Umwelt

Das Ende des Ölzeitalters hat begonnen

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"Der Höhepunkt der Erdölförderung liegt näher als uns lieb sein kann", sagt der Geologe Peter Gerling, Fachmann für fossile Rohstoffe an der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover. Die Erde ist gut erforscht. Das sogenannte Erdölstockwerk sei in fast allen Sedimentbecken der Welt ziemlich bekannt. Nüchtern fügt Gerling hinzu: "Es wird keine großen Überraschungen mehr geben."
Diese schlichten Aussagen sind ein Schock für alle Industriestaaten, die bisher am Tropf des Erdöls hängen. Die Erkenntnis deckt sich mit denen anderer wissenschaftlicher Institute, welche die Reichweite der heute gebräuchlichen Ressourcen erforschen. So sagt auch Jörg Schindler vom Ludwig-Bölkow-Institut bei München: "Das meiste Öl ist gefunden". Das heißt: Das Ende des Ölzeitalters hat begonnen. Jetzt würde mehr gebraucht als noch gefördert werden kann. Der Ölpreis kennt nur noch eine Richtung: Steil nach oben! Das letzte große Ölfeld wurde im Jahr 2000 entdeckt. Seither wird weit mehr verbraucht als neu gefunden.
Die alte Ölwirtschaft wird bald aus dem letzten Loch pfeifen - es geht ihr der Stoff aus.
33 der 48 ÖI-Förder-Länder haben den Höhepunkt der Ölgewinnung schon überschritten - die USA zum Beispiel schon 1971. Der ehemalige Energieberater von George W. Bush, Matthew Simmons, Banker aus Texas, der in den letzten Jahrzehnten Öl für 62 Milliarden Dollar verkauft hat, prophezeit eine Verdreifachung des ÖIpreises in den nächsten Jahren und analysiert: "Alle erreichen nun den Punkt, an dem das Öl zur Neige geht".

Seit der Verstaatlichung der Ölquellen vor 25 Jahren dürfen keine ausländischen Experten mehr an die saudischen Erdölfelder. Nur vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum der zweitgrößte Ölkonzern der Welt, BP, sich nicht mehr "British Petroleum" nennt, sondern "Beyond Petroleum" - also jenseits des Öls. Nach-ÖI-Zeit!

Franz Alt 2006
( 15.05.2006 - 12:54)

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