Umwelt

Allergierisiko durch Ambrosia-Pflanze

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Die Ambrosia löst von tränenden Augen über Kopfschmerzen bis hin zu Asthma so ziemlich alle Schrecken von Allergikern aus. Betrifft Sie nicht? Falsch, denn auch wer bisher keine Allergie hat, muss sich vor der Pflanze in Acht nehmen und das nicht nur bei einem Spaziergang. Inzwischen fühlt sich die Pflanze auch in Privatgärten heimisch.

Die Ambrosia ist aus Nordamerika nach Deutschland gekommen. Sie hat sich in den vergangenen Jahren rasant verbreitet und findet sich an Weg- und Straßenrändern, in Industriebrachen und Neubausiedlungen. Eingeschleppt durch verunreinigtes Vogelfutter, erobert sie auch zunehmend Privatgärten.

Jeder dieser einjährigen Pflanzen produziert rund 60.000 Samenkörner, die bis zu 40 Jahre lang keimfähig sind. Die Pflanze lässt sich vom Wind bestäuben und der transportiert die aggressiven Pollen Hunderte von Kilometern weit. Auch Fahrzeuge, Züge und Sohlen von Schuhen nutzen sie als Transportmittel.

Die Pollen sind sehr klein und können bis tief in die Bronchien gelangen. Etwa 80 Prozent aller Menschen, die eine Pollenallergien habe, reagieren auch auf Ambrosia. Fast die Hälfte ist anschließend allergisch dagegen. Und es kann sogar Menschen erwischen, die bisher dachten, sie hätten mit Allergien nichts zu tun. Zudem ruft die Pflanze häufig besonders schwere allergische Reaktionen wie Asthma hervor - das hat ihr in Australien den Namen "Asthma-Pflanze" eingebracht.

Die Ambrosia keimt von April bis in den August. Als kleines Pflänzchen kann sie leicht verwechselt werden, zum Beispiel mit einer Studentenblume (Tagetes). Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: Während andere Pflanzen kontinuierlich wachsen, legt die Ambrosia bei einer Größe von 10 bis 15 Zentimeter eine rund einmonatige Wachstumspause ein. Das sollte Sie stutzig machen: Alles sprießt und wächst und dazwischen sitzt etwas, bei dem sich gar nichts tut - eine genauere Überprüfung lohnt sich.

Selbst wenn Sie sich noch unsicher sind, ob es sich tatsächlich um eine Ambrosia handelt, sollten Sie die Pflanze nicht mit bloßen Händen anfassen. Schon die Berührung der Blätter kann zu Hautreizungen und damit zu einer Sensibilisierung führen. Auffallend ist das dabei die zeitliche Verzögerung: Erst nach 20 bis 30 Minuten kommt es zu Rötungen und Juckreiz.

Tipps zur sicheren und dauerhaften Entfernung
• Tragen Sie Handschuhe und vermeiden Sie jeden Körperkontakt.
• In der Blütezeit von August bis Dezember sollten Sie zusätzlich einen Mundschutz tragen!
• Entfernen Sie die Pflanzen samt ihrer Wurzeln. Abschneiden oder Abmähen bringt nichts, da sie ab Juli mit der Blütenbildung beginnt, egal wie groß sie dann ist.
• Entsorgen Sie die Pflanze in einem geschlossenen Beutel im Hausmüll. Werfen Sie sie auf gar keinen Fall in den Kompost oder in die Biotonne.
• Beobachten Sie die Ambrosia-Fundstellen, denn weitere Samen können bis in den August hinein anfangen zu keimen.
• Achten Sie besonders auf Stellen, an denen Vogelfutter (auch so genannte Meisenringe) ausgebracht wurde.

Aufgrund der rasant zunehmenden Verbreitung der Pflanze in Deutschland, bieten inzwischen mehrere Institutionen Informationsseiten und Broschüren rund um die Ambrosia an. Zudem gibt es an der Universität Frankfurt ein umfangreiches Forschungsprojekt zu Verbreitung und Einschleppungswegen der Ambrosia.

Infoseite des Gesundheitsministeriums Rheinland-Pfalz
http://www.masfg.rlp.de/Gesundheit/Gesundheitsdienst/Allgemeines.asp
Infos des Umweltministeriums Baden-Württemberg
http://www.sozialministerium-bw.de/fm/1442/Ambrosia_Flyer.pdf
Forschungsprojekt der Universität Frankfurt http://www.ambrosiainfo.de/kontakt.html
( 25.05.2007 - 10:39)

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