Umwelt

Hygiene im Haushalt

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Hygienisch sauber soll die Wohnung sein. Und so haben Haushalts-, Bad- und WC-Reiniger und sogar Zahnpasta und Mülltüten mit angeblich keim- und bakterientötender Wirkung Hochkonjunktur.

Erster Test: Ein Holzfußboden wird geputzt. Ein Teil davon mit dem Keimkiller Sagrotan, ein anderer Teil nur mit Leitungswasser ohne irgendwelche Zusätze. Von beiden Flächen werden Proben im Labor untersucht. Ergebnis: Sagrotan reduziert zwar die Keimzahl, das bringt hier keine Vorteile für die Gesundheit. Denn auch auf der Fläche, die nur mit Wasser geputzt wurde, findet das Labor keine Bakterien, die Gesunde krank machen.
Die wenigsten Keime finden sich oft im Bad, egal, ob die Kacheln mit Spray gegen Bakterien geputzt wurden oder ohne Spray. Und WC-Brillen sind kaum belastet. Die meisten Keime befinden sich auf dem Küchenschwamm, auch wenn er nur wenige Tage benutzt wurde. Aber auch die sind für gesunde Menschen nicht gefährlich und können keine Krankheiten auslösen.

Unnötig ist auch Zahnpasta, die den Bakterienkiller Triclosan enthält. Auch der tötet nicht alle Bakterien ab. Da aber weniger empfindliche Bakterien nicht abgetötet werden, können die sich sogar vermehren und dann kann es sogar zu Gesundheitsrisiken kommen. Im Extremfall können sogar Resistenzen gegen Antibiotika auftreten. Das bedeutet für den Einzelnen, dass er bei Einsatz von triclosanhaltigen Mitteln, z.B. beim Zähneputzen, Bakterien in sich heranzüchtet, die auf Antibiotika nicht mehr reagieren und das kann bei Eintreten von Infektionskrankheiten sehr kritisch werden.

Einfache Putzmittel reichen im Normalfall
Und so raten Experten nicht nur von triclosanhaltigen Bakterienkillern im Haushalt ab. Das normale Putzen mit normalen Putzmitteln ohne Keimkiller reicht fast immer völlig aus. Ausnahmen: Wenn die Arbeitsplatte in der Küche mit Abtropfwasser vom gefrorenen Hähnchen verunreinigt wird, sollte man sie mit Desinfektionstüchern desinfizieren, um die Verbreitung von Salmonellen und Campylobacter-Bakterien zu verhindern.
Auch bei einem schweren grippalen Infekt, bei schweren Brechdurchfallserkrankungen, wo mit einer hohen Verunreinigung mit Krankheitserregern zu rechnen ist, oder wenn jemand in der Familie an Immunschwäche leidet, kann eine Desinfektion sinnvoll sein.
Um sicher zu sein, sollten im Haushalt nur solche Präparate ausgewählt werden, die über ein entsprechendes Label einer erfolgreich abgeschlossenen Prüfung vom Verbund für angewandte Hygiene (VAH) verfügen. Nur Mittel mit einem VAH-Label sollen in Krankenhäusern und Arztpraxen für die Desinfektion von Händen und verunreinigten Flächen verwendet werden.
Und spätestens wenn tatsächlich eine ansteckende Krankheit in Ihrer Familie grassiert, sollten Sie Putzlappen und -schwämme schon nach einem Tag Benutzung mit der Kochwäsche bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine waschen.

Links zu Hygiene im Haushalt:
• Bundesinstitut für Risikobewertung (pdf-Datei): http://www.bfr.bund.de/cm/238/verbrauchertipps_zu_lebensmittelhygiene_reinigung_und_desinfektion.pdf
http://www.hygiene-tipps-fuer-kids.de
( 19.02.2007 - 14:17)

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