Umwelt

Neue Vorschrift belohnt flexible Bauherren

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Schaffe, schaffe, Häusle baue. Dieser gute alte schwäbische Leitspruch hat von seiner Aktualität nichts eingebüßt. Immer bedeutender wird jedoch nicht die Tatsache, dass man ein Haus aus der Erde stampft, sondern wie man es baut. Auf die Feinheiten kommt es an, denn die Gretchenfrage lautet künftig: "Wieviel Energie verbraucht das Haus?" Die seit dem 1. Februar gültige Energieeinsparverordnung (EnEV); die aus der bislang gültigen Wärmeschutz- und Heizungsanlagenverordnung hervorging, stellt die Energiefrage nun in einen gesetzlichen Rahmen.
In der EnEV werden die Anforderungen des Primärenergiebedarfs für das gesamte Gebäude zusammengefasst. Künftig soll dadurch der zulässige Heizenergiebedarf von Neubauten um durchschnittlich 30 Prozent gesenkt werden. Zudem soll durch die neue Verordnung auch der Energiebedarf bei Altbauten gesenkt werden. Die EnEV hat nun mehrere Konsequenzen.
So müssen beispielsweise Öl- und Gasheizkessel, die vor dem 1. Oktober 1978 eingebaut wurden, bis zum 31. Dezember 2006 außer Betrieb genommen werden. Zudem müssen Hausbesitzer bislang nicht gedämmte Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen, die in ungeheizten Räumen (z. B. Keller) liegen, bis zum 31. Dezember 2006 nachträglich dämmen. Gleiches gilt auch für oberste Geschossdecken, die ebenso bis Ende 2006 nachgedämmt werden müssen. Ausnahmeregelungen von diesen Nachrüstpflichten gibt es lediglich für selbstbewohnte Ein- und Zweifamilienhäusern. Hier brauchen die geforderten Nachrüstungen erst zwei Jahre nach einem Eigentümerwechsel umgesetzt werden.
In dem nun neu eingeführten Energiebedarfsausweis werden alle Energiedaten eines Gebäudes schriftlich fixiert. Zur Pflicht wird er für Neubauten und für wesentliche geänderte Neubauten. Bei Altbauten ist er freiwillig.
Nutzer von Wohnungen mussten bislang die Katze im Sack kaufen oder mieten. Dies soll nun ein Ende haben. Ähnlich wie bei Haushaltsgeräten haben es Hauseigentümer bald schwarz auf weiß, wie viel Energie ihr Eigenheim verbraucht
Wer die EnEV vor Ort umsetzt bzw. durch Kontrollen überwacht, ist noch nicht entschieden. Weil die EnEV nicht nur Planer, Ingenieure und Architekten vor neue Herausforderungen stellt, sondern auch planerische Freiheiten schafft, ist Beratung angesagt Schließlich können durch effiziente Gebäudetechnik Bau- und Betriebskosten gespart werden. Nach Informationen der Energieagentur NRW liegen Einsparpotenziale im Gebäudebestand bei teilweise bis zu 80 Prozent. Vor allem Altbaubestände verbrauchen überproportional viel Energie. Künftig kann nicht nur der eigene Geldbeutel von der neuen Energieeinsparverordnung mit langfristig sinkenden Nebenkosten profitieren. Auch dem Erdklima wird gedient, tragen doch private Haushalte mit knapp einem Drittel zum gesamten Endenergieverbrauch in Deutschland bei, Tendenz steigend.
Weitere Infos finden Sie im Internet unter www.enev-online.de, bei der Deutschen Energie Agentur http://www.deutsche-energie-agentur.de oder der Energieagentur NRW http://www.ea-nrw.de
( 22.03.2003 - 17:47)

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