Kirche

Lasten sollen viele schultern
Evangelischer Kirchbau- und Förderverein gegründet

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Trotz des Unwetters war eine Versammlung der evangelischen Kirchengemeinde im Lutherhaus gut besucht. Dabei wurde ein Förderverein gegründet, um die Finanzierung von kirchlichen Baumaßnahmen zu unterstützen.

Die Gemeindeglieder konnten sich aus erster Hand über den Stand der Planungen zur Generalsanierung des traditionsreichen Gebäudes im Herzen Reilingens informieren. Architekt Eberhard Vögele verglich das Lutherhaus mit einem in die Jahre gekommenen Gebrauchtwagen, der nicht mehr den Erfordernissen der heutigen Zeit hinsichtlich Sicherheit, Verbrauch, Komfort und Wirtschaftlichkeit entspricht. Nachdem in den letzten Jahren immer nur das notwendigste renoviert wurde, hat sich ein Sanierungsstau ergeben. Nicht nur dass die Gebäudehülle energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden muss, auch Haustechnik und sicherheitsrelevante Sanierungsmaßnahmen wie Brandschutz und Elektroinstallation entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Unumgänglich allerdings ist die Sanierung der Gebäudehülle um Undichtigkeiten und Substanzzerstörung zu vermeiden. Als weitere Sanierungsmaßnahme nannte Vögele die Beseitigung von Abnutzungserscheinungen an Bodenbelägen, Decken, die Sanierung der Küche und sanitären Einrichtungen. Außerdem fehlt beispielsweise eine behindertengerechte Toilette. Bei den weiteren Planungen muss sich die Kirchengemeinde deshalb überlegen, wie die optimale Nutzung für die Zukunft aussieht und ob beispielsweise der Baukörper vom Volumen her reduziert werden kann. So steht der Dachbereich über dem großen Lutherhaussaal leer.

Dieser Umbau ist das größte Projekt der evangelischen Kirchengemeinde seit vielen Jahren, stellte Hermann Ballreich fest. Ihm fiel als stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderats zu, gemeinsam mit Wolfgang Müller den zweiten Teil des Abends zu bestreiten. Das Lutherhaus ist neben der Weinbrennerkirche der Hauptort der kirchlichen Arbeit. Das Gemeindehaus stammt ursprünglich aus den zwanziger Jahren. Darin befand sich die Zigarrenfabrik Bensinger. Das Haus wurde im Jahr 1935 Jahre erweitert. Ab diesem Zeitpunkt war der evangelische Kindergarten bis 1975 darin untergebracht.

Um die Aufgaben zu schultern, war jetzt in der Gemeinde die Idee entstanden, einen Förderverein zu gründen. Für die notwendigsten Sanierungsmaßnahmen veranschlagt Architekt Vögele nämlich mindestens 400.000 Euro. Darin sind Schönheitsreparaturen noch nicht eingerechnet. Die Landeskirche bezuschusst Umbaumaßnahmen für Räume, die der Gemeindearbeit dienen, mit 20 % und gibt für weitere 40 % zinsgünstige Darlehen. Die Kirchengemeinde muss den Rest der Baukosten aus Eigenmitteln aufbringen, so Müller. Gemeinsam hat der Kirchengemeinderat deshalb eine Satzung erarbeitet und den anwesenden Gemeindegliedern vorgestellt.

23 Interessenten nahmen an der Gründungsversammlung teil. Die Wahlen unter der Leitung von Wolfgang Bickle ergaben folgendes Ergebnis: Richard Eichhorn geht als erster Vorsitzender voran, ihm zur Seite steht als zweiter Vorsitzender Simon Schell. Schriftführerin ist Christa Römpert. Als Schatzmeister wählten die Anwesenden Ralf Bräuninger, Beisitzer sind Ulrike Lörch, Werner Bertsch und Walter Marquetant. Der Kirchengemeinderat entsendet Pfarrer Wilhelm Nauber und Hermann Ballreich in den Vorstand. Die Kasse wird von Walter Astor und Beate Zimmermann geprüft.

Der Mitgliedsbeitrag wurde auf 36 Euro, für Familien 50 Euro und für juristische Personen 100 Euro festgesetzt. Nach der Eintragung ins Vereinsregister wird der Verein den Namen führen: "Evangelischer Bau- und Förderverein Reilingen e. V.". Er arbeitet gemeinnützig und wird berechtigt, Spendenquittungen auszustellen.

Optimistisch schloss der frisch gekürte erste Vorsitzende Richard Eichhorn die Gründungsversammlung mit der Ankündigung: "Der Anfang ist gemacht. Nun müssen Taten folgen. Wir lassen von uns hören!" Beitrittsformulare gibt es bei den Vorstandsmitgliedern und im Pfarramt.
Foto: svs
( 02.06.2008 - 14:53)

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