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Spaziergänger entdeckt toten Säugling in Plastiktüte

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Am Montagmorgen, 10.12.2007, hat ein Spaziergänger ein totes Baby in einer Plastiktüte im Wald am Heidelberger Weg entdeckt. In nur etwa 100 Metern Entfernung liegt ein Parkplatz der Autobahn A6. Ebenfalls in Sichtweite befinden sich ein Bogenschießplatz und der Reilinger Hundeverein. Die Leiche des neugeborenen Jungen lag nach ersten Erkenntnissen der Ermittler mehrere Wochen in dem Waldstück bei Autobahnkilometer 585.

Todesursache unklar

Polizei und Staatsanwaltschaft können noch nicht sagen, woran der Säugling gestorben ist. Nach einem ersten Obduktionsergebnis hatte der kleine Junge helle Haut und dunkles Haar. Er sei etwa 52 Zentimeter groß, was bedeute, dass er von seiner Mutter voll ausgetragen wurde. Die Rechtsmediziner gehen davon aus, dass das Baby am Tag der Geburt verstorben ist. „Spuren äußerer Gewalteinwirkungen sind derzeit nicht erkennbar“, sagt der Heidelberger Polizeisprecher Harald Kurzer.

Da der verweste Körper so nah an der viel befahrenen A6 Mannheim-Heilbronn gefunden wurde – ein Abschnitt, den rund 100 000 Fahrzeuge pro Tag passieren – „ziehen wir alle Möglichkeiten in Betracht“. Zudem seien auch die B 39 und die Verbindungsstraße zwischen St. Leon-Rot und Reilingen nicht weit vom Fundort entfernt.

Noch am Montag, 10.12.2007, durchkämmte ein Team aus rund 20 Kriminaltechnikern und Ermittlern das gesamte Gelände nach möglichen Spuren. „Ein wirklich greifbares Ergebnis haben wir bisher nicht“, sagt Kurzer. Der einzige vielversprechende Anhaltspunkt sei die auffällige blauweiße Einkaufstüte, in die das tote Kind eingewickelt war. Die 60 mal 50 Zentimeter große Plastiktasche stammt von einer Haushaltswaren-Discounter-Kette mit Sitz im nordrhein-westfälischen Oberhausen.

Die blaue Tüte mit weißem Rand trägt nach Polizeiangaben die Aufschrift „.. .wo sonst KODI Leistung auf den Punkt gebracht.“ Der Werbeslogan sei in weißen und roten Buchstaben auf die Tasche gedruckt. Die Kette hat 151 Filialen, Schwerpunkt sei der Raum Düsseldorf. Allerdings befinde sich ein Laden laut Kurzer auch im nahe gelegenen pfälzischen Frankenthal. Die Stadt liegt direkt an der A 6. „Es wäre reine Kaffeesatzleserei, wenn wir daraus die Herkunft der Eltern ableiten würden“, wehrt sich Kurzer gegen voreilige Schlüsse. „Es ist einfach alles denkbar“, sagt er. Deshalb hoffe man jetzt auf Zeugenhinweise. Vielleicht erinnere sich ja ein Autofahrer, der auf dem Parkplatz Pause gemacht hat, an jemanden mit einer auffälligen Tüte.

Hoffnung auf Zeugen

„Das ist auch für erfahrene Kriminalbeamte eine schreckliche Sache“, betont Kurzer. An einen ähnlichen Fall im Rhein-Neckar-Kreis oder in Heidelberg kann er sich nicht erinnern.

Zeugen wenden sich unter Telefon 06221/992421 an die Polizei.

Simone Jakob aus SZ
( 12.12.2007 - 07:36)

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