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Was ist die Maul- und Klauenseuche?

 

 

 


Krankheitssymptome:

  • Die Maul- und Klauenseuche ist eine schnell verlaufende, fieberhafte und sehr leicht übertragbare Viruserkrankung der Klauentiere (Rind, Schaf, Ziege, Büffel, Wildwiederkäuer und Schwein).
  • Sie führt zur Bildung von Bläschen und Erosionen an Schleimhäuten und unbehaarten Teilen der Haut, insbesondere im Bereich des Mauls und der Klauen.
  • Die Krankheit verläuft bei erwachsenen Tieren meist nicht tödlich, führt aber bei Rindern zu einem lang anhaltenden Leistungsabfall. Bei Jungtieren können hohe Verluste durch Schädigung des Herzmuskels auftreten.

Beim Rind ist Fieber das erste Krankheitszeichen (Inkubationszeit 2 - 7 Tage). Als weiteres Frühsymptom kann auch die Milchleistung abfallen. Die Tiere speicheln, die Maulschleimhaut ist gerötet und die Futteraufnahme geht zurück. Dann treten auf der Maulschleimhaut und den Klauen, unter Umständen auch am Euter, Bläschen auf, die nach dem Platzen rasch abheilen.

Beim Schaf fallen nach einer Inkubationszeit von 2 bis 14 Tagen vorwiegend Lahmheiten auf. Meist sind die Krankheitszeichen beim Schaf schwächer ausgeprägt als beim Rind oder fehlen ganz.

Beim Schwein treten nach einer Inkubationszeit von meist 1 bis 3 Tagen Bläschen an den Sohlenballen, im Klauenspalt und am Kronsaum, teilweise auch an der Rüsselscheibe auf. Häufig sind die Bläschen zum Zeitpunkt der Untersuchung nur noch als Schorf erkennbar. Die Tiere zeigen einen "klammen Gang” oder bewegen sich bei starken Schmerzen nur noch rutschend fort. Für meist 3 bis 4 Tage tritt Fieber zwischen 40-41 °C auf.


Verbreitung:

  • Die Maul- und Klauenseuche (MKS) gehört wegen ihrer potenziell katastrophalen Auswirkungen auch heute noch zu den wirtschaftlich bedeutsamsten Tierseuchen. Nach vielen Fällen in Großbritannien ist die Seuche jetzt auch in Frankreich und Portugal ausgebrochen.
  • Der letzte Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland liegt mehr als 12 Jahre zurück.
  • Doch in vielen Ländern Asiens, Afrikas und Südamerikas ist sie nach wie vor heimisch. Auch die südlichen Länder Europas werden, ausgehend von der Türkei, ständig bedroht. Ausbrüche in Taiwan, Südkorea und Japan zeigen, dass die Seuche jederzeit auch in Länder eingeschleppt werden kann, die seit Jahrzehnten als krankheitsfrei galten.

Die große Zahl potenzieller Kontaktbetriebe bei der heutigen Struktur der Landwirtschaft und der intensive und weiträumige Tierhandel in der EU erhöhen das Risiko einer explosiven Ausbreitung der Seuche. Infizierte Wiederkäuer, sogar wenn sie dank einer Impfung niemals klinische Symptome gezeigt haben, können über Monate bis Jahre Virus.

Das Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland wurde in der Vergangenheit immer wieder von mehr oder weniger intensiven MKS-Seuchenzügen heimgesucht. Verbesserte Bekämpfungsmaßnahmen führten zusammen mit der jährlichen vorbeugenden Impfung aller Rinderbestände Mitte der 60er Jahre zu einem starken Rückgang der Ausbruchszahlen. Die letzten Seuchenausbrüche traten in den heutigen neuen Bundesländern 1982 und in den alten Bundesländern 1988 auf.


Bekämpfung:

Die wichtigsten Bekämpfungsstrategien in Ländern mit fortgeschrittener Landwirtschaft sind die Tötung befallener sowie möglicherweise schon infizierter Bestände und die Verhängung umfangreicher Sperrmaßnahmen, mit denen der Handel mit Klauentieren und deren Produkten unterbunden wird.

Diese drastischen Maßnahmen sind aus verschiedenen Gründen erforderlich. Infizierte Tiere, insbesondere Schweine, scheiden schon vor Auftreten deutlicher Symptome große Mengen Viren aus, während andererseits schon geringe Virusdosen zur Ansteckung eines Tieres ausreichen. Symptomlos infizierte Tiere können die Seuche daher weitertragen. Auch eine Verschleppung mit Personen, Fahrzeugen, Produkten und sogar dem Wind ist leicht möglich.

Die Bekämpfung der MKS wird dadurch erschwert, dass sich das Virus ständig wandelt und neue Stämme ausbildet, was zur Entwicklung neuer Impfstoffe zwingt.

1991 wurde die Impfung in der Europäischen Union eingestellt. Sie hatte ihre Aufgabe, die in Europa auftretenden MKS-Stämme zu tilgen, erfüllt und hätte gegen so genannte "exotische” MKS-Stämme kaum Schutz geboten. Statt dessen bauten die EU wie auch verschiedene Mitgliedsländer für den Notfall internationale oder nationale Impfbanken auf. Diese enthalten tiefgefrorene Antigene verschiedener MKS-Stämme, aus denen im Falle der Seucheneinschleppung binnen Tagen für Wiederkäuer und Schweine geeignete Impfstoffe formuliert werden können.

Übertragbarkeit auf den Menschen:

Nach bisherigen Erkenntnissen ist die Krankheit auf den Menschen übertragbar durch Kontakt oder durch den Genuss roher Milch. Erkrankungen sind sehr selten und wenn, dann nur mit örtlichen Rötungserscheinungen im Mund und an den Händen.


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