Gemeinde Reilingen

Spielmannszug erinnerte an Gründer und Ehrentambourmajor Karl Sturm
Am 2. Dezember wäre Ehrentambourmajor Karl Sturm 100 Jahre alt geworden. Diesen Anlass nahm der Spielmannszug, um seinem verstorbenen Ehrenmitglied zu gedenken. Zum Gedenken versammelte sich der vollzählige Spielmannszug unter Führung von Tambourmajor Uwe Schuppel und Geschäftsführer Jürgen Oechsler und eine große Abordnung der Wehr mit Kommandant Markus Piperno im Beisein der Familien Sturm Weißbrodt sowie Bürgermeister Stefan Weisbrod auf dem Friedhof vor seiner Grabstätte.

Unter der Leitung unseres Tambourmajors Uwe Schuppel wurde die Gedenkfeier musikalisch umrahmt.
Der Geschäftsführer Jürgen Oechsler Begrüßte alle Anwesende und gab einen Überblick über das Musikerleben und die Verdienste von Karl Sturm in der Feuerwehr Reilingen.
Karl Sturm wurde am 2. Dezember 1919 geboren. 1934 trat er als 15-jähriger Junge dem im Jahre 1925 offiziell gegründeten Spielmannszug Reilingen bei. In den ersten Jahren war er als Trommler, später auch als Pfeifer aktiv. Am 15.November 1939 wurde Karl Sturm zum Militärdienst eingezogen. Im Mai 1945 geriet er in französische Gefangenschaft.

Nach dreijährigem Arbeitslager im Bergwerk kehrte er am 22.10.1948 in die Heimat zurück. Kurze Zeit nach seiner Rückkehr heiratete er am 18.Dezember 1948 seine Braut Else. Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges wurde Karl Sturm vom damaligen Kommandant Martin Schnepf gebeten, den Spielmannszug wieder aufleben zu lassen. Dieser Bitte ging Karl Sturm nach und konnte 1949 mit 18 weiteren Freiwilligen, wobei Fritz Schuppel heute noch aktives Mitglied im Spielmannszug ist, wieder aktivieren, wofür der Spielmannszug ihm heute noch dankbar ist. Bis zum Jahre 1974 war Karl Sturm nicht nur Tambourmajor, sondern Geschäftsführer, Schriftführer, Kassier und Ausbilder in Personalunion. 1975 gab er viele Funktionen ab, war aber weiterhin als Geschäftsführer, Tambourmajor und Ausbilder tätig. Im Jahre 1978 gab er das Amt des Geschäftsführers an Herwart Dorn und die Stabführung an Werner Hoffmann ab und wurde zum Ehrentambour ernannt. Er hatte die Ausbildung bis zu Beginn der neunziger Jahre noch inne und als Beisitzer brachte er seine Erfahrungen bis 1993 in die Vorstandschaft ein. Ohne Karl Sturm wäre der Spielmannszug nicht was er heute ist.

Für seine 60-jährige Aktivität in den Reihen des Spielmannszuges wurde er im Rahmen des Kameradschaftsabends der Feuerwehr Reilingen am 21.Januar 1995 geehrt. Hierbei wurde ihm vom Bund Deutscher Blasmusikverbände die Ehrennadel in Gold mit Brief überreicht. Eine weitere Ehrennadel in Gold mit Urkunde erhielt er vom Kreisfeuerwehrverband Rhein Neckar. Zum 80sten Wiegenfest gratulierte der Spielmannszug am 2.Dezember 1999.
Beim 75jährigen Jubiläum seines Spielmannszuges wurde er am 23. Juni 2000 für seine unermesslichen Verdienste im Spielmannszug der Feuerwehr Reilingen geehrt.
Am 3. Oktober 2002 verstarb der Ehrentambour Karl Sturm.
Im Anschluss an die Rede des Geschäftsführers legten er und Kommandant Markus Piperno zum Gedenken einen Kranz nieder, während der Spielmannszug „Der gute Kamerad“ spielte.
Für die Familien Klaus Sturm und Inge Weißbrodt war es eine große Geste der Dankbarkeit für das vielseitige Wirken ihres Vaters. "Unser Vater hatte zwei Lieben in seinem Leben," so sein Sohn Klaus Sturm in seinen Dankesworten. "Das war seine Liebe zum klingenden Spiel und seine Liebe zu seiner Familie". Abschließend dankte Bürgermeister Stefan Weisbrod der Familie im Namen des Gemeinderates.
Jo, Fotos: Spielmannszug