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Auf den Schwingen der Poesie in den Frühling gestartet

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Passend zum Thema "Frühlingsorte - Frühlingsworte" zeigte sich die Sonne, versprach und hielt einen milden Tag, auf den die zweite "LeseZeit" in der Gaststätte "Rondeau" einstimmte. Worte, die beflügelten und zum Lachen brachten, bei denen Spannung aufkam und auch Leichen nicht fehlten: Bunt und facettenreich wie die Autoren selbst waren die sechs Kurzlesungen und musikalischen Beiträge der Initiative "Dichten, Schreiben, Lesen" Rhein-Neckar-Kreis.

"Ein so volles Haus - was will der Künstler mehr", brachte Moderatorin Sabine Petzold die Freude der Organisatoren bei der Begrüßung auf den Punkt. "Geschichten aus dem Alltag, Amüsantes, Nachdenkliches und Spannendes als auch Dinge, die die Seele streicheln", umriss Petzold grob die Bandbreite der Themen und Genres, die die Zuhörer erwartete. Die musikalische Eröffnung steuerte Liedermacher Lutz Fischer-Klimaschewski (Gesang und Gitarre) aus Frankenthal bei mit dem Lied "Meine Zeit läuft mir davon". In weiteren Eigenkompositionen "Wünsche", "Frühlingstag" und "Liebe" sinnierte er in gefühlvollen, nachdenklichen Texten und Melodien über das Leben nach.

In Frühlingsgedichten freute sich die Neulußheimer Lyrikerin Sonja Viola Senghaus auf die warme, freundliche Jahreszeit. Gedichte mit direktem Bezug zur Natur wie "Frühling", "März" oder "Schmetterling" waren ebenso vertreten wie die Werke "Freiraum", "Unabhängigkeit" oder "Ich", die innere Entfaltungsmöglichkeiten in den Blick nehmen.

Heimatforscher Otmar A. Geiger führte die Zuhörer in seiner "Geschichte der Irrblumen" bis zum Karfreitag 1834 zurück, ließ sie an einer Schatzsuche teilnehmen, bei der sich Wundersames ereignet und Wirklichkeit und Einbildung miteinander verschmelzen. Ob es den Schatz wirklich gegeben hat? Niemand weiß das so genau, auch 150 Jahre später nicht.

Spannend ging es auch in der Kriminalgeschichte "Die Parfümkochin" der Weinheimer Autorin Renate Schüssler zu. Sie beginnt mit braunen Blättern an Pflanzen und der Frage: Was tun, um die schwarzen Käfer zu vernichten? Gift ist die Lösung, allerdings nicht nur für die Tiere, auch für den Mann der besten Freundin. Gesagt, getan - doch es trifft den Falschen. Also nochmal das Ganze, um auch den eigentlichen Übeltäter, den Freund der Freundin, zu vergiften. So endet, was ganz harmlos begann, gleich mit zwei Leichen.

Ohne Blutvergießen kam die Kurzgeschichte "Aufbruch" von Elke Seiler aus. Kann man mit 20 oder 30 Verrücktes tun? Auf jeden Fall. Und mit 60 oder gar 70? Dann erst recht! Eine ältere Frau erfüllt sich den Wunsch, nochmals nach Paris zu reisen, den Blick vom Montmartre auf die Stadt zu genießen, den sie als 20-Jährige so liebte. Eine Reise zurück in die Jugend.

In rasant-geschliffener Sprache präsentierte die Hockenheimer Autorin Marlene Klaus eine weitere Leiche. Pikant der Ort des Geschehens: das Innere einer Kirche. Zunächst ist da aber nur ein kabelziehender Mann mit einem "Hintern", der der Protagonistin irgendwie bekannt vorkommt: Ex-Freund Martin. Die beiden kommen ins Gespräch, Erinnerungen kommen hoch, schaukeln sich hoch, enden damit, dass Martin zudringlich wird. Sie stößt ihn von sich. Er kippt nach hinten. Und plötzlich ist da nur noch Blut.

Kaum ein Auge trocken blieb bei Rolf Thums kleiner Farce, in brillanter "Hoggemer Mundart" vorgetragen, über Herrchen und Hund im Park. Wenn beide miteinander spazieren gehen, kommt Herrchen mitunter schnell auf den Hund. Besonders, wenn er ein Exemplar dieser indianischen Hunderasse, "Montezuma" genannt, an der Leine führt. Der beißt nicht, der bellt nicht, der hebt kein Bein, sondern lässt alles durch die Haut raus: Dissimilieren nennt man das. Das glaubt einem keiner. Und zu lange sollte man nicht diskutieren, denn das ärgert den "Montezuma". Seine Rache folgt dann zugleich. sei aus SZ, Foto og

Weitere informationen: Interessierte können sich bei Sabine Petzold, Telefon 06205/8215 (e-mail: spetzold@chemieberatung.com) sowie Rolf Thum, Telefon 06205/1 71 13 (e-mail: thum@fh-mannheim.de) melden.
( 22.03.2004 - 12:17)

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