Ortsgeschichte

Vor 25 Jahren - Der Weg zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft
Die Helden unmittelbar nach dem Finale

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(5. und letzter Teil)

Das Finale: Vorkampf in Witten
Die Schwetzinger Zeitung titelte: „AV brachte Meister Witten ins Wanken“. Wie einen Sieg feierten die in vier Bussen angereisten Reilinger Schlachtenbummler die 20:18 Niederlage beim amtierenden deutschen Meister KSV Witten. 17 bis 18 Punkten wollte Reilingens Trainer Erich Klaus in der „Höhle des Löwen“ buchen, und dies wurde hundertprozentig erreicht. Dieses sportlich wie finanzielle Traumergebnis sollte die Reilinger aber vor ungeahnte Probleme stellen: Jeder wollte, sollte, musste beim Rückkampf dabei sein.

Rückkampf in Kirrlach
Die Eingangskommentare der Fernsehsendungen SPORT IM DRITTEN und DAS AKTUELLE SPORT STUDIO beschrieben den Kampfabend wohl am besten:
„Es ist nicht zu beschreiben, diese Atmosphäre. Wer nicht dort war, kann es sich nicht vorstellen. Platz für 2000, aber 4000 schreien sich heißer. Ein Hexenkessel, ein Treibhaus, auf dem der Schweiß auf jeder Stirn stand. Der Reilinger Fan Club wusste es, Schrader ist nervös, und in der Tat, Wittens Trainer Fritz Schrader hatte allen Grund mit dem Schicksal und dem mörderischen Heimvorteil des Gegners zu hadern“.
Noch lange bevor die eigentlichen Akteure die Bühne betraten, hatten auf den Rängen unzählige Kämpfe stattgefunden. Immer verstellte gerade einer dem anderen, der sich just ein winziges Guckloch durch die übrige Zuschauerwand geschaffen hatte, den Blick. Kurz: Es war schlimm, es war sogar mitunter gefährlich. Über den Kampf lässt sich dennoch ein lückenloses Protokoll erstellen:
Fernando Padilla gewinnt gegen Yilmaz Türkyilmaz durch Disqualifikation in der sechsten Minute. Unglaubliches trägt sich zu, als Willibald Liebgott allein auf der Matte steht und sich vom Mattenleiter zum Zeichen des Sieges den Arm heben lässt. Gegner Lukowski hatte mit 81,9 kg ganze 100 g zu wenig auf die Waage gebracht, um in das Schwergewicht aufrücken zu können. Entsetzen bei Wittens Anhang, Weihnachtsstimmung bei den Reilingern, die das Geschenk lautstark beklatschen. Aladin Aydogan wird gegen Selim Sari 20 Sekunden vor Schluß wegen Passivität von der Matte gestellt, eine Konzessionsentscheidung des Mattengerichts. Edwin Schweikert gewinnt gegen den 13 kg schwereren Ralf Lukowski nach Punkten. Der deutlich aktivere Georg Hocker unterliegt Fritz Huber mit 3:4 Punkten. Klaus Laier unterliegt Hans-Joachim Klötzing knapp mit 1:2 Punkten. Günter Laier verliert beim 1:1 gegen Hans Huber nur aufgrund der zuerst erzielten Wertung. Im Schlüsselkampf bis 74 kg gewinnt Reilingens Trainer Erich Klaus gegen den mehrfachen und amtierenden deutschen Weltergewichtsmeister Karl-Heinz Helbing mit 3:1 Punkten. Wolfgang Laier gewinnt gegen Rainer Brockhoff nach Punkten mit 3:1. In seinem letzten Kampf vor der Ausweisung aus Deutschland gewinnt Ismael Kosukoglu gegen Michael Kuhn mit 4:3 Punkten.
Was sich dann abspielte kann man nicht beschreiben. Es hielt niemanden mehr auf den Sitzen, die Kirrlacher Halle drohte aus den Nähten zu sprengen. Die Fans umjubelten den neuen DEUTSCHEN MEISTER - AV REILINGEN.
Unter dem Jubel des Publikums nahm DRB Präsident Herrmann Schwindling die Siegerehrung vor und überreichte den Jean - Földak Pokal an Erich Klaus.
Fast drei Stunden Fernsehbilder von ARD, ZDF, Südwest 3, Hessen 3 und Video Hocker, vom Viertelfinale gegen Schifferstadt, Halbfinale gegen Goldbach und vom Finale gegen Witten können Sie demnächst auf dem Großbildschirm beim Bistro Schorsch sehen. Der genaue Termin steht noch nicht fest, da wir uns derzeit noch beim ZDF über weiteres bisher noch nicht gezeigtes Bildmaterial bemühen.

müm
( 22.01.2007 - 11:43)

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