Kirche

In stolzer Haltung zum Segen vor die Kirche
9. Reilinger Wendelinsritt

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Das festliche Geläut der Glocken von St. Wendelin, der Fahnenschmuck vor der Kirche und ein sonntäglicher Festgottesdienst waren gestern in Reilingen ein deutlicher Hinweis auf einen ganz besonderen Tag für die Spargelgemeinde. Wie schon seit Generationen üblich, wurde am ersten Sonntag nach dem Wendelinstag (20. Oktober) mit dem Patrizium der katholischen Pfarrkirche zugleich auch das Wendelinsfest der Gemeinde gefeiert. In Erinnerung an das Wirken des einst beliebten Volksheiligen und die damit verbundene Pferde- und Tierwallfahrt zur ehemaligen Wendelinuskapelle im Bereich der früheren Burg Wersau (wir berichteten), wurde auch am gestrigen Sonntag wieder eine Pferdesegnung veranstaltet. Doch ehe der 9. Wendelinsritt nach Wiederbegründung der alten Tradition durchgeführt wurde, fand in der Pfarrkirche ein Festgottesdienst statt. Im Mittelpunkt der feierlichen heiligen Messe stand neben der Eucharistie die Predigt von Pfarrer Jürgen Grabetz, in der er auf das Wirken des Kirchenpatrons ebenso einging wie auf dessen Bedeutung in der heutigen Zeit. Mit dem feierlichen "Te Deum" und dem "Großer Gott wir loben Dich" endete ein ansprechender Gottesdienst, der vom Kirchenchor unter der Leitung von Vera Pfannenstiel und dem Organisten Eberhard Winge mit der "Messe brève Nr. 7 aux chapelles C-Dur" von Charles Gounod musikalisch umrahmt worden war.

Da Pfarrer Jürgen Grabetz am ökumenischen Gottesdienst in Hockenheim teilnehmen musste, zog der an der Zelebration beteiligte Geistliche Rat Ernst Kneis mit den Ministranten vor die Kirche, um dort den durch das Unterdorf heranziehende Reiter, Kutschenfahrer und fast 100 Pferde den traditionellen Wendelinssegen zu spenden. Schade nur, dass in diesem Jahr auf die sonst aus diesem Anlass aufspielende Blasmusik verzichtet wurde, und auch kein festliches Glockengeläut diesen besonderen Moment begleitete.

Da die Polizei, unterstützt von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Reilingen, den Zugweg absicherte, konnten die Reiter und Kutschenfahrer in andächtiger Ruhe an der Wendelinskirche vorfahren. Und als ob die Tiere den besonderen Moment der Segnung verspürten, nahmen sie eine noch stolzere Haltung als sonst schon üblich an. Ob nun Dressur- oder Reitpferde, Westernpferde oder Ponys verschiedener Rasse - den vielen Zuschauern zwischen Rathaus und katholischer Kirche bot sich ein tolles Bild. Nicht nur, dass sich die Reiter und Kutscher in Schale geworfen hatten, auch die Rosse und Kutschen hatte man teilweise prächtig geschmückt.

Nach dem immer wieder neu ausgeteilten Wendelinssegen, den die Kutscher mit respektvoll gezogenem Hut entgegennahmen, endete der Wendelinsritt draußen vor dem Dorf auf dem Gelände des Reitervereins am Sandweg, wo man sich über kühl-feuchten Herbstwitterung über den vorbereiteten Eintopf besonders freute. Das Wendelinsfest selbst ging dann im Josefshaus mit einem gemeinsamen Mittagessen und einem bunten Programm zur Kaffeestunde weiter.

og aus SZ, Fotos og
( 22.10.2007 - 13:27)

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Erinnerung an frühere PferdewallfahrtReiter und Kutschenfahrer erinnern an frühere Pferdewallfahrt

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