Umwelt

Der Eisvogel - Vogel des Jahres 2009
Der Eisvogel - Vogel des Jahres 2009

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Der "fliegende Edelstein" braucht saubere, naturnahe Gewässer zum Überleben

Der Eisvogel wurde zum „Vogel des Jahres 2009” gekürt. Der Vogel, der wegen seiner Schönheit und Farbenpracht gern als „fliegender Edelstein“ bezeichnet wird, steht für lebendige Flüsse und Auen.

Der Eisvogel war bereits 1973 Jahresvogel. Die Entscheidung, den Eisvogel nach 36 Jahren erneut zum Symboltier für das Jahr 2009 zu wählen, ist bewusst gefallen. Die damaligen Forderungen haben nicht an Aktualität verloren: Der Eisvogel braucht sauberes Wasser, naturnahe Bäche, Flüsse und Seen sowie artenreiche Talauen. Nur dort findet er seine Nahrung, überwiegend Kleinfische, und natürliche Steilwände für die Anlage seiner Brutröhren. Diese Lebensräume sind in Deutschland trotz mancher Fortschritte im Gewässerschutz immer noch Mangelware.

Woher der Name des etwa spatzengroßen Eisvogels (Alcedo atthis) stammt, ist strittig. Manche Deutungen leiten den Namen vom althochdeutschen „eisan“ für „schillern“ oder „glänzen“ ab. Die Bezeichnung „Schillervogel“ passt zum flirrenden Farbenspiel, das der Eisvogel im Sitzen und im Flug bietet. Andere Autoren interpretieren den Eisvogel als „Eisenvogel“ und vermuten einen Bezug auf das stahlblaue Rücken- oder das rostfarbene Bauchgefieder.

Als der Eisvogel 1973 zum ersten Mal Vogel des Jahres war, waren seine Bestände und Brutplätze wegen wasserbaulicher Maßnahmen, wachsender Wasserverschmutzung sowie Störungen durch Erholungssuchende stark zurückgegangen. Durch wirkungsvolle Abwasserreinigung hat sich die Qualität unserer Gewässer inzwischen erheblich verbessert. Auch die EU-Wasserrahmenrichtlinie setzte neue Impulse für den Gewässerschutz. Der Abwärtstrend des Eisvogels konnte so zwar gestoppt werden, jedoch hat sich der Bestand lediglich auf einem niedrigen Niveau stabilisiert.

Heute gibt es in ganz Deutschland etwa 5.600 bis 8.000 Brutpaare. Doch ist der Eisvogel nirgends häufig. Denn wo Bäche und Flüsse in ein Korsett aus Stein und Beton gezwängt worden sind und Stauwehre wandernden Fischarten den Weg versperren, findet der Eisvogel weder genügend Nahrung noch ausreichend Brutmöglichkeiten. Das Umweltbundesamt stuft derzeit nur zehn Prozent unserer Fließgewässer als naturnah ein. Trotz mancher Verbesserungen zählt die naturnahe Umgestaltung vieler Gewässer daher zu den vorrangigen Aufgaben des Natur- und Umweltschutzes.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.nabu.de.
Foto: Manfred Delpho
( 08.12.2008 - 12:12)

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