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Auf den Straßen der Region kracht es wieder häufiger

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Eine erneute Steigerung bei den Unfallzahlen für das Jahr 2004 weist die Verkehrsunfallstatistik für das Polizeirevier Hockenheim aus. Hockenheims Revierleiter Manfred Krampfert erläutert unserer Zeitung das Unfallgeschehen im vergangenen Jahr im Revierbereich, also auf den Straßen der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim.

In insgesamt 789 Fällen mussten die Beamten des Polizeireviers zur Unfallaufnahme ausrücken, dies bedeutet gegenüber 2003 eine Zunahme der polizeilich registrierten Unfälle um 82. In der längerfristigen Betrachtung des Unfallgeschehens von 2000 bis 2004 stellt dies den höchsten Wert dar. Im Durchschnitt ereigneten sich in den vergangenen fünf Jahren in der Verwaltungsgemeinschaft knapp 700 Verkehrsunfälle. Drei Verkehrsunfälle hatten einen tödlichen Ausgang, wobei insgesamt vier Personen verstarben.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Personen reduzierte sich leicht von 162 im Jahr 2003 auf 159 im zurückliegenden Jahr. Leider muss hierbei aber eine Zunahme bei den schwerverletzten Unfallbeteiligten von 24 (2003) auf 35 festgestellt werden. In der Langzeitbetrachtung 2000 bis 2004 wurden im Durchschnitt 34 Personen schwerverletzt, wodurch sich die Vorjahressteigerung wieder relativiert. Erfreulich ist der Rückgang der bei den Verkehrsunfällen leichtverletzten Personen von 191 im Vorjahr auf nun 166. Dieser Wert bewegt sich im Rahmen der längerfristigen Entwicklung mit einem Durchschnittswert von 172 in der Jahren 200 - 2004.

Mehr Kleinstunfälle

Deutlich gesunken ist die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden, bei denen junge Fahranfänger, also Fahrzeugführer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, ursächlich beteiligt waren. Die Fallzahl sank von 42 im Jahr 2003 auf 30 im zurückliegenden Jahr.

Die eingangs erwähnte Zunahme der Verkehrsunfälle ist ganz überwiegend auf Kleinstunfälle zurückzuführen, die die Beamten vor Ort im so genannten Aufnahmeblattverfahren vereinfacht aufnehmen. Diese einfach gelagerten Unfälle nahmen von 211 auf 273 im Jahr 2004 zu.

Die Anzahl der Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war, ist 2004 mit 27 Fällen im Vergleich zum Vorjahr (22) wieder angestiegen und liegt damit genau im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2004. Dennoch ist jeder Unfall unter Alkoholeinfluss ein Unfall zuviel. Zwei der tödlich verletzten Personen waren bei einem Alkoholunfall zu beklagen.

Das statistische Risiko, bei einem Verkehrsunfall mit Alkohol verletzt, mitunter sogar schwer verletzt zu werden, ist signifikant hoch, wie die folgende Berechnung zeigt: Bei den 27 registrierten Verkehrsunfällen mit Alkoholeinfluss waren in 59 Prozent eine oder mehrere Personen verletzt worden, bei den Verkehrsunfällen ohne Alkoholbeeinflussung betrug diese Verletztenquote lediglich 21 Prozent. Noch deutlicher wird diese Problematik, wenn man sich vor Augen hält, dass die Schwerverletztenquote bei Alkoholunfällen knapp 41 Prozent betrug, bei Unfällen ohne Alkoholbeeinflussung diese hingegen um ein zehnfaches geringer ausfällt.

Die Beamten des Polizeireviers haben aufgrund dieser Erkenntnisse bereits in der Vergangenheit zielgerichtete Kontrollen zur Feststellung betrunkener Fahrzeugführer durchgeführt. Obwohl hierdurch ein hoher Überwachungsdruck erzeugt werden konnte, scheint das Dunkelfeld in dem Bereich sehr groß zu sein. Während 2003 in 147 Fällen Alkoholeinfluss bei Fahrzeugführern festgestellt wurde, stieg deren Zahl im Jahr 2004 auf 153. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre musste 140 Mal pro Jahr ein mehr oder weniger betrunkener Fahrzeugführer, aber auch weibliche Fahrzeugführerinnen, zum Polizeirevier mitgenommen werden.

In Anbetracht der schweren Folgen, aber gerade auch der menschlichen Schicksale, die sich oft hinter solchen nackten Zahlenwerten verstecken, wird das Polizeirevier Hockenheim seine intensiven Aktivitäten auf diesem Gebiet fortführen.

Rückläufig war die Zahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss. Im Jahr 2004 wurde bei zwei Verkehrsunfällen Drogeneinwirkung festgestellt, im Jahr 2003 war dies noch bei fünf Verkehrsunfällen gegeben. Tote oder Verletzte waren bei den beiden Drogenunfällen nicht zu beklagen.

Gleichwohl machen sich auch hier die intensiven polizeilichen Kontrollen bemerkbar. Die Anzahl der unter Betäubungsmitteleinfluss festgestellten Fahrzeugführer stieg von 23 im Jahr 2003 auf 32 im Jahr 2004. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre lag die Zahl solcher Feststellungen bei 20.

Nach wie vor ein großes Problem ist die seit 2002 festzustellende Zunahme der polizeilich bekannt gewordenen Verkehrsunfallfluchten. Deren Zahl stieg von 195 im Vorjahr auf 216 im vergangenen Jahr und hat damit die traurige Rekordmarke von über 200 Fällen überschritten. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre entfernten sich 193 Unfallverursacher unerlaubt vom Unfallort. Es gelang den Beamten des Streifendienstes beim Polizeirevier Hockenheim immerhin, ein Viertel aller Fluchten, nämlich 54 aufzuklären, obwohl die Spurenlage oder das Hinweisaufkommen aus der Bevölkerung oftmals nur wenige Ermittlungsansätze bieten.

Geparkte Fahrzeuge gerammt

Am häufigsten wurden Schäden beim Ein- oder Ausparken und beim Vorbeifahren an geparkten Fahrzeugen verursacht. Einen Unfall durch Unachtsamkeit zu verursachen, ist menschlich und kann jedem passieren, sich aber anschließend nicht um den Schaden zu kümmern und einfach weiterzufahren, hat etwas mit Charakter und Anstand zu tun, so Manfred Krampfert. Man sollte hierbei auch berücksichtigen, dass man auch selbst Opfer einer Unfallflucht werden kann und es mehr als ärgerlich ist, wenn man dann die Reparaturkosten für das Fahrzeug aus der eigenen Tasche bezahlen muss.

Mit 54 Verkehrsunfällen, bei denen Radfahrer beteiligt waren, ist der höchste Wert seit dem Jahr 2000 erreicht worden, wobei hier eine konkrete Ursachenanalyse noch erfolgen wird. 12 Verkehrsunfälle ereigneten sich unter Beteiligung eines Fußgängers, dieser Wert entspricht genau dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. htz
( 04.04.2005 - 14:19)

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