Umwelt

Hoppla, da schimmelt´s ja!

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Die Tage werden kürzer, die Außentemperaturen sinken. Mit dem Herbst beginnt wieder die Jahreszeit, in der die Schimmelpilze sprießen. Das kommt nicht von ungefähr. Denn die Feuchtigkeit der Raumluft kondensiert an kalten Wänden schnell zu Wasser und gibt Schimmelpilzen einen idealen Nährboden. Immerhin werden je Mensch durchschnittlich 120 g pro Stunde, von Topfpflanzen 10 g pro Stunde und beim Kochen bis zu 1500 g pro Stunde feuchter Wasserdampf freigesetzt. Das summiert sich bei einer 4-köpfigen Familie auf 10 Liter täglich. Gerade bei unzureichender Wärmedämmung des Gebäudes ist die Oberflächentemperatur von Wänden, aber insbesondere auch von Außenecken und an Wärmebrücken so niedrig, dass sich schnell Tauwasser bildet. Für den Abtransport der Feuchtigkeit reichen dünne Wände und undichte Fenster beileibe nicht aus, diese führen eher zu hohen Energieverlusten, was letztendlich auch den eigenen Geldbeutel schröpft.
Schimmelpilze kommen überall vor. Zu Gesundheitsstörungen kann es insbesondere dann kommen, wenn die Anzahl der Schimmelpilze stark ansteigt und die Bewohner in ihrer Abwehr geschwächt sind. Häufig lösen Schimmelpilze allergische Reaktionen aus. Schimmelpilze oder deren Zerfallsprodukte können auch toxische Wirkungen entfalten und Infektionen begünstigen.
Daher sollte Schimmelpilzen bewusst vorgebeugt werden und bei Befall der Rat von Fachleuten eingeholt werden. Der erste Grundsatz lautet: ausreichende Wärmedämmung des Gebäudes, um die Oberflächentemperatur der Wände zu erhöhen. Hinzu kommt ein Mindestluftwechsel, um die Feuchtigkeit aus den Räumen zu transportieren. Dieser wird durch regelmäßiges Stosslüften oder eine Lüftungsanlage garantiert. Auch das regelmäßige Beheizen von kühleren Räumen wie Schlaf- oder Gästezimmer erhöht die Feuchtigkeitsaufnahme der Raumluft, so dass sich weniger Feuchte an den Bauteilen niederschlägt. Sinnvoll ist zudem, bei der Möblierung auf freie Außenwände zu achten.
Bei Schimmelpilzbefall muss neben dem Beseitigen des Pilzes immer die Ursachenforschung im Vordergrund stehen. Denn sonst lässt der neue Befall nicht lange auf sich warten.
Schimmelpilze und sparsamer Energieverbrauch sind zwei Seiten einer Medaille. Daher lohnt es sich, durch einen Energieberater das gesamte Haus durchchecken zu lassen und mit ihm gemeinsam energetisch sinnvolle sowie den Schimmelpilzen vorbeugende Maßnahmen zu planen. Für die Energieberatung in Baden-Württem-berg stehen qualifizierte Handwerker, Architekten und Ingenieure zur Verfügung.
Genauere Auskünfte über Schimmelpilze, Energieberatung und Maßnahmen der energetischen Gebäudemodernisierung erhalten Sie beim Impuls-Programm-Altbau, der unabhängigen Informationskampagne des Landes Baden-Württemberg. Unter der gebührenfreien Telefon-Hotline 0800/012 33 33 oder über das Internet unter http://www.impuls-programm-altbau.de können Sie Faltblätter und Broschüren bestellen.
Tipps zur Vorbeugung:
- Lüften Sie regelmäßig durch Stoss- oder Querlüftung.
- Beheizen Sie kühlere Räume nicht durch warme Nachbarräume.
- Sorgen Sie für eine raumumschließende Wärmedämmung.
- Stellen Sie keine Möbel an kalte Außenwände bzw. halten Sie einen Abstand der Möbel zur Wand von 15 cm ein.

Tipps zur Bekämpfung:
- Untersuchen Sie die Ursachen des Schimmelbefalls.
- Befeuchten Sie die geschimmelte Stelle, damit sich die Pilzsporen nicht verbreiten und entfernen Sie die befallene Tapete.
- Lassen Sie die feuchten Stellen wieder austrocknen.
- Verwenden Sie bei leichtem Befall Alkohol.
- Beauftragen Sie einen Fachmann.
( 21.11.2005 - 14:22)

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