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Schnuteputzer Museum

[Online seit 23.07.2018]


 
Der samstägliche Besuch beim Friseur fiel am letzten Samstag für die Reilinger Landfrauen etwas aus dem gewohnten Rahmen.
Mit dem Fahrrad und wetterbedingt dem PKW, ging es nach Altlussheim ins Friseurmuseum oder auch volkstümlich Schnuteputzer Museum genannt.
Der Leiter des Museum, der mehrfach preisgekrönte frühere Europa- und Weltmeister im Friseurhandwerk, Willi Dörr, begrüßte die Reilinger Landfrauen und führte Sie durch das Museum.
Die Spannweite der Exponate reicht von 1800 bis in unsere Gegenwart.
Schwerpunkte der Sammlung sind mehrere original restaurierte Saloneinrichtungen, die den Einrichtungsgeschmack ihrer jeweiligen Epoche sehr getreu wiederspiegeln.
Beginnend mit kunstvoll aus Naturhaar geknüpften Haarbilder als persönliche Erinnerungsdokumente über Armreife, Ringe, Schmuckbroschen und Uhrketten aus Haaren geknüpft, führte Willi Dörr die Besucher durch die eigentümliche Welt der Herrensalons und einer Zeit, in der die Friseure noch Barbier oder Bartscherer hießen und mit sorgsam geschärften  und abgezogenem Rasiermesser, den Herren der Schöpfung zu einem glatten Gesicht verhalfen. Wer es sich leisten konnte, ließ sich mehrere Male pro Woche beim „Schnuteputzer“ rasieren und hatte als Stammkunde dort sogar seine eigene Seifenschale mit Pinsel, Seifenstück und Tuch, in einer eigens dafür aufgestellten Vitrine.
An die hundert verschiedene starke Rasiermesser und Haarschneidescheren, sowie mehrere handbetriebene Scherapparate, darunter auch den ersten elektrischen Rasierapparat von Braun, und der erste russische Rasierapparat aus Sibirien mit Schraube zum Aufziehen, konnte Dörr vorführen.
Der technisch wesentlich aufwändiger ausgestattete Damensalon faszinierte die Besucherinnen ganz besonders.
Beginnend mit beheizten Ondulierscheren über gefährlich aussehende, elektrisch beheizte Lockenwickler, demonstrierte der Maestro die technische Entwicklung der weiblichen Haargestaltung bis hin zu modernen Kunststofflockenwicklern und an die hundert Trockenhauben aus allen Zeitepochen.
Das früher sehr umfangreiche Geschäftsfeld des Perücken und Haarteilersatzes führte Willi Dörr den Besucherinnen und  Besuchern sehr eindringlich vor Augen. Das handwerkliche Geschick und die für eine Perücke oder Haarteil benötigte Arbeitszeit von etlichen hundert Stunden, nötigte allen größten Respekt ab.
Auch Beispiele der Festtagskleidung und der dazugehörigen Frisuren, meist sogar aus familiären Beständen zeigte Dörr, bevor er sich einem speziellen Thema zuwandte: dem handwerklichem Berufswettkampf in dem er und seine Gattin Lioba mit Ihrem Team zahlreiche Preise und Meisterschaften errungen hatten.
Kunstköpfe, an dem die Wettkampfteilnehmer ihr Können an der Haarschneide-und Farbtechnik mit ausgefallenen Schnitten und bis zu 14 Farben demonstrieren, bildeten den Abschluss der  interessanten Führung.
Die Vorsitzende Claudia Geng bedankte sich bei Willi Dörr für den schönen Streifzug durch die letzten 218 Jahre des Friseurhandwerkes und für den gelungenen Nachmittag. Zum Abschluß trugen Sich noch alle  in das Gästebuch des Museums ein.
PG

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