Umwelt

Maulwürfe und Wühlmäuse

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht


Die typischen aufgeworfenen Erdhaufen im liebevoll bepflanzten Blumenbeet oder auf dem endlich gleichmäßig satten Grün der gepflegten Rasenfläche werden von allen Gärtnern gefürchtet. Was tun gegen Maulwurf und Wühlmaus?

Zu den Dingen, die fast jeder Gärtner fürchtet, zählen die typischen aufgeworfenen Erdhaufen mitten im liebevoll bepflanzten Blumenbeet oder auf dem endlich gleichmäßig satten Grün der gepflegten Rasenfläche. Die dahinter stecken kriegt man allerdings selten zu Gesicht: Sie leben in unterirdischen Gang-Systemen, Maulwürfe oder Wühlmäuse - possierliche Tierchen, denen man allzu ungern Böses antut.

Besonders Maulwürfe sind im Grunde nützliche Tiere, denn sie vertilgen Unmengen von Insekten, Engerlingen, Schnecken und dergleichen, und lockern den Boden auf, während sie den Pflanzen dabei überhaupt nichts anhaben. Außerdem zählen sie zu den besonders schützenswerten Tieren. Laut Artenschutzabkommen darf der Maulwurf weder gefangen noch verletzt oder gar getötet werden! Und die Tierchen sind recht schreckhaft, bei so genannten Lebendfallen erschrecken sie oft derartig, dass sie einen Herzinfarkt erleiden. Ein bisschen vergrämen oder vertreiben darf man sie, aber mehr nicht!

Man sagt, dass verwaiste Maulwurfsreviere schnell wieder von Zugewanderten entdeckt und neu besiedelt werden: Deshalb empfehlen wir, die Maulwurfshügel erst einmal einfach nur glatt zu harken. Vorher dürfen Sie die Hügel aber auf keinen Fall einstampfen, sondern nur vorsichtig mit dem Spaten abtragen, damit die Maulwurfgänge nicht zerstört werden.

Denn nur wenn der Maulwurf sein Gangsystem "reparieren" oder sich gar eine neue Bleibe suchen muss, wirft er wieder Erde auf. Da die Maulwurfs-Familie nur im Frühjahr Nachwuchs erwartet und die Jungtiere erst im Sommer anfangen, sich ihre eigenen Gänge zu graben, wird in der Regel auch nur zu dieser Zeit gebuddelt.

Wenn Sie die ungebetenen Gäste aber doch los werden wollen - am besten sollte man tatsächlich im Frühling zur Tat schreiten - helfen Geruchs- und Geräusch-Belästigung. Sie haben nämlich ausgesprochen empfindliche Nasen und Ohren. Selbst tobende Kinder im Garten können sie schon gewaltig stören - tobende Erwachsene natürlich auch.
Die Sensibelchen unter ihnen kann man wohl auch vertreiben, indem man die Hügel auf- und leere Flaschen bis zum Hals in die Erde eingräbt oder kleine Windräder aufstellt. Das Pfeifen des Windes in den Flaschen und das metallische Knarren des Windrades soll Maulwürfe so mürbe machen, dass sie umziehen. Leider manchmal, besonders bei einem großen Garten, nur bis ein paar Meter weiter. Wenn man Glück hat, wenigstens bis zum Nachbarn.

Es gibt auch kleine Geräte zu kaufen, die spezielle, ähnlich unbeliebte Schwingungen erzeugen. Leider soll es inzwischen viele Maulwürfe geben, deren Sinnesorgane weitaus weniger empfindlich sind, als sie es sein sollten...

Zu den Hausmitteln, die in die Tunnelgänge gegossen, mit ihrem Geruch vergraulen sollen, zählt z.B. eine Mischung aus Molke und Buttermilch oder eine Jauche aus 1 kg frischen Holunderblättern auf 10 l Wasser, die man vorher 14 Tage in der Wärme stehen lassen soll.
Die Tiere können wohl auch den Geruch von mit Petroleum getränkten Lappen, Mottenkugeln oder Fischköpfen, die in den Gängen liegen, nicht ertragen. Leider können Gerüche dieser Art auch uns unter Umständen den Besuch im eigenen Garten verleiden. Für Freunde mediterraner Küche gilt aber als absoluter Maulwurfs-Ekelhit zerquetschter Knoblauch!

Im gut sortierten Gartenhandel gibt es natürlich auch verschiedene fertige Mittelchen zu kaufen - nach dem Prinzip Stinkfolter. Als besonders empfehlenswert gelten dabei natürlich die Mittel, deren Geruch nur von den Maulwürfen als quälend empfunden wird und die dank rein pflanzlicher Inhaltsstoffe für die Umwelt völlig unbedenklich sind. Manche können sowohl bei akuter Maulwurf-Belästigung als auch vorbeugend eingesetzt werden.

Zu den Produkten, die nicht an der so empfindlichen Maulwurfsnase ansetzen, gehören zum Beispiel auch die sehr uncharmanten Gasentwicklungs-Mittel. In der Regel entstehen sie aus einem Granulat, das man an mehreren Stellen im Gangsystem auslegen muss, in Verbindung mit der Bodenfeuchte bildet sich ein stechendes Gas, zum Beispiel Azetylen, das sich schnell in den Gängen ausbreitet und das Labyrinth so in eine riesige Gaskammer verwandelt.

Sollte es sich in Ihrem Garten aber um Wühlmäuse handeln, die in der Tat die störenderen Gäste sind, weil sie gerne Wurzeln und Knollen fressen und der Schaden oft erst bemerkt wird, wenn die Pflanze stirbt, dürfen Sie denen etwas aggressiver an den Kragen gehen - wenn es denn sein muss.

Machen Sie sich und Ihren Garten zunächst einfach dadurch unbeliebt, dass Sie anpflanzen, was Wühlmäusen nicht so schmeckt. Also keine leckeren Tulpenzwiebeln oder köstliche Rosenwurzeln zum Beispiel. Gerade bei Zwiebelblühern gibt es einige Sorten, die Wühlmäusen gar nicht munden, wie Kaiserkronen und Narzissen. Oder verderben Sie den Wühlmäusen doch richtig die Laune, indem Sie um ihre Lieblingswurzeln oder -Zwiebeln schützenden Maschendraht legen.

Nur wenn Sie wirklich schon alles ausprobiert haben, auch die besagten Mittel aus dem Bereich Stink- und Geräuschfolter, und völlig die Nerven verloren haben, sollten Sie zu Lebendfallen greifen. Auf Gifte sollten Sie immer verzichten. Sie wirken meist ausgesprochen grausam. Viele der Gifte funktionieren so, dass sie die Blutgerinnung herabsetzen, das heißt die Tiere sterben an inneren Blutungen. Da sind selbst die Schlagfallen "humaner", das Tier stirbt dort zumeist sofort und verblutet nicht langsame und qualvoll.
( 04.04.2005 - 14:35)

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht

© Gemeinde Reilingen 2005