Was sonst interessiert

Menschen ließen es sich an Weihnachten gut gehen

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht


Weihnachten 2008: Lange herbeigesehnt und dann doch so schnell wieder vorbei. Ein Eindruck, der sich - je älter man wird - von Jahr zu Jahr scheinbar immer weiter beschleunigt. Vor allem für die Kinder ging mal wieder alles viel zu schnell, während so manche Hausfrau sich darüber freute, jetzt endlich ein paar ruhigere Tage bis zum Jahreswechsel vor sich zu haben. Hektisch wie immer war es in den Tagen vor dem großen Fest zugegangen. Die letzten Geschenke mussten besorgt, Lebensmittel und Getränke für die lange Festwoche besorgt werden. Kein Wunder also, dass es am Vormittag von Heiligabend auch in Reilingen überall noch recht hektisch zuging. An den Kassen der Supermärkte bildeten sich lange Schlangen, in den Bäckereien und Metzgereien wurde ungeduldig darauf gewartet, endlich bedient zu werden. In vielen Wohnzimmern herrschte beim Aufstellen des Christbaums und der Familienkrippe Stress pur: Wie immer waren die Tannen meist zu lang, die Säge wie immer nicht zu finden. Und dass bei einem Lämmchen der zierliche Kopf abbrach, förderte nicht unbedingt die Stimmung. Am frühen Nachmittag kehrte dann doch so langsam der sehnsüchtig erwartete Weihnachtsfrieden ein. Viele Menschen machten sich auf, ihre alten und kranken Verwandten wenigstens für ein paar Minuten zu besuchen, andere wiederum bezogen ihre verstorbenen Familienmitglieder mit einem Gräberbesuch in die beginnende Weihnachtsfeier mit ein. Auf dem Friedhof herrschte so ein ständiges Kommen und Gehen, in Reilingen stimmten Chorgesang und Blasmusik auch musikalisch auf die kommenden Stunden ein.
Zu diesem Zeitpunkt hätte man fast von einer besonderen Stimmung sprechen können, wäre da nicht der ständige Autoverkehr, das Plärren von Radios aus offenen Garagen oder sonstige Klänge zu hören gewesen. Kopfschüttelnd registrierten viele Reilinger auf dem Weg zur Krippenfeier in den Kirchen das lautstarke werkeln einiger junger Männer an einem ihrer Autos. Und warum gerade am Heiligen Abend ein Landwirtschaftsbetrieb gleich mehrmals seinen riesigen Traktor durch die Straßen der Spargelgemeinde schickte, wird ebenso als Episode am Rande in Erinnerung bleiben wie der ausbleibende Schnee.
Während es also draußen im Freien eher eine eilige Nacht blieb, kehrte in den christlichen Gotteshäusern langsam aber sicher die so geliebte Weihnachtsstimmung ein. Stolz wurden neue Kleidungs- und Schmuckstücke zur Schau getragen, Gerüche erinnerten hie und da an die zuvor genossenen Speisen und Getränke. Saisonale Kirchgänger, die von der Länge eines festlichen Weihnachtsgottesdienstes scheinbar überrascht wurden, unterbrachen diese für eine Zigarettenpause oder ein kurzes, ach so wichtiges Telefonat. Die große Mehrheit der Menschen aber waren sich der besonderen Stimmung der heiligen Nacht bewusst und hatten - wie die vielen Kinder bei den Krippenspielen - ihre Freude und sicher auch innerliches Vergnügen an den ansprechenden Christmetten, Hirtenmessen und Festgottesdiensten.
Etwas Wehmut war während den Weihnachtsgottesdiensten in der evangelischen Weinbrennerkirche in Reilingen zu verspüren, waren so doch zugleich auch die letzten Festgottesdienste mit dem scheidenden Pfarrer Wilhelm Nauber. Musikalisch umrahmt vom Posaunen- und Kirchenchor, sowie von ansprechenden Orgelklängen wurde hier das Weihnachtsfest ebenso stimmungsvoll gefeiert wie in der benachbarten katholischen Wendelinskirche.
Gut gehen ließen es sich die Menschen aber auch zu Hause, wo in vielen Familien die Feiertage ganz traditionell begangen wurden. Nach einem üppigen Festtagsschmaus saß man in geselliger Runde beisammen oder machte sich auf, Verwandte und Freunde zu besuchen. Vor allem das Wetter mit winterlichem Sonnenschein am gestrigen zweiten Weihnachtsfeiertag lockte viele Menschen hinaus in Gottes Natur, wo sich dann so mancher dem Wunder von Bethlehem nach all dem Trubel der Vortage dann manchmal noch näher und innig verbundener fühlte ...
og aus SZ
( 29.12.2008 - 09:41)

Zurück zur Startseite - Zur Kategorie-Übersicht

© Gemeinde Reilingen 2008