Ortsgeschichte

Kuhfuhrwerke in Reilingen
Kuhfuhrwerke in Reilingen


Ende der 30er Jahre Waren viele Landwirte in der gleichen Lage wie Josef Dagenbach, Landwirt in der Hockenheimerstraße, zwar Felder zu besitzen, aber keine Pferde, um die Ackergrundstücke zu bewirtschaften. Die Wehrmacht hatte den größten Teil der Zugpferde für ihre Zwecke eingezogen und der Bauer musste auf andere Behelfsmöglichkeiten ausweichen. Wie zahlreiche andere Reilinger Bauern auch, machte Dagenbach aus der Not eine Tugend und spannte, nach anfänglichem Angewöhnen, seine Kühe vor den Wagen. Dabei ging es zwar langsamer zu, aber die Arbeit ist auch so fertig geworden, wie es Kunibert Dagenbach, der auf unserem heutigen Foto abgebildet ist. ausdrückte. Vier Kühe hatte der Betrieb im Einsatz, die wechselweise halbtags zu allen anfallenden Feldarbeiten herangezogen, ja sogar vor die Mähmaschinen gespannt wurden.

Unser Bild zeigt als Besonderheit noch einen sogenannten "Flüchtlingswagen", den Dagenbach im Jahre 1939 preisgünstig erwerben konnte. Er stammte aus der Pfalz, von wo zahlreiche Pfälzer in das Badener Land evakuiert worden waren und hier ihr Hab und Gut ( Wagen, Kühe dgl. ) verkauften. Vorteilhaft ist an ihm seine niedrigere Bordwand; er besitzt keine "Leixen" und hat auch eine Bremse. Trotz Einzug überlebte der Wagen auch die langen Kriegsjahre , wurde aber 1946 durch einen Unfall schwer beschädigt.
Foto: K. Dagenbach, Repro: Ph. Bickle
( 07.05.2007 - 10:34)

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