Aus dem Rathaus

Wichtige Erkenntnisse für Präventionsarbeit

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Polizei und Kommunen sind mit der am Sonntag zu Ende gegangenen Sicherheitswoche in der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim mehr als zufrieden. Jetzt, so OB Dieter Gummer und Günther Bubenitschek, Leiter Prävention bei der Polizeidirektion Heidelberg, gelte es, die gewonnen Erfahrungen umzusetzen und die Kontakte zu pflegen beziehungsweise zu intensivieren. Nachhaltigkeit ist ihnen sowie Hockenheims Revierleiter Manfred Krampfert wichtig. Die Sicherheitswoche soll schließlich keine abgeschlossene Veranstaltung sein, nach der alles Gehörte und Gesehene wieder vergessen wird, sondern die steten Bemühungen unterstützen und fördern.

Über eine Woche lang drehte sich in Hockenheim sowie in Altlußheim, Neulußheim und Reilingen alles um das Thema "Sicherheit". Zum ersten Mal übrigens in der ganzen Verwaltungsgemeinschaft. Die letzte Sicherheitswoche im Revierbereich fand im Jahr 2000 nur in Hockenheim statt. Es war die 12. Sicherheitswoche der Polizeidirektion Heidelberg, die abwechselnd in den Mittelzentren angeboten wird.

Nachhaltigkeit wichtig
Rund 40 Vorträge, Einzelveranstaltungen, Kurse, Fachtagungen, Kino, Kindertheater und vieles andere mehr befasste sich mit den zwei Schwerpunktthemen "Kriminalprävention" und "Verkehrssicherheit". Angesprochen wurden alle Altersgruppen - vom Kind bis zum Senior. Dazu kam ein weiteres wichtiges Thema: der interkulturelle Dialog mit der türkischen Bevölkerung.

Dieter Gummer freute sich in seinem Fazit über viele qualitativ wertvolle Veranstaltungen mit hochkarätigen Referenten. Jeder, so der Oberbürgermeister im Gespräch mit unserer Zeitung, habe aus der Sicherheitswoche etwas mitnehmen können. Er, so Gummer, als Vertreter der Stadt ebenso wie als Familienvater. Der OB lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Polizei vor und während der Sicherheitswoche. Jetzt müsse die Veranstaltung nachbereitet, Folgerungen gezogen und Nachhaltigkeit bewirkt werden. Gummer dankte, auch im Namen seiner Kollegen aus der Verwaltungsgemeinschaft, allen, die sich neben ihrem Tagesgeschäft mit sehr großen Engagement in die Sicherheitswoche eingebracht haben.

"Gelebte Sicherheitswoche"
Manfred Krampfert unterstreicht die Aussagen von Dieter Gummer: "Wir wissen, wo die Menschen der Schuh drückt, wo Informationsbedarf besteht und auf welchen Gebieten wir etwas bewegen können." Der Gesamtprojektleiter hat mit seinem Mitstreitern in der harmonischen und effektiven Arbeitsgemeinschaft "Sicherheitswoche" die Projekte vorbereitet und umgesetzt.

Dabei gab es eine Besonderheit: Die Sicherheitswoche fand nicht in einer einzigen Stadt, sondern gleich in vier Kommunen statt. Es mussten also Projekte angeboten werden, in der sich jede Gemeinde wiederfand. Dies sei, so Hockenheims Polizeichef, gelungen: "Es war eine ,gelebte' Sicherheitswoche, keine von Polizei und Großer Kreisstadt aufgestülpte." Die in Einzelveranstaltungen aufgetauchten Fragestellungen und Probleme werden die Polizei bei der zukünftigen Präventionsarbeit verstärkt beschäftigen.

Polizei braucht Partner
Günther Bubenitschek war mit der Sicherheitswoche rundum zufrieden. In deren Vorfeld wurde eine Bürgerbefragung durchgeführt, die aufzeigte, was die Bevölkerung denkt, wie sicher sie sich aufgehoben fühlt und wo sie der Schuh drückt. Als Sinn der Sicherheitswoche bezeichnete Bubenitschek das Vorhaben, da, wo einiges im Argen liegt, im Grundsatz etwas zu verändern, um nicht erst kommen zu müssen, wenn es bereits zu spät ist.

Die Polizei könne Prävention nicht alleine leisten, sondern brauche dafür Partner auch in den Kommunen. Umso mehr freute es Bubenitschek, dass man in der Verwaltungsgemeinschaft Kooperationspartner gefunden habe, die voll mitgezogen hätten.

Als wichtigen überregionalen Partner bezeichnete er den Verein Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar, in dem alle 54 Kreisgemeinden Mitglied seien. Bubenitschek: "Aus den in Hockenheim gemachten Erfahrungen profitieren alle. Die hier gewonnenen Erkenntnisse werden über den Verein an alle anderen Kommunen weitergegeben."

Hilfestellungen gegeben
Viele Erkenntnis haben auch die Besucher der einzelnen Veranstaltungen gewonnen. Die Polizei informierte insbesondere da, wo Unsicherheit oder ein Informationsmangel herrschte, zum Beispiel beim Umgang mit dem Internet oder PC-Spielen. Eltern, aber auch Lehrern, wurden Hilfestellungen für den täglichen Umgang mit Kindern und Jugendlichen gegeben. Profitiert vom Angebot haben auch auch Kommunen, beispielsweise unter dem Aspekt der Sicherheit in Neubaugebieten. Letztlich nützte die Sicherheitswoche aber auch der Polizei selbst. Sie pflegte nicht nur den Kontakt zu Kommunen, Vereinen und Institutionen, sondern zeigte auf, dass sie auf vielen Gebieten vorbeugend tätig ist.

Sehr gute Resonanz
Mit dem Besuch der verschiedenen Veranstaltungen war Günther Bubenitschek sehr zufrieden: "Wir waren oft sehr positiv überrascht, als zu Einzelveranstaltungen weit mehr Leute kamen als erwartet."

Ein Selbstläufer war wieder der Tag der offenen Tür im Polizeirevier in der Werderstraße - ein gelungener Einstieg in die Sicherheitswoche mit vielen Aktionen, Informationen und Besuchern.

Als wichtigen Bestandteil der Sicherheitswoche bezeichnete Hockenheims stellvertretender Revierleiter Horst Heiler den interkulturellen Dialog. Die Polizei habe die Verbindung hergestellt zwischen den christlichen Kirchengemeinden und der islamischen Gemeinde.

Religionen im Dialog
Beim Tag der offenen Tür in der Moschee und beim Dialog der Religionen auf der Seebühne seien Vorurteile abgebaut und das Verständnis füreinander gefördert werden. Heiler sprach von einer offenen, problemlosen Zusammenarbeit und ist sicher, dass der Dialog fortgeführt und Kontakte gepflegt werden.

Polizei und Kommunen sind sich einig in ihrem Ziel, auch in Zukunft hohe Standards zu halten und zu verbessern, um die größtmögliche Sicherheit für die Bevölkerung zu erreichen. Dazu trug die Sicherheitswoche wesentlich bei.
Hans Schuppel aus SZ
( 21.07.2008 - 15:44)

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