Ortsgeschichte

Informatives und Essbares beim "Offenen Denkmal" in Reilingen
Vortrag über die eiszeitlichen Vorgänge im Oberrheingraben

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Gut besucht war am Sonntag in Reilingen die Veranstaltung zum Tag des offenen Denkmals, zu welcher die Gemeinde Reilingen und die Freunde Reilinger Geschichte eingeladen hatten. Rund 70 Besucher konnten zu Beginn der Veranstaltung auf dem Parkplatz am Sandweg von Bürgermeister Walter Klein begrüßt werden. Besonders freute er sich über die Familie Charly Fillinger aus Frankreich, einige amerikanische Teilnehmer aus Reilingen und weitere treue Besucher, welche seit Jahren an der Veranstaltung ihr Interesse zeigen. Besonders begrüßte er Dr. Manfred Löscher, welcher anschaulich anhand mitgebrachter Schautafeln über die eiszeitlichen Vorgänge berichtete, welche zu dem Reilinger Sand und zu den Sanddünen in der Umgebung geführt hatten. Er berichtete ebenfalls über die Entwicklung der Pflanzenwelt in den Wäldern und Trockenrasen bis zu dem Eingriff der Menschen in die Natur seit 2000 Jahren mit Beginn der Römerzeit.

Der erste Vorstand der Freunde Reilinger Geschichte Philipp Bickle machte die Exkursteilnehmer mit einigen Daten des Sandweges bekannt. Er erzählte von der Anlage des Friedhofes, vom Bau des Reiterplatzes und von der Sauweid bis hin zum ersten Sportplatz und zum Schützenhaus in der ehemaligen Sandgrube, welche später auch als Schuttloch diente.

Die nächste Anlaufstelle war nun der Gemüsehof der Familie Karsten Großhans. Dort begrüßte der Vater des Inhabers Heinz Großhans die Gäste mit einem Fachvortrag über die Entstehung des Betriebes im Jahre 1996 und über den Betriebsaufbau. Die Saison dauert etwa von März bis Ende Dezember. Mit 5 angestellten Fachkräften und etwa 100 Saisonarbeitern werden pro Tag etwa 100 Tonnen Karotten gewaschen, sortiert, gewogen und versandfertig gemacht. Neben dem Eigenanbau in Reilingen und der örtlichen Umgebung werden auch Zwiebel, Rettiche und Lauch von Reilingen aus deutschlandweit für große Marktketten ausgeliefert. Fehlendes Gemüse wird zugekauft und von Reilingen aus weitergeliefert. Eine nachfolgende Betriebsbegehung wurde von allen Teilnehmern zu einem einmaligen Erlebnis. Vom riesigen Traktor fielen die Möhren in die Waschanlage, wurden dort gebürstet und gewaschen und von fleißigen Frauenhänden sortiert und liefen auf dem Förderband zur Kühlung und Verpackung oder wurden als wertvolles Viehfutter ausgesondert, ehe sie palettenweise verpackt auf den Abtransport warteten. Ebenso interessant war eine andere Halle, in welcher gerade Lauch zum Verkauf gewaschen und versandfertig gemacht wurde. Viel zu schnell verging die Zeit. Philipp Bickle bedankte sich bei dem Referenten Dr. Löscher für den lehrreichen Vortrag. Für Karsten Großhans, welcher nach der Betriebsführung viele Fragen zum Pflanzenschutz und zum Arbeitsmarkt zu beantworten hatte, gab es ein kleines Präsent und viel Beifall. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass der Titel der Veranstaltung "Von der Eiszeit zur Geelerrieb" eine tolle Idee zum Tag des Denkmals war, weil mancher bisher am Gemüsehof Großhans vorbeigefahren war, ohne zu wissen, was dort eigentlich gemacht wurde. Als Überraschung am Ende der Besichtigung gab es noch ein Möhrenpäckchen zur Erinnerung an die tolle Führung. le, Fotos le

Die Schautafeln von Dr. Löscher finden Sie hier: http://www.reilingen.de/seiten_bs/geschichte/sandweg.htm
( 11.09.2006 - 10:08)

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Betriebsbesichtigung beim Gemüsehof GroßhansBetriebsbesichtigung beim Gemüsehof Großhans
Teilnehmer beim Tag des DenkmalsTeilnehmer beim Tag des Denkmals

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