Aus dem Rathaus

Sicherheitswoche: Thema "Gewalt in der Familie" erörtert
Podiumsdiskussion zum Thema \

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Über 50 interessierte Besucher, überwiegend Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen informierten sich bei der Talkrunde zum Thema "Gewalt in der Familie" in Bürgersaal des Rathauses über Möglichkeiten des Erkennens von Gewalt und vor allem zur Frage: Wo wende ich mich hin? Wo bekomme ich professionelle Hilfe? Wie verhalte ich mich?

Mit einer kleinen "Schauspieleinlage" von Polizeibeamten mit einer Szene aus dem Bereich "Häusliche Gewalt" wurde den Besuchern die Ausgangslage vor Augen geführt.

Platzverweise erteilt
Rainer Steen vom Praxisbüro "Gesunde Schule" des Landratsamtes moderierte die Expertenrunde. Manfred Krampfert, Leiter des Polizeireviers Hockenheim, sprach von 80 Fällen in den vergangenen fünf Jahren, bei denen die Polizei bei häuslicher Gewalt um Hilfe gerufen wurde. In fast der Hälfte der Fälle wurde gegen den Täter ein Platzverweisverfahren verhängt, das heißt, dass er die Wohnung verlassen musste und das Opfer die Möglichkeit hatte, in Ruhe über weitere Schritte nachzudenken. Über die Erfahrungen dieses Verfahren, das vom Ordnungsamt dann schriftlich verfügt werden muss, berichtete Doris Trautmann von der Stadtverwaltung Hockenheim.

Bei Fällen von sexueller Gewalt, fast ausschließlich Verbrechen, befürwortete Kriminalhauptkommissar Hartmut Trunk, Leiter des Dezernates Sexualverbrechen, die Unterbringung der Opfer in einem Frauenhaus, wo nach solch schrecklichen und oft traumatischen Erlebnissen professionelle Hilfe angeboten wird.

Dr. Britta Raue vom Schulärztlichen Dienst berichtete über ihre Erfahrungen bei den Einschulungsuntersuchungen, die künftig bereits ein Jahr früher, also im Kindergartenalter, durchgeführt werden und bei denen sie in einigen Fällen der Verdacht von Misshandlungen begründete.

Die Hilfsorganisationen, vertreten durch Hans-Jürgen Lares vom Jugendamt des Rhein-Neckar-Kreises, Werner Dahms von der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche aus Hockenheim, und Hans-Joachim Diehl vom Kinderschutzzentrum in Heidelberg, vervollständigten das komplette Netzwerk und stellten die Aufgaben und Hilfemöglichkeiten ihrer jeweiligen Organisationen vor.

Bei der anschließenden lebhaften Diskussion kristallisierte sich heraus, dass neben einer umfassenden Fortbildung auch auf politischer Ebene das Thema zur Diskussion gebracht werden muss, da insbesondere finanzielle Mittel und personelle Aufstockungen in vielen Bereichen notwendig seien.
( 03.07.2008 - 09:49)

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