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Zuhörer beeindruckt von der "LeseZeit"

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Als vor drei Jahren von Sabine Petzold (Reilingen) und Rolf Thum (Hockenheim) die Initiative „LeseZeit“ ins Leben gerufen wurde, geschah dies, um all denjenigen im Rhein-Neckar-Raum eine Plattform zu bieten, die nicht nur gerne schreiben, sondern auch ihre Stücke öffentlich vortragen würden. Bereits die Auftaktveranstaltung im Reilinger Franz-Riegler-Haus wurde zu einem unerwarteten Erfolg, der sich auch bei zahlreichen weiteren Veranstaltungen – trotz immer wieder wechselnder Autoren – fortsetzen sollte.
Waren die bisherigen „LeseZeiten“ auf den Raum Hockenheim begrenzt, erfolgte nun dieser Tage erstmals ein Sprung über die imaginäre Grenze hin zum südlich gelegenen Bruhrain. In Huttenheim, einem idyllisch gelegenen Stadtteil von Philippsburg, trafen die Hockenheimer Karin Ludwig, Marlene Klaus und Rolf Thum gemeinsam mit Helga Röder (Neulußheim) und Otmar A. Geiger (Reilingen) auch sofort den Nerv der erwartungsfrohen Besucher. Für die bereits erfahrenen „LeseZeit“-Teilnehmer aber zugleich auch ein Zusammentreffen mit weiteren Autorinnen und Autoren aus dem Raum Bruchsal-Karlsruhe. Gemeinsam wurde in dem ansprechenden Vortragsraum die Anwesenden schnell entführt in eine Welt voller Phantasie, Dichtung, Geschichten und Geschichte. Ob Kurzgeschichten, Auszüge aus (fast fertigen) Romanen, Lyrik, Heiteres und Besinnliches, Krimi, Fantasy oder Heimatgeschichte – die Vielzahl (und wohl auch die Abwechslung) der vorgestellten Werke faszinierte und wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.
Und in der Tat, vielfältiger hätten die vorgestellten Werke aus eigener Feder auch nicht sein können. So erfreute Helga Röder zunächst mit einer unterhaltsamen Vatertagsgeschichte aus ihrem Buch „Leichte Kost“, während Marlene Klaus eine Kurzgeschichte dafür nutze, den Ablauf einer zufälligen Begegnung darzustellen. Wie immer mit einem Augenzwinkern und einer gehörigen Portion Humor die Beiträge von Rolf Thum, der sich nicht nur schreibend, sondern auch vortragend an die kurpfälzische und andere Mundarten wagte. Die Erinnerungen an ihren verstorbenen Vater hat Karin Ludwig in einem (schon fast veröffentlichten) Buch verarbeitet, aus dem sie Auszüge vortrug – und damit die Zuhörer sichtbar betroffen machte.
Corinna Leyh (Bruchsal) gab ihre Gruselgeschichte „Schneespuren“ zum besten, Ulrike Zieger (Rheinhausen) las eines ihrer Gedichte erstmals öffentlich vor. Als Optimist mit schwarzer Seele hatte Benjamin Bittmann aus Karlsruhe ein paar Gedichte mitgebracht. Und Marga Fedder (Speyer) packte Zeitgeschichtliches in Lyrik: Das Wagnis, aus der ehemaligen DDR zu fliehen – um dann dorthin wieder zurückzukehren.
Für einen verschmitzt-heiteren Ausklang der „LeseZeit“-Tour sorgte schließlich der Reilinger Otmar A. Geiger mit seinen Nachtwächtergeschichten.
Musikalisch begleitet wurden die Dichterinnen und Dichter vom Huttenheimer Saxophonisten Wilhelm Ester, der als Musiklehrer auch an der Hockenheim Sing- und Musikschule tätig ist. „Was hilft mir mein ganzes Schreiben, wenn ich so Saxophon spielen könnte“, dachte sich so mancher Autor beim swingen Spiel des Holzblasinstrumentes.
In lockerer Runde standen schließlich Zuhörer und Autoren beisammen, um über die einzelnen Werke des Abends zu diskutieren – oder um sich über die Initiative „LeseZeit“ aus erster Hand zu informieren.

og aus SZ

Die nächste Veranstaltung ist ein „Lesen in der Sommernacht“ und findet am 6. Juli rund um das historische Dorfgasthaus „Zum Löwen“ in Reilingen statt.
( 03.06.2006 - 14:52)

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