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Konrektor Bernhard Römpert in den Ruhestand verabschiedet
Konrektor Bernhard Römpert in den Ruhestand verabschiedet

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Dass es eine außergewöhnliche und einmalige Abschiedsfeier werden würde, konnte man schon ahnen, denn sie fand nicht , wie gewohnt, im Lehrerzimmer statt, sondern die zahlreichen Gäste hatten sich in der Aula der Schiller-Schule versammelt.

Bernhard Römpert, der 43 Jahre im Schuldienst und 40 Jahre als Lehrer und Konrektor an der Schiller-Schule tätig war, wurde in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Als besonderes Highligt bei dieser Feier waren die Auftritte des Schulchors und des Lehrerchors unter der Leitung von Ingrid Krämer. Nachdem „Eibels Lied“ verklungen war, eröffnete Rektor Uwe Wolf die Feier mit einer kurzen Begrüßungsansprache. Hierbei hieß er besonders die Familie Römpert, Bürgermeister Walter Klein, den Schulrat Frank Schäfer, Bürgermeister i.R. Helmut Müller, ferner Anneliese Hildebrandt vom Förderkreis und dem Elternbeirat, Siegfried Heim als ersten Vorsitzenden der
Kultur- und Sportgemeinschaft, Trudel Eichhorn, die für den verhinderten Pfarrer Nauber die evangelische Kirchengemeinde vertrat, und Winfried Klein, den Leiter der Volkshochschule Hockenheim sowie das gesamte Lehrerkollegium, das vollständig anwesend war, willkommen. In seiner Laudatio auf den scheidenden Konrektor blickte Uwe Wolf zurück auf die einzelnen Lebensstationen und die Wegbegleiter. Sehr zum Vergnügen der lauschenden Zuhörer zitierte er aus einem Schreiben des staatlichen Schulamts Mannheim-Land von 1966, um an diesem Beispiel die veränderten Begriffe und die Weiterentwicklung unserer Sprache in den rückliegenden 40 Jahre aufzuzeigen. In der Nachzeichnung des Berufswegs von Bernhard Römpert erfuhr man, dass dieser im Jahr 1964 die erste Lehrerstelle im Kreis Tauberbischofsheim annahm und im Jahre 1965 nach Reilingen an die hiesige „Volksschule“, die sich noch im Riegler-Haus befand, versetzt wurde. Das heutige Schulgebäude war damals gerade im Bau. Nach der Beförderung zum
Haupt- und Oberlehrer erfolgte 1987 die Berufung zum Konrektor. Dann folgte eine Aufzählung der vielseitigen Verwendungen von Bernhard Römpert, die von der Unterrichtung der Hauptfächer auch Religion, Biologie, G/Gk, Musik und besonders Technik und BK reichen. Daneben sei er ein ausgesprochener Spezialist für Fotografie und habe lange eine Foto-AG geleitet. Neben dem Einsatz von außerunterrichtlichen Veranstaltungen fielen auch die vielen Fortbildungsveranstaltungen auf, die er besucht habe, wobei sich bald ein Schwerpunkt zeigte, nämlich die Heimat- und Landeskunde. Auch die Heimatgemeinde sei ihm dankbar für das Engagement beim Aufbau des Heimatmuseums und der Mitwirkung bei der Erstellung der Ortschronik. Zum Schluss lobte der Rektor die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, auch den oft hintergründigen Humor, den der Konrektor immer an den Tag gelegt habe. „Dafür danken wir ihnen alle. Dies wird uns in Zukunft nun fehlen, damit hinterlassen sie eine große Lücke.“ Persönlich dankte der Rektor für die gute, verlässliche Zusammenarbeit in der Leitung der Schiller-Schule. Damit händigte der Rektor die Urkunde des Regierungspräsidiums aus und Frau Römpert bekam ein prächtiges Blumengebinde. Bürgermeister Walter Klein betonte in seiner Ansprache, dass dies eine Verabschiedungsfeier sei, die es nie wieder geben werde, denn Konrektor Römpert sei der einzige Lehrer, der in dieser Schule jeden Winkel kenne, weil er die Entstehung miterlebt habe. Lobend hob der Bürgermeister hervor, dass Römpert einer der Lehrer sei, die bis zum letzten Arbeitstag ihre Aufgaben mit Freude erfüllten. Er sagte Dank für die hervorragende Arbeit an der Schule, dies auch im Namen der VHS für die er lange Jahre die Leitung der Außenstelle Reilingen innehatte. Auch als langjähriges Mitglied des Gemeinderates und Leiter des Heimatmuseums sowie der aktiven Mitgestaltung der Partnerschaft mit Jargeau gelte sein Dank. Mit einem Präsent der Gemeinde und allen guten Wüschen für den kommenden Ruhestand schloss der Bürgermeister seine Rede.

