Aus dem Rathaus

Gemeinsamer Ausschuss: Flächennutzungsplanung angepasst

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Mit der Änderung des gemeinsamen Flächennutzungsplanes für die Ausweisung einer rund zwei Hektar großen Sonderbaufläche für einen Bau- und Gartenfachmarkt im Gewerbegebiet "Mörscher Weg" wurde ein weiterer Schritt zur Ansiedlung des geplanten OBI-Marktes genommen. Der Gemeinsame Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim stimmte bei seiner Zusammenkunft im Hockenheimer Rathaus der Änderung einstimmig zu.

Kaufkraftpotential binden
Christian Engel vom Hockenheimer Stadtbauamt stellte das Vorhaben (4200 Quadratmeter Verkaufsfläche Baumarkt, 2670 Quadratmeter Gartenfachmarkt, 300 Stellplätze) vor und erläuterte die Hintergründe des notwendigen Zielabweichungsverfahrens. Wichtig sei, so Engel, dass das Vorhaben mit den Zielen der Raumordnung vereinbar sei.

Laut einer Auswirkungsanalyse für den projektierten Bau- und Gartenfachmarkt fließe von dem ermittelten Kaufkraftpotential von rund 25,2 Millionen Euro im Nahbereich Hockenheim eine erhebliche Kaufkraft von etwa 16,4 Millionen Euro an Standorte außerhalb des Nahbereichs ab.

Mit der Ansiedelung des Marktes könne eine Verbesserung der Versorgungssituation im Bau- und Gartenmarktsegment im Nahbereich Hockenheim erreicht werden, ohne dass eine überproportionale Kaufkraftbindung in Hockenheim stattfinde, die die Entwicklungschancen der umliegenden Ober- und Mittelzentren gefährde.

Wesentliche raumordnerische Beurteilungskriterien würden eingehalten, betonte Engel. Rund 72 Prozent des Umsatzes würden aus dem Nahbereich Hockenheim kommen. Die Umverteilungsquote gegenüber den in benachbarten Mittelzentren und zentralen Orten ansässigen Wettbewerbern bezifferte Engel auf sechs bis acht Prozent und damit deutlich unter der aus dem Beeinträchtigungsverbot hergeleiteten 20-Prozent-Grenze.

Umsatzverteilungen gegen bestehende Wettbewerber im Nahbereich Hockenheim seien laut Engel in einer Höhe von maximal 12 Prozent zu erwarten. Diese würden sich allerdings auf mehrere Wettbewerber verteilen. Vor allem Anbieter wie Gärtnereien und Fachgeschäfte, aber auch die bestehenden Baumärkte, dürften aufgrund der nur partiellen Sortimentsüberschneidung nur in geringem Maße betroffen sein. Mit Abschluss des Zielabweichungsverfahrens wird bis Ende dieses Monats gerechnet.

Mit der Ansiedelung eines Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmarktes soll ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gehen: Seit der Schließung des Süba-Baumarktes im Jahre 2002 bemüht sich die Stadt vergebens um die Ansiedelung eines Baumarktes am bisherigen Standort in der Speyerer Straße gegenüber dem Hockenheim Center. Das Hockenheimer Einzelhandelsgutachten ermittelte für die Rennstadt eine Bindungsquote von lediglich 37 Prozent bei baumarkt- und gartencenterspezifischen Sortimenten.

Die Verlagerung des Baumarktstandortes in das Gewerbegebiet "Mörscher Weg" gewährleistet durch die Lage an der Talhausstraße mit direkter Anbindung an das übergeordnete Straßennetz eine optimale Erreichbarkeit für die Bevölkerung im Nahbereich und bietet der Stadt zugleich die Chance, für den künftigen Baumarkt die Verkaufsfläche für zentrenrelevante Sortimente zu beschränken.

Gedenken an Gerhard Greiner
Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Gemeinsame Ausschuss des verstorbenen Neulußheimer Bürgermeisters Gerhard Greiner. Hockenheims OB Dieter Gummer würdigte Greiner als Kollegen, der die Gemeinschaft mitgetragen und zu Kooperationen bereit gewesen sei.

An seinen Reilinger Kollegen Walter Klein gerichtet, dankte Gummer der Reilinger Feuerwehr für ihren schnellen Einsatz beim Brand im Gauß-Gymnasium. "Hier wird Gemeinschaft gelebt", betonte Gummer.
Hans Schuppel aus SZ
( 14.03.2008 - 10:14)

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