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Das HAO präsentiert sich als wahrer Weltmeister einem begeisterten Publikum

[Online seit 19.11.2018]


Ausführlicher Bericht zum Jahreskonzert des HAO
Untote und Schlager, Filmmusik und Kult-Rock - das Hohner-Akkordeon-Orchester hat der Spargelgemeinde am vergangenen Sonntag Abend in der Fritz-Mannherz-Halle gehörig eingeheizt: Das rund zweistündige Programm, durch das charmant Corinna Metzger führte, bot neben musikalischen Leckerbissen auch witzige und gewitzte Szenen, die aus dem etwas bieder klingenden „Jahreskonzert“ ein großes Fest machten.

Zwischen dem Queen-Klassiker „We will rock you“, mit dem das Jugendorchester und die Akkordeon-AG der Schiller-Schule den Musikabend eröffneten und das sowohl den Enthusiasmus der jungen Instrumentalisten, als auch die Grenzen der Literatur unter Beweis stellte, und einem Schnitt durch Alan Silvestris Musik zur Zemecki-Trilogie „Zurück in die Zukunft“, den man mit dann rund 40 Spielern gemeinsam mit dem Partnerverein vom HHV Rheingold Mannheim zu einem fulminanten Schlusspunkt machte, passte viel Kunst und auch ein wenig Klamauk.

Ein erster Kracher der Taumel durch die Kultschlager der 1970er, mit dem das Jubiläumsorchester proklamierte „Jetzt geht die Party richtig los“; von Jürgen Drews „Ein Bett im Kornfeld“ bis zum Gassenhauer „Eviva Espania“, bei dem Dirigent Johannes Grebencikov selbst zum Instrument griff, um seine 15 Musiker anzutreiben, gab es auf die Ohren, was Stimmung macht – manchmal rasant und technisch höchst anspruchsvoll, manchmal auch einfach nur nostalgisch-schön.

Bereits vor der Pause gab es erste Zugabe-Forderungen, als die Youngster der Hohner und der HHV gemeinsam erst Chick Corea und dann eine Harmonika-Variante des Darude-Hits „Sandstorm“ gaben: „Spain“ mit einer gefühlvoll-berührenden Interpretation, in der teilweise Register hervortraten, im Tutti aber auch die bewegtesten Passagen geradezu spielend gemeistert wurden und die DJ-Adaptation experimentell und packend, mit ungeahnten Tönen und Geräuschen, die sich auf dem pulsierenden Klangteppich auslebten. Hier zeigt sich, was die besondere Kohäsionskraft der Reilinger „Hohner“ ausmacht und was sie sehr der charakterstarken, innovativen Herangehensweise Grebencikovs zu verdanken haben, der aus der „Quetschkommod“ ein einsatzfreudiges, vielseitiges Instrument macht und der durch den gezielten Einsatz des Schlagwerks – Drummer Jochen Wörner hatte diesmal wirklich viel zu tun – die Dynamik erhöht und den mitreißenden Charakter unterstützt.
Perfekt für den Glanzpunkt des Konzerts: Die vom Akkordeon-Spezialisten Josef Retter zusammengestellte Melange zum Musical „Tanz der Vampire“ haben die „Hohner“ nicht nur gewitzt präsentiert – inklusive einem im Sarg als Untoten hereingebrachten Dirigenten im langen schwarz-roten Umhang, sondern vor allem musikalisch grandios umgesetzt: Die spannungsgeladenen Wechsel zwischen verhaltenen Register-Einwürfen und martialischen Tutti zeigten, was das HAO technisch, dynamisch, interpretatorisch und emotional „auf dem Kasten“ hat – gleichzeitig hochdramatisch aber mit feinem Schmelz. Einziger Wermutstropfen der vielumjubelten Musical-Reise: Gerade das doch durch die Reprise und auch die Aussage zentrale „Draußen ist Freiheit“ war nicht zu hören. Egal: Das vielschichtige Klangbild – eben gerade die größte Schwäche der meisten Akkordeon-Ensembles – in seinen reichen Farben hat staunen, schwelgen, träumen und positiv erschaudern lassen.

Das Publikum hat die Musik in sich aufgesogen – was auch wichtig ist, denn bis 2020 wird man sich mit großen Konzerten gedulden müssen: Das HAO wird im kommenden Jahr erneut beim World-Music-Festival in Innsbruck teilnehmen, wo man 2016 in der „Oberstufe“ zum „Weltmeister“ gekürt wurde. Bleibt für die Reilinger zu hoffen, dass wenigstens kleinere Musikhappen auch im Wettbewerbsjahr für die Heimat abfallen – Fans und begierige Zuhörer gäbe es genug.

Text:hel/Bilder:HAO

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