Für den Elternbeirat und den Förderkreis gab Anneliese Hildebrandt dem scheidenden Konrektor einige Worte mit auf den ferneren Lebensweg. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft seien seine Markenzeichen gewesen, die sie in der langen Zeit als Vorsitzende des Elternbeirats, als Kollegin und als Vorsitzende des Förderkreise schätzen gelernt habe. Mit allen guten Wünschen für den Ruhestand, „den sie im Kreise der Familie noch lange genießen mögen“ übergab Frau Hildebrandt ein Wein- und ein Buchpräsent. Für die evangelische Kirchengemeinde und den verhinderten Pfarrer Nauber überbrachte Trudel Eichhorn die Grüße zum Abschied vom Schuldienst. Sie dankte für lange vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Schule wie in der Gemeindeversammlung, deren Vorsitzender Römpert lange Jahre war. Auch sie überreichte ein Buchgeschenk.

Als Wandersfrau mit Schirm, Wanderhut und Rucksack erschien Hildegard Bickle auf der Bühne und gab allerlei aus dem Schulleben zum Besten, wobei auch Begebenheiten mit Kollege Römpert, sehr zum Vergnügen der Zuhörer, nicht zu kurz kamen. Mit einem Gedicht über den kommenden Ruhestand leitete sie über zum Heimatmuseum, dessen Leiter Bernhard Römpert zwanzig Jahre lang war und dessen Konzepte aus den Anfängen noch heute Gültigkeit hätten. Der Tante Emma-Laden stamme übrigens von seinem Großvater. Somit wäre bewiesen, dass Schule und Hobby durchaus etwas miteinander zu tun hätten. Besonders interessiere sich Kollege Römpert für die Reilinger Geschichte, vornehmlich die Burg Wersau, den Spargel- und den Tabakanbau. Dann gab Hildegard Bickle den Inhalt des Rucksacks frei. Als Sammler von alten Fotoapparaten schenkte sie ihm eine funktionsfähige Plattenkamera und allerlei Utensilien, die ein Wanderer braucht, angefangen von der Wanderkarte bis zum Regenschirm. Viel Beifall gab es für diesen außergewöhnlichen, doch für Hildegard Bickle eher normalen Auftritt.

Zum letzten Mal betrat der scheidende Konrektor das Rednerpult in der Schiller-Schule. („Das letzte Mal, dass ich in dieser Schule etwas zu sagen
habe“) Römpert führte die Zuhörer zurück in die Zeit, in der er als 22jähriger Lehrer zum ersten Mal den Schulhof betrat. Heute seien bereits die Enkelkinder dieser seiner ersten Schüler bei ihm im Unterricht. Damit werde es Zeit, zu gehen. Zurückblickend habe ihm die Arbeit mit den Kindern viel Freude bereitet und er habe sich gewundert, „dass man für seine Arbeit nicht noch Vergnügungssteuer zahlen muss.“ Ab und zu habe es aber auch Zeiten gegeben, in denen man das Gehalt als Schmerzensgeld betrachtet habe. Zum Wandel in der Bildungspolitik sagte Römpert, er habe in seiner Zeit insgesamt fünf verschieden Lehr- und Bildungspläne unterrichtet und erwähnte hierbei besonders die Mengenlehre. Mit selbst erlebten Anekdoten löste er bei den Zuhörern wahre Lachsalven aus. Am Schluss seiner Ansprache lobte er die vorbildliche Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, den Schulsekretärinnen und den Hausmeistern und dankte allen, die gekommen waren sowie all denen, die Feier gestalteten. Nun sei die Zeit gekommen, in der er sich um sein Werk „Alle Reilinger Lehrer seit 1877“ kümmern könne. Etwa 200 habe er schon ermittelt. Einen ersten Abdruck überreichte Römpert dem Rektor und dem Bürgermeister. Mit dem Abschlusslied des Lehrerchors und einem gemütlichen Beisammensein mit Imbiss im E-Bau schloss die außergewöhnliche Abschiedsfeier.

svs/Fotos: svs
( 29.07.2005 - 10:21)

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Der Lehrerchor brachte ein AbschiedsständchenDer Lehrerchor brachte ein Abschiedsständchen
Konrektor Bernhard Römpert  mit FamilieKonrektor Bernhard Römpert mit Familie
Wandersfrau erschien Hildegard BickleWandersfrau erschien Hildegard Bickle
Römpert bekam eine Torte von Schülern überreichtRömpert bekam eine Torte von Schülern überreicht

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