Gemeinde Reilingen

Wieder einmal war die Reilinger Grillhütte Schauplatz des Französischen Abends. Und wie in den vergangenen zwei Jahren hatte der Freundeskreis Reilingen-Jargeau den Abend dem französischen Wein gewidmet. Aber dieses Mal kam etwas ganz Besonderes hinzu – das Kennenlernen und Erproben des Weins mit Auge, Nase und Gaumen – kurz: eine „Weinprobe mit allen Sinnen“.
Angeleitet entlang eines speziell ausgearbeiteten Degustationsblattes konnten die Gäste die Weine Schritt für Schritt erkunden – mal einen Wein alleine, mal zwei im Vergleich – in einer sogenannten Blindverkostung mit verdecktem Flaschenetikett, um jede Voreingenommenheit zu vermeiden. Schon beim ersten Schritt – dem optischen Eindruck – begann reger Meinungsaustausch: War der Wein funkelnd oder matt? War er hellgelb, strohgelb, blassgold oder doch eher bernsteinfarben? Dann der Geruch: blumig? fruchtig? oder eher würzig? Immer mehr erschloss sich, welch erstaunliche Vielfalt in Weinen steckt. Welche Aromen kann man entdecken? Auf den Tischen waren Geruchsproben bereitgestellt, die es zu identifizieren galt: Grapefruit, Nelke, Honig, Vanille, Lakritz und vieles mehr. Mit derart sensibilisierter Nase konnte man sich nun an die Verkostung wagen: Welche dieser Aromen ließen sich in den weißen und roten Weinen erschmecken?

Die Meinungsbilder zeigten oft große Übereinstimmung, dann aber auch eine erstaunliche Vielfalt des individuellen Geschmackseindrucks. Der „Weinonkel“ lieferte die Auflösung: Herkunft (als Überraschung hatten sich ein Wein aus Neuseeland und einer aus Baden zu den Franzosen gesellt), Rebsorte, Boden – all dies hat seinen deutlich erkennbaren Einfluss.
Auf diesen kleinen Lehrgang zur Weinverkostung folgte ein ebenso intensiver zweiter Teil: der Wein als Bereicherung der Mahlzeit. Die Gäste kamen in den Genuss eines üppigen Salattellers, eines vom Kochteam fachkundig zubereiteten, butterzarten Boeuf Bourguignon, abgerundet, wie es sich in Frankreich gehört, durch Dessert (französischer Schokoladenkuchen mit crème anglaise) und Käse. Savoir vivre im besten Sinne – und mit allen Sinnen!
Fotos: Scholz