Kirche

„Bibel und Frühstück“
„Bibel und Frühstück“ mit Prof. Oehming

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht


Zahlreiche Gäste konnte Monika Kuhn im Lutherhaus zur Veranstaltung des Katholischen Bildungswerks Reilingen „Bibel und Frühstück“ begrüßen, die zum 5. Mal durchgeführt wurde. Danach erfreute Elisa Pfeiffer mit einem klassischen Stück auf der Querflöte die Anwesenden.
Dem liebevoll dekorierten und umfangreichen Frühstücksbuffet konnte nun eifrig zugesprochen werden.
Nun führte Dr. Manfred Oeming, Professor für Altes Testament und Dekan der Evangelischen Theologischen Fakultät Heidelberg, in die Psalmen ein. Die 150 Psalmen seien eine Grundform des Glaubens, es bedeute, mit Gott zu reden. Der Schatz der Gebete der Bibel seien die Psalmen, mit ganz unterschiedlichen Hoffnungen und Nöten, die vor Gott ausgebreitet werden, führte der Referent aus.
Prof. Oeming lobte auch den Tischschmuck, der dem Psalm 1 aber auch dem 23. entsprach. Die Organisatorinnen der Veranstaltung, Monika Kuhn und Annette Gritzbach, hatten die Tische mit grünen und blauen Tüchern dekoriert und Karten und Kerzen eindrucksvoll gestaltet. Wer so mit Gott rede wie der Beter in Psalm 1, sei „wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist“, wie es in diesem Psalm heißt. Wer vor Gott sein Herz ausschütte, fände gute Lösungen und werde dadurch stark, erklärte der Alttestamentler.
Der Gottlose sei „wie Spreu, das im Wind verweht.“
Die 150 Psalmen seien in verschiedene Bücher unterteilt und gehören zu den Schriften des Alten Testaments, erklärte Prof. Oeming weiter. So können Psalmen Lob-, Dank- oder Klagelieder sein. Auch die Weisheit komme zum Ausdruck z. B. in den Psalmen 1, 37 oder 49, wo der Beter zur Erkenntnis kam, dass der Weise „gemäßigt ist und sich beherrschen kann.“ Oft werden schwierige Themen angesprochen und vor Gott gebracht.
In Psalm 73 klagt der Beter, dass es dem Frevler gut gehe während er, der Gerechte, leide. So fiel er beinahe vom Glauben ab, aber Gott verweist ihn auf das Ende, auf seine Verheißung. Der bekannteste Psalm sei wohl der Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte, ein sogenannter Vertrauenspsalm, fuhr der Referent fort.
Auch erklärte der Professor, dass Forschungen ergeben haben, dass die Psalmen nicht von David, Mose oder Salomo stammen, sondern viel später erst, nämlich ca. 200 vor Christus, in Erinnerung an David oder Mose und andere aufgeschrieben worden waren. Der Professor, der eine eigene Ausgrabung in Ramat Rahel bei Jerusalem leitet, sprach zum Schluss seines Referats auch über seine persönlichen Erfahrungen mit den Psalmen. „Ich habe manches Mal den Eindruck, dieser Text ist genau für mich geschrieben worden. Sie treffen mich und sie tragen mich!“

VSe
( 07.07.2008 - 06:42)

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht

© Gemeinde Reilingen 2008