Kirche

Frauen im Fasnachtsfieber
Die späten Mädels der Freien Wähler

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Josefshaus war Treffpunkt der närrischen Damenwelt

Fasnacht pur! So stellt sich ein Insider eine Karnevalsveranstaltung vor. Gemeint ist die Frauenfasnacht, die jedes Jahr von der katholischen Frauengemeinschaft im Josefshaus gefeiert wird. Was am vergangenen Mittwoch an Programm geboten wurde, war allerbeste Sahne.

Alles begann mit der gereimten Begrüßung durch Vera Strittmatter, die im Lauf des Abends als Moderatorin oder besser gesagt, als Sitzungspräsidentin, zur Hochform auflief. Jürgen in seiner Einmannkapelle „Silvermoon“ stand den Darbietungen in nichts nach. Vom Holzmichel über viva Colonia bis zum Stern, der deinen Namen trägt, hatte er alles drauf, was die tanzfreudigen, durchweg kostümierten Damen in Entzücken versetzte. Sie forderten Zugabe auf Zugabe und brachten den Musiker öfter als einmal ins Schwitzen. In den Tanzpausen gab es Lachsalven und Beifallskundgebungen am laufenden Band. Tänze und Büttenreden waren so recht nach dem Geschmack der närrischen Damen. „Mannomann hab ich nen Fang gemacht“ reimte Vera Strittmatter in den „Szenen einer Ehe“. Jedoch entpuppte sich dieser Traummann nur letztendlich als wirklicher Traum. Hildegard Freidel, Stammgast auf der Josefshausbühne, wusste von einer Schönheitskur zu berichten, die durch einen Gewitterregen ins Gegenteil verkehrt wurde aber dem Ehemann die wirkliche Schönheit offenbarte. Als Highlight im Programm werden jedes Jahr Heidi Klett und Nanette Frey erwartet. Der helle Wahnsinn herrschte im Saal bei deren Zwiegespräch. Das überdrehte Outfit und die „broade Reilinger Schbrooch“ ließen allein schon die Zwerchfelle erschüttern. Als die mobile Bushaltestelle, die Grillstation auf dem Häckselplatz oder die Heiratsvermittlung auf dem Friedhof zur Sprache kamen, kannte die Begeisterung keine Grenzen. Jede Pointe saß. Sogar Pfarrer Grabetz, als „Karo vier“ verkleidet, schüttelte sich vor Lachen, obwohl manche Witze sehr weltlich klangen.

Tanzdarbietungen vom Feinsten rissen die Damen regelrecht von den Sitzen. Gabi Feth-Biedermann wartete mit einer viel umjubelten „Rocky Horror Picture Show“ auf, während „echte“ Rocker in schwarzem Leder, trainiert und choreografiert von Bärbel Danner, sich im zweiten Teil ihrer harten Schau mit Ballettschritten von ihrer weichen Seite zeigten. Bei der Vorstellung der Rocker-Herren bewies Sabine Petzold einmal mehr ihre sagenhafte Schlagfertigkeit. Überhaupt zog sich das Rockthema wie ein roter Faden durch das Programm. Die „späten Mädels“ der Freien Wähler hatten unter der Leitung von Bärbel Danner als Thema ihres Tanzes einen rockingen „Lollipop-Song in entsprechender Kleidung gewählt. Noch einmal Rocker in Schwarz und nicht minder attraktiv, brachte die Tanzgruppe der katholischen Frauengemeinschaft aufs Parkett. Auch der Gesang kam nicht zu kurz. Eine hörens- und sehenswerte Darbietung hatten wieder einmal die Altlußheimer „Rhoikehlche“ unter ihrem musikalischen Leiter und Texter Manfred Zeiler einstudiert. Zu bekannten Melodien sangen die Damen witzige Texte über Politiker, Sportler und alles was sonst noch Rang und Namen hat. Ob Stoibers Rücktritt, Seehofers Fehltritt, die Handballherren und die Fußballfrauen, sogar das Gammelfleisch, alles wurde aufs närrische Korn genommen. Obgleich von Beginn an Zugaben ausgeschlossen waren und dafür Raketen abgefeuert wurden, musste die wichtige Strofe von den Weltmeisterinnen auf Drängen der Zuhörer wiederholt werden.

Bis zur Prämierung der schönsten Kostüme durch die Vorsitzende Käthe Pfahler kamen noch einmal alle gängigen Hits auf die Tagesordnung und die Tanzfläche. Es wurde gescherbelt, bis das Ergebnis um Mitternacht feststand. Den Einzelwettbewerb gewann Sonja Brenner als Power Flower, Sabine Braun als Venezianerin belegte Platz zwei. Bei den Gruppen siegten die Piraten, gefolgt von den Gespenstern. Als Anerkennung gab’s kleine Geschenke zum Aussuchen. Mit Tanz bis nach Mitternacht klang die lang ersehnte Frauenfasnacht 2008 aus.

Svs Fotos: svs
( 28.01.2008 - 09:34)

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