Ortsgeschichte

Reilingen 1907

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Neben einem zweiten neuen Schulhaus soll es auch eine zentrale Wasserversorgung geben.

Nr. 30, geschehen zu Reilingen, den 12.April 1907; vor dem Gemeinderat. Punkt 2

Der Bürgermeister legt die mit Verfügung des Großh. Bezirksamtes Schwetzingen vom 28.März 1907, Nr.9926 in Abschrift anher mitgeteilte Verfügung vom 9.Februar 1907 Nr. 4729, welche dem Gemeinderat Hockenheim im Betreffe die Wasserversorgung in der Stadt Hockenheim zugegangen zur Kenntnisnahme und Beschlußfassung vor.
Nach der genannten Verfügung und nach dem weiter in Abschrift anher mitgeteilten Schreiben Großh. Kulturinspektion Heidelberg vom 11. Februar 1907 sollten sich die vier Orte Hockenheim, Reilingen, Altlußheim und Neulußheim zu einer Gruppen-Wasserversorqung zusammenschließen, weil dadurch erhebliche Kosten erspart würden gegenüber einer Einzelversorgung.

Beschluß und Bericht an Großherzogliches Bezirksamt.Schwetzingen.
1. Die Vorteile einer Gruppen-Wasserversorgung werden nicht verkannt, beziehungsweise werden in keiner Weise verkannt
2. Mit Bezug darauf, daß in der hiesigen Gemeinde überhaupt gutes Trinkwasser vorhanden ist, in jeder Hofraite ein Brunnen angebracht sind und die meisten Wohnhäuser dahier einstöckig, auch bei Feuersgefahr durch den Kraichbach und durch die Dorfgräben wie auch durch den Kirrgraben ausreichend Löschwasser vorhanden ist, herrscht in der hiesigen Gemeinde für die Gruppen-Wasserversorgung wenig Neigung.
3. Bericht an Großherzoqliches Bezirksamt Schwetzingen.

Beurkundet: Bürgermeister Müller, Ratschreiber Simshäuser, die Räte: Ritzhaupt, Läuser, Kneis, Eichhorn, Joh.Müller, Schneider

Nr. 35
Geschehen zu Reilingen, den 30.Juni 1907; vor dem Gemeinderat, Punkt 2
Der Bürgermeister legt die Verfügung Großh. Bezirksamtes Schwetzingen vom 20.Juni 1907, Nr. 19553 , Wasserversorgung der Gemeinde HOCKENHEIM insbesondere den Anschluß der Gemeinde Reilingen an die Wasserversorgung Hockenheim betreffend zur Kenntnisnahme und Beschlußfassung.

Beschluß:
1. Die Gemeinde Reilingen ist bereit, ein Wasserleitungsprojekt „Gruppenwasserversorgung“ mit Hockenheim eventuell auch mit Altlußheim und Neulußheim durch Großh. Kulturinspektion Heidelberg ausarbeiten zu lassen und die dadurch entstehenden Kosten im Betrage von etwa 2.000 bis 3.000 Mark auf die hiesige Gemeindekasse zu übernehmen, und diese Kosten durch Umlage zu decken.
2. Einholung der Zustimmung des Bürgerausschusses.
Beurkundet: Bürgermeister Müller; Ratschreiber Simshäuser, die Räte: Ritzhaupt, Läuser, Kneis, Eichhorn, Joh.Müller, Römpert.

Anmerkung zu Nr. 30 und Nr. 35
Was im Jahre 1907 bereits den 4 oben genannten Gemeinden vom Bezirksamt Schwetzingen angeraten wurde, nämlich: die Bildung eines Zweckverbandes und die gemeinsame Wasserförderung wurde erst rund 65 Jahre später wahr. Erst im März 1971 floß Frischwasser durch die Versorgungsleitungen unseres jetzigen gemeinsamen Wasserwerkes, dessen riesiges Haltebecken im Reilinger Boden liegt.

Nr. 133
Geschehen zu Reilingen, den 19.April 1910; vor dem Gemeinderat.
Der Bürgermeister legt die genehmigten Pläne wegen Erbauung eines Schulhauses mit dem Antrage vor, nun mit der Vergebung der Bauarbeiten zu beginnen und diese zur Bewerbung (Submission) auszuschreiben.
Beschluß:
1. Ist die Bauarbeitsvergebung auszuschreiben und im Amtsverkündigungsblatt der Schwetzinger Zeitung, sowie im Generalanzeiger der Stadt Hockenheim zu veröffentlichen.
2. Tagfahrt zur Eröffnung der Angebote wird auf Freitag den 29.April 1910 vormittags 10 Uhr in das hiesige Rathaus anberaumt.
3. Geeignete Ausschreibungen sind zu erlassen.
Beurkundet: Bürgermeister Müller, Ratschreiber Simshäuser, die Räte: Läuser, Kneis, Eichhorn, Adolph, Joh. Müller, Schneider.
Friedrich Kief
( 04.12.2006 - 14:30)

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