Zu einer denkwürdigen Veranstaltung geriet am Freitagabend im proppenvollen Saal des Gasthauses „Feldschlössel“ die jährliche Hauptversammlung des TBG, der mit aktuell 1348 Mitgliedern nach wie vor der größte Verein der Spargelgemeinde ist. Die sonstigen Besucherzahlen wurden durch die 119 Teilnehmer deutlich übertroffen, was nach Mutmaßung des 1. Vorsitzenden Dieter Hopf damit zu tun haben könnte, „dass man mir in meinem 14. Dienstjahr erstmals einen Antrag gemacht hat.“ Mit dieser später ausführlich beleuchteten Ankündigung war bereits ein interessanter Spannungsbogen zum Ende der Veranstaltung aufgebaut.

Als externe Gäste begrüßt wurden Rolf Weinzierl, 2. Vorsitzender des Turngaus Mannheim, Wolfgang Teschke, Vorsitzender des Leichtathletik-Kreises Rhein-Neckar, sowie Wolfgang Koch und Werner Kleiber, Vorsitzender und „Vize“ der SG 07 St. Leon. Mit diesem Verein wollen die TBG-Handballer - analog zur bereits einjährigen Kooperation im Jugendbereich - ab der kommenden Saison (Meldefrist 1.4.2012) auch bei den Aktiven eine Spielgemeinschaft eingehen. Dieses Vorhaben wurde unter dem Punkt „Verschiedenes“ der Tagesordnung zur Diskussion und Abstimmung gebracht.

Nach der satzungsgemäßen Eröffnung, dem Totengedenken und einem Rückblick des Vorsitzenden auf die vielfältigen Aktivitäten im Jahr des 725. Gemeindejubiläums kam der erste Sachbericht vom routinierten Langzeit-Kassier Walter Astor, der einen soliden Saldo mit leichtem Überschuss vortrug, womit er doppelt „punktete“. Das Lob von Dieter Hopf untermauerte Kassenprüfer Fritz Seidel: Astor habe wieder einmal die Sisyphus –Aufgabe eines geordneten Groß-Zahlenwerkes erfolgreich bewältigt, denn trotz gründlichster Prüfung sei ihm kein Fehler nachzuweisen gewesen. Die Entlastung des Kassiers war somit einmal mehr nur Formsache.

Danach erhielten die Anwesenden durch die Kurzreferate der Abteilungsleiter Erich Hambsch (Wandern), Hans Kollmansperger (Volleyball), Brigitte Schmeckenbecher (Turnen), Werner Mähringer(Ski), Katja Fey (Jugend gesamt), Peter Keller und Axel Heidrich (Handball-Jugend und -Aktive) sowie Richard Müller (Leichtathletik) einen umfassenden Einblick in das breite sportliche Spektrum des Vereins, wobei die Vorträge der Sparten-Chefs nicht zuletzt als Werbung für die jeweiligen Angebote zu verstehen waren. Auch formal blieben zu diesem Tagesordnungspunkt keine Fragen offen.

Für Werner Mähringer war es die letzte Leitungs-Bilanz, denn er verkündete nach 14 Jahren seinen Rückzug - auch vom Amt als Geschäftsführer des Gesamtvereins - weshalb er von seinem Weggefährten Dieter Hopf in freundschaftlich-ehrenden Worten gewürdigt wurde.

Direkt nach den Berichten vom Wandern und der Leichtathletik am Anfang und am Ende des leicht abgewandelten ABCs der Vereins-Segmente, standen mit den beiden vortragenden „Aushängeschildern“ Hambsch und Müller zwei TBG-Urgesteine für ihr stetes Engagement zur verdienten Ehrung an. Erich Hambsch wurde offiziell zwar „nur“ für seine 25-jährige Tätigkeit als Wanderwart ausgezeichnet, erwähnt wurden aber auch die Neben-Beschäftigungen als Anführer des Lauftreffs (seit 1982) und Übungsleiter der Jedermanns-Gruppe (seit 1998). Rolf Weinzierl überreichte dem rührigen Jubilar neben einer Urkunde die Ehrennadel des Turngaus, während Hopf von Vereinsseite eine passende Lektüre beisteuerte.

Seit „50 plus 5 plus X Jahren“ (Hopf) steht Richard Müller an der Spitze der Reilinger Leichtathleten, weshalb er schlicht und einfach für sein „Lebenswerk“ ausgezeichnet wurde. Wolfgang Teschke kündigte mit ernster Miene eine „zweistündige Laudatio“ mit Auszügen der „knapp 100-seitigen Chronik“ zu Müllers Wirken an – es folgte dann ein humoriger Kurz-Abriss, an dessen Ende die Übergabe des Ehrenwappens samt Medaille der Rhein-Neckar-Leichtathleten stand. Zum Fachsimpeln bei „zufälligen“ Begegnungen auf dem Sportplatz erhielt Müller aus der Hand von Dieter Hopf das gleiche Buch wie sein Kamerad Hambsch.

