitzenden Fritz Weis in voller Blüte stand.

In den folgenden Jahren veranstaltete man jährlich Straßenrennen, die zunächst auf einem Rundkurs - beginnend in der Gartenstraße - und später, etwa ab 1966 mit Start und Ziel im Neubaugebiet (Haydn-Allee) durchgeführt wurden. Spätestens 1968, als man erstmals auf die jährliche Rennveranstaltung verzichtete, zeichnete sich eine ernste Krise durch das Fehlen eines starken aktiven Fahrerstamms und der großen finanziellen Belastungen ab, aus der sich der Verein bis heute nicht erholt hat.

Nachfolger des 1. Vorsitzenden Weis, der sein Amt nach 14 „Dienstjahren“ zur Verfügung stellte, wurde Gustav Schröter, dessen mannigfache Bemühungen, in den folgenden Jahren den Verein wieder aufzurichten, leider fehlschlugen. Zu erwähnen sei dabei der Plan, in der Fritz-Mannherz-Halle Kunstradfahren zu betreiben und damit diesen Sport auf eine breitere Basis zu stellen. Bei einer Werbevorführung mit bekannten Kunstradfahrern ( u. a mit dem damaligen Vize-Weltmeister G. Oberth) in der Fritz-Mannherz-Halle blieb es, zumal sich nicht die gewünschte Resonanz einstellte und die Kostenfrage zur Anschaffung der notwendigen Fahrräder ungeklärt blieb.

Aufgrund des allgemeinen negativen Interesses erfolgte die Vereinsauflösung zu Beginn der 1970er Jahre. Die Standarte des Radsportvereins und diverse Bilder befinden sich heute im Heimatmuseum.

Die Aktiven des "Radfahrervereins 1911 Reilingen" , v.l. 2. Vorstand Krämer, Frey, Karl, Baumann, Wallenwein, Kußler, 1. Vorstand Weiss ( 1959)

Foto: Weiss, Neugasse, Repro: S. v. Sagunski
( 18.09.2006 - 14:21)

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