Die ins Auge springende Kreativität beeindruckt

Aus der Geschäftswelt

Die ins Auge springende Kreativität beeindruckt

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"In jedem Menschen steckt ein Künstler", hat einst Joseph Beuys gesagt - eine Aussage mit Wahrheitsgehalt. Denn welch schöpferisches Handeln von Menschenhand alles ausgehen kann, stellten rund ein Dutzend Künstler in der Spargelgemeinde zur Schau. Schillernde Steine in bunten Farbvariationen, flippige Handtaschen aus Vietnam und dazu eine Vier-Sterne-Gastronomie mit moderaten Preisen: Der erste Markt der Handwerkskünste "Summer & Art" der Reilinger Goldschmiede "Schmuck & Kunst" lockte mit einem geballten Angebot an Exotik.

"Wir möchten den Besuchern hier etwas bieten, was es auf herkömmlichen Märkten sonst eher selten zu sehen gibt", so Veranstalter Klaus Dechant. Auch wenn die geplante Vernissage wegen Schlechtwetters buchstäblich ins Wasser fiel, so hatten dennoch Fingerfertigkeiten der besonderen Art ihren Platz im Hof und Garten der Goldschmiede gefunden, in der jeder Ausstellerstand für sich mit einer Vielseitigkeit glänzte.

"Bei mir gibt's alles, was ich mit meinen Händen fertigen kann", schmunzelte Michaela Drozd, die mit ihren "Ideen aus Ton" den Handwerksmarkt bereicherte. Von Dekofiguren über Blumentöpfe bis hin zu Gebrauchskeramik - die Ketscherin hatte ein Repertoire an Formen und Ideen mitgebracht, das sich auf alle anderen Stände zu übertragen schien. Ob am Stand von Stella Maria Senger, die mit einer Bandbreite an Unikaten aus Farbglas zu überzeugen wusste, oder bei Sylvia Markgraf, die ein vielfältiges Angebot an Glasperlen und Schmuck aus fernen Ländern mitgebracht hatte: Hier waren Profis am Werk, die das Konzept des Veranstalters "Klasse statt Masse" durch die Bank weg erfüllten.

Mit einer weiteren Attraktion trumpften die Reilinger "Opalschleifer" auf. Hier gab es nicht nur die feurig schillernde Opale - "Die Kolibris unter den Edelsteinen", wie sie Marion Metzer nennt - zu bestaunen. Detlef Metzer gab zugleich an der Schleifmaschine einen Einblick in seine tägliche Tätigkeit.

Mit Sorgfalt führte er die Opale am Diamantenschleifband entlang, stets darauf achtend, welche geringsten Veränderungen dadurch am Gestein sichtbar wurden, und erklärte: "Das Besondere an der Arbeit mit Opalen ist, dass man am Anfang selten weiß, was als Endprodukt übrig bleibt." Von Steinen über Metallskulpturen und Gläser bis hin zur Faszination Wachs. Selbst an die etwas anderen Künste hat die Goldschmiede gedacht.

So spielte nicht nur Matthias H. Werner mit einer Reihe an zeitlosen Reinhard-Mey-Interpretationen zum zünftigen Weißwurst-Frühschoppen am Sonntagvormittag auf, auch Bettina Link stellte im Atelier inmitten von Schmuckkreationen der Dechants das zur Schau, was sie am besten kann: malen.

"Das ist einfach meine Berufung", erklärte die Künstlerin. Was Links Werke auszeichnet, ist nicht nur ihre Gabe, Dinge mit anderen Augen zu sehen, sondern vor allem ihre Arbeit aus dem Hintergrund heraus. Die Besucher machten sich bei der ersten Auflage des Kunsthandwerksmarktes zwar noch etwas rar, "aber davon lassen wir uns nicht entmutigen", so Dechant und fügte lachend hinzu: "Denn was bei den Reilingern im einen Jahr noch neu ist, ist spätestens ab dem zweiten Jahr Tradition." vs aus SZ, Foto vs

( 15.09.2008 - 08:26)

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