Umwelt

Ökostrom: Wechsel lohnt sich

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Nachdem viele Unternehmen ihre Preise zuletzt kräftig erhöht haben, wechseln immer mehr Verbraucher den Stromanbieter. Im Trend liegt auch Öko-Strom. Doch was hat es mit dem auf sich? Und lohnt ein Wechsel überhaupt?

Seit 1998 können die Bundesbürger ihren Stromanbieter wechseln, doch erst jetzt kommt ordentlich Bewegung in den Markt. Dafür haben vor allem die Energieunternehmen selbst gesorgt. Denn die haben ihre Tarife zuletzt zuhauf teilweise kräftig erhöht. Die Folge: Immer mehr Verbraucher kehren ihren Energieversorgern den Rücken und machen sich auf die Suche nach günstigeren Unternehmen.

Und das kann sich lohnen. Bis zu 200 Euro im Jahr kann eine durchschnittliche Familie sparen, wenn sie ihrem Anbieter den Laufpass gibt und zu einem preiswerteren wechselt. Die Verbraucher müssen den Großkonzernen deutlich machen, dass sie deren Preispolitik so nicht dulden. Die Botschaft: Es lohnt sich – egal ob Single oder Familie, ob Flensburg oder München.

Wechselwillige werden am besten im Internet fündig. Dort gibt es zahlreiche Tarifrechner, bei denen man nur die Postleitzahl und den jährlichen Verbrauch eingibt. Heraus kommt dann eine Liste von Unternehmen, bei denen man konkrete Angebote einholen kann.
Der Wechsel selbst ist einfach. Man schickt die Zählernummer und den Zählerstand per Anmeldeformular zum neuen Stromanbieter, und der übernimmt die Abmeldung beim alten Versorger und kümmert sich um die Umstellung. Das alles dauert circa sechs bis acht Wochen. Es gilt Versorgungssicherheit. Sollte der neue Stromanbieter also beispielsweise Insolvenz anmelden, muss der lokale Netzbetreiber einspringen. Dies ist im Energiewirtschaftsgesetz geregelt.

Öko-Strom auf dem Vormarsch
Also: Wechseln liegt im Trend. Und immer mehr profitieren davon auch Anbieter von Öko-Strom. Dafür sorgen auch die Diskussion um den weltweiten Klima-Wandel und die jüngst bekannt gewordenen Störfälle in den Kraftwerken Krümmel und Brunsbüttel, die die Angst vor einem Atom-Unfall geschürt haben.

Ökostrom wird heute vorwiegend mit Hilfe von Wind, Sonne und Wasser hergestellt. Doch was ist überhaupt Öko-Strom? Es ist Energie, die aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wind, Wasser oder Erdwärme gewonnen wird. In dieser "reinen Form" kommt er allerdings nicht aus der Steckdose. Denn alle Anbieter speisen ihren Strom in das gleiche Netz ein - den "Stromsee". Steigt jedoch die Nachfrage nach Öko-Strom, so steigt auch die Produktion und immer mehr davon fließt ein in den "Stromsee". Fernziel ist, dass in Zukunft alle Haushalte einen umweltverträglichen Strom-Mix bekommen. So leistet jeder Bezieher von Öko-Strom einen Beitrag für die Umwelt. Denn im Gegensatz zur Stromgewinnung aus beispielsweise Kohle wird beim "grünen Strom" kein schädliches CO2 freigesetzt.
In Deutschland wird davon immer mehr erzeugt. Im ersten Halbjahr 2007 stieg die Öko-Strommenge um 34 Prozent. Insgesamt haben die erneuerbaren Energien damit einen Anteil von 13 Prozent, 2006 lag er noch bei 9,7 Prozent. Diese Zahl soll bis zum Jahr 2030 auf 45 Prozent steigen. Doch der Wechsel zu einem Öko-Strom-Anbieter lohnt sich nicht nur für umweltbewusste Bürger, sondern auch für jene, die mit spitzer Feder rechnen. In vielen Fällen ist der Öko-Strom-Anbieter günstiger als der Grundversorger.

Es gibt eine ganze Reihe von "reinen" Öko-Strom-Produzenten, doch mittlerweile hat fast jeder Versorger einen Öko-Tarif im Angebot. Doch Vorsicht vor Mogelpackungen: Nicht alles, was "Öko" heißt, ist auch umweltfreundlich. So wird bei den so genannten Öko-Tarifen oft nur ein kleiner Teil des Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen. Zudem müssen die Anbieter ihre Einnahmen für den Öko-Strom in den Ausbau solcher Energien investieren. Doch nicht alle tun das. Hilfe bei der Orientierung bieten Öko-Gütesiegel. Die heißen dann zum Beispiel "ok-power Label" oder "Grüner Strom Label".

Übrigens: Sie können Ihren Stromverbrauch drastisch reduzieren, wenn Sie energieeffiziente Haushaltsgeräte anschaffen, Energiesparlampen verwenden und auf Stand-by-Geräte verzichten.

Fazit: Ein Wechsel des Stromanbieters lohnt sich – und einfach ist das ganze auch. Darauf weisen Verbraucherschützer immer wieder hin. Wer die Umwelt schonen will, kann sich für Öko-Strom entscheiden. Den gibt es in vielen Städten sogar preisgünstiger als herkömmliche Energie. Orientierung bei der Auswahl des Unternehmens bieten Öko-Gütesiegel. Für alle Wechselwilligen gilt: Lassen Sie sich nicht auf Vorauszahlungen und "Strompakete" ein, und lesen Sie das Kleingedruckte.
( 15.10.2007 - 13:34)

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