Einen „Überraschungsgast“ präsentierte der 2. TBG-Vorsitzende Georg Salzer: Stefan Zyprian, stellvertretender Vorsitzender des Sportkreises Mannheim war gerne der vertraulichen Einladung gefolgt, galt es doch, den „ahnungslosen“ Vereins-Häuptling Hopf für 25-jährige Vorstands-Zugehörigkeit – davon 14 Jahre an der TBG-Spitze – mit den passenden Insignien auszuzeichnen. In seiner schwungvollen Ansprache zeigte sich Zyprian vom großen Plenum beeindruckt, dies zeuge von einem intakten und lebendigen Miteinander in der Turnerbund-Familie. Seine Glückwünsche, die er auch im Namen des Badischen Sportbundes überbrachte, waren begleitet vom Appell zu breitem ehrenamtlichem Einsatz auf allen Ebenen.

Angenehme „Schwerstarbeit“ verrichtete der gerade selbst Geehrte bei der traditionellen Auszeichnung langjähriger Mitglieder: insgesamt waren sage und schreibe 42 Urkunden sowie Nadeln in Gold und Silber zu vergeben. Sonder-Applaus erhielten die neuen Ehrenmitglieder Maria Schmitt, Heinz Großhans und Klaus Sturm.

Die anschließenden Neuwahlen unter Leitung des Ehrenvorsitzenden Friedrich Eichhorn ergaben die einstimmige Bestätigung der bisherigen Vorstandschaft – ebenso wie deren vorausgegangene Entlastung - und der neuen Gremiums-Mitglieder Dieter Werner (Abteilungsleiter Ski und TBG-Geschäftsführer), sowie der Beisitzer Ulrich Mattern (Handball), Claudia Butz (Turnen), Amelie Pflaum (Ski) und Frank Schütz (Volleyball).

Ein weiteres Mosaiksteinchen erhielt die an Meisterschaften und weiteren Highlights nicht arme Karriere von Handball-Dauerbrenner Ralf Hübner mit dem Erfolg bei der Wahl zum TBG-Sportler des Jahres. Die Platzierten bei dieser Abstimmung waren Leichtathletin Katja Fey und Handballerin Saskia Powik.

Danach waren die Handballer gleich nochmals am Zug, denn mit Dr. Hans-Jörg Menger erläutere der designierte Leiter der HSG St. Leon / Reilingen - die Parallel-Position soll für die SG 07 Rolf Hofmann übernehmen - die Hintergründe für diesen Schritt und den aktuellen Planungsstand.

Die anschließende Diskussion mit einigen kritischen Fragen und Anmerkungen verlief sachlich-fair, was zur Entscheidungsfindung für die folgende geheime Abstimmung beitrug. Menger fasste zusammen: „Wir sind uns der Risiken bewusst, aber davon überzeugt, dass die Chancen bei weitem überwiegen.“

Die Auszählung förderte letztlich ein klares Votum des „Turnerbund-Parlaments“ zutage: mit einer guten Zweidrittel-Mehrheit machten die Stimmberechtigen den weiteren Weg für die HSG frei. Jetzt gilt es, verstärkt die Daumen für einen Badenliga-Klasseneerhalt des Partners aus St. Leon zu drücken, damit das gemeinsame Projekt mit der erhofften Optimal-Konstellation starten kann.

Dieter Hopf beendete eine Versammlung, die trotz der inhaltlichen Fülle ganz nach seiner eingangs geäußerten Vorstellung harmonisch, sportlich und zügig verlaufen war.

25 Jahre (silberne Ehrennadel):

Marlen-Cathrin Auer, Renate Bechtel, Stefan Berlinghof, Karl Bickle, Stephanie Bittighhofer, Mike Breuner, Marianne Erdel, Friedrich Feth, Michael Herrmann, Waltraud Machauer, Peter Müller, Erika Nohe, Helmut Satzke, Klaus Schmeckenbecher, Markus Schmeckenbecher, Sven Schneider, Katja Schön, Friedhelm Stadler, Sandra Stegmüller, Gertrud Stork, Helmut Tremmel, Ulrike Tremmel, Ralf Vogelbacher, Ilona Zimmermann.

40 Jahre (goldene Ehrennadel):

Harald Benetti, Reinhard Eichhorn, Hans Eisinger, Marion Frey, Angelika Fuchs, Richard Hartmann, Boris Jurca, Hannelore Keller, Helge Maurer, Simone Rückert, Christina Schütz, Ralf Vögele, Klaus Weber, Hans-Dieter Weißbrodt, Rolf Zinkgraf.

50 Jahre (Ehrenmitgliedschaft):

Heinz Großhans, Maria Schmitt, Klaus Sturm.