Aus dem Rathaus

Unfallbilanz 2007 sehr zwiespältig

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Recht zwiespältig stellt sich für Manfred Krampfert das Unfallgeschehen 2007 in der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim dar. Beim Blick auf die Statistik fallen dem Leiter des Polizeirevieres in negativer Hinsicht vier Verkehrstote ins Auge - drei mehr als im Jahr zuvor. Auffällig ist bei den vier tödlichen Verkehrsunfällen, dass sich drei von Januar bis April ereigneten, alleine zwei im Januar. Bei einem dieser tödlichen Unfälle wurde bei dem mittlerweile verurteilten Verursacher Drogeneinfluss festgestellt. Der zweite tödliche Verkehrsunfall im Januar stand in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Orkan "Kyrill". Das Opfer wich auf der Straße zwischen Reilingen und Kirrlach umgestürzten Bäumen aus, geriet auf die Gegegenfahrbahn und prallte dort frontal gegen ein entgegenkommendes Auto.

Deutlich weniger Alkohol im Spiel
Doch wo Schatten ist, ist auch Licht: Für Manfred Krampfert ist es erfreulich, dass sich im vergangenen Jahr auf den Straßen der Verwaltungsgemeinschaft 20 Prozent weniger Alkoholunfälle (Rückgang von 30 auf 24) ereigneten. Im Rhein-Neckar-Kreis hingegen stieg die Anzahl der Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war, um 3,24 Prozent. Sehr positiv war die Entwicklung der Personenschaden bei diesen Alkoholunfällen. 2006 waren bei 30 Alkoholunfällen 12 Unfälle mit Personenschaden zu verzeichnen, wobei es eine schwer verletzte Person und 13 leicht verletzte Personen gab. Bei den 24 Alkoholunfällen des Jahres 2007 waren nochdrei Unfälle mit Personenschäden zu verzeichnen, drei Personen wurden verletzt.

Mehr Unfälle mit Sachschaden
Insgesamt 802 Verkehrsunfälle wurden im vergangenen Jahr von den Polizeibeamten des Polizeireviers Hockenheim aufgenommen. Dies ist gegenüber dem Vorjahr (783) eine Steigerung um 2,37 Prozent und liegt somit auf dem Niveau der Steigerung im Rhein-Neckar-Kreis (Zunahme um 3,4 Prozent). Zustande kommt die Steigerung laut Krampfert ausschließlich durch die Zunahme bei den Sachschadensunfällen (Anstieg von 624 auf 650).

Erfreulich stellt sich die Bilanz bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden in der Verwaltungsgemeinschaft dar. Hier wurden 2007 noch 152 solcher Unfälle (159 im Vorjahr) registriert. "Dieser Rückgang um 4,40 Prozent ist vor dem Hintergrund der Tatsache, dass im gesamten Rhein-Neckar-Kreis die Verkehrsunfälle mit Personenschaden sogar um 5,6 Prozent gestiegen sind, um so positiver zu bewerten", bringt Krampfert im Gespräch mit unserer Zeitung zum Ausdruck.

Mit einem Minus von 18,42 Prozent (von 38 auf 31 Personen) ist die Anzahl der hierbei schwer verletzten Personen deutlich erkennbar zurückgegangen. Etwas geringer, aber mit 11,70 Prozent immer noch erkennbar zurückgegangen, ist auch die Anzahl der leicht verletzten Personen (Rückgang von 188 auf 166).

Während im Jahr 2007 das Unfallgeschehen auf den klassifizierten Landstraßen unverändert geblieben ist, stellte die Polizei im vergangenen Jahr eine deutliche Verlagerung der Schwerpunkte bei den Unfällen mit Personenschaden von den Bundesstraßen 36 und 39 auf die Kreisstraßen in der Verwaltungsgemeinschaft fest. Manfred Krampfert erläutert: "Kreisstraßen sind hierbei insbesondere innerörtliche Straßen oder Straßen am Rande der Kommune, die zu übergeordneten Landes- oder Bundesstraßen hinführen."

Gegenüber dem Vorjahr (sieben leichtverletzte Kinder) waren 2007 insgesamt zehn verletzte Kinder (ein schwer verletztes und neun leicht verletzte Kinder) zu beklagen. Die Gesamtzahl der Unfälle, an dem Kinder beteiligt waren, stieg von neun auf 13.

Erfreulich ist für den Hockenheimer Polizeichef der Rückgang der Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern von 52 auf 46, wobei hier der Polizei nach wie vor das Fahren ohne Fahrlicht unangenehm auffällt - nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch bei Erwachsenen, die hier ihrer Vorbildfunktion in keinster Weise nachkommen. Krampfert: "Im Rahmen der personellen Möglichkeiten wurden hier zwar Kontrollen durchgeführt, festgestellt wurde hierbei oftmals das grundsätzliche Verständnis dafür, dass funktionierendes und eingeschaltetes Fahrlicht ganz maßgeblich die eigene Gesundheit schützt."

Fluchten nahmen zu
In vier Fällen (Vorjahr: 2) stellen die Beamten bei der Unfallaufnahme Drogenbeeinflussung fest, bei diesen vier Unfällen wurden eine Person getötet, eine schwer und zwei leicht verletzt.

Deutlich zugenommen haben auch die Verkehrsunfallfluchten. In 222 Fällen (Vorjahr 208) kümmerten sich die Unfallverursacher nicht um den angerichteten Schaden, in knapp 25 Prozent dieser Fälle konnte der oder die Verantwortliche aber ermittelt werden. Steigerungsraten im Bereich der Unfälle unter Drogen- oder Medikamenteneinfluss und bei den Verkehrsunfallfluchten waren nach Angaben von Manfred Krampfert im Übrigen auch im gesamten Rhein-Neckar-Kreis zu verzeichnen.

Hauptsächlich waren Wenden/Rückwärtsfahren, das Nichtbeachten der Vorfahrtsbeschilderung, die nicht angepasste Geschwindigkeit und der Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden Unfallursache bei den Unfällen allgemein.

Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden sind die drei hauptsächlichen Ursachen nicht angepasste Geschwindigkeit, mangelnder Sicherheitsabstand und das Nichtbeachten der Vorfahrtsbeschilderung.
Hans Schuppel aus SZ
( 11.04.2008 - 08:39)

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