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Bürgermeister Stefan Weisbrod: Wir sind stolz und verzaubert

[Online seit 03.12.2019]

Fritz-Mannherz-Halle: Liedernacht der Reilinger Chöre feiert Begeisterung und Blick auf Morgen / Begeisterungsstürme bei der siebten Auflage der Veranstaltung


„Es soll ein Abend des Gesangs sein, aber auch ein Abend der Begegnung und der Gemeinschaft“ – hehre Ziele hat Gerhard Pfeifer, der Vorsitzende des Sängerbundes für die jüngste „Liedernacht“ ausgegeben. In der Ausgabe sieben des längst zur liebgewonnenen Tradition gewordenen Veranstaltungsformats hatten, nachdem in den Vorauflagen neben dem gastgebenden Sängerbund befreundete Vereine der Region auftraten, am Samstagabend die Reilinger Chöre in der Fritz-Mannherz-Halle eine Zusammenkunft, deren fulminantes Ende das Publikum begeistert zurückließ und das Bürgermeister Stefan Weisbrod sichtlich berührt zusammenfasste: „Wir sind verzaubert. Wir sind stolz auf euch“.

Das angesichts der rund 100 Sängerinnen und Sänger, die zum Finale mit Udo Jürgens Hymne „Ihr von Morgen“ Gänsehautgefühl versprühten und stehenden Beifall provozierten – und bei aller Freude auch so manch melancholisches Erinnern; zählte doch „erst gestern“ noch jeder einzelne der Chöre, die nun zusammenstehen, so viele Stimmen, wie heute alle zusammen.

Für den Genuss selbst war das eher nebensächlich: Die Chöre präsentierten sich, ihren jeweils ganz eigenen Charakter und ihr individuelles Können nicht in einem Wettstreit, sondern in einem Gemeinschaftsprojekt als Ausdruck der Vielfalt und der bunten Variation der Gemeinde unter dem Hasenkopf.

Schulchor als Eisbrecher
Die Jüngsten gaben dabei erfolgreich den Eisbrecher: Unter der Leitung von Michaela Bertsch sangen die 18 Kinder des Schulchores der Schiller-Schule so freudig und so mitreißend, dass nicht nur das Marry-Poppins-Lehrstück „Supercalifragilisticexpialidocious“ reihenweise mitgesummt wurde, sondern auch Fredrik Vahles „Anne Kaffeekanne“.

Der Männerchor des Sängerbundes unterstrich mit Dieter Frommlets chorischem Gruß „Melodien sollen uns verbinden“ den Auftrag des Abends ebenso, wie sein eigenes Erkennungszeichen: Einen besonders gepflegten, kultiviert weichen Gesangsstil, der – geschaffen vom unvergessenen Alfons Burkhardt und heute weitergeführt von Dirigent Klaus Siefert – Emotion und Gefühl betont, wenngleich auch gerne mal ein swingy „Sing mit mir!“, bei dem Marika Rökk vorm inneren Auge auftaucht, dabei sein darf.

Der evangelische Kirchenchor, der im kommenden Jahr sein 145-jähriges Bestehen feiern wird, intonierte unter der Leitung von Michael Leideritz einerseits mit „Lobe den Herren“ klassisch sakrale Chormusik, mit dem Volkslied „Die Gedanken sind frei“ aber auch so etwas wie ein Symbol für die ständige Veränderung in der Gesellschaft, der sich auch die Chöre nicht verschließen können.

Sinnbildlich dafür direkt im Anschuss der Gospelchor, der 2010 auf Initiative der evangelischen Pfarrerin Stefanie Nuss gegründet wurde, mit „Will the circle be unbroken“, dem populären Jackson-Five-Song „I’ll be there“ und einem ausgelassenen „Amen“ – prägend das große harmonische Potenzial, mit dem die 22 Frauen und drei versprengten Männer, von denen mit Dieter Hopf aber ein besonders charmanter durch das Gospelchor-Programm führt, unter der Leitung von Sebastian Schlöffel, der auch gerne mal selbst zum Mikro greift, genüsslich jeden Titel aussingen.

Der Männergesangsverein, der inzwischen eben auch schon lange nicht mehr nur Männer zur Singstunde zusammentrommelt, präsentierte sich mit seinem Chorleiter Wolfram Sauer gleich mit vier Formationen: Nach dem 26 Stimmen starken Männerchor selbst, der schon immer mit einem besonderen Hang zu rhythmischen Finessen glänzte und diese mit dem traditionellen afrikanischen Spiritual „Bosom of Abraham“ und dem Freddy-Quinn-Klassiker „So schön war die Zeit“ förmlich auslebte, gab der Gemischte Chor Dassins „Les Champs-Élysées“ und Hubert von Goiserns anrührende Hymne „Weit, weit weg“. Die Frauen haben die moderne Literatur mitgebracht und haben das – dann ganz allein als rund 20 „Chory Feen“ auch unter Beweis gestellt, vor allem mit einer vielbejubelten Adaptation des Trude-Herr-Reißers „Ich will keine Schokolade“.

Augenzwinkernd dann das „Vereinsquartett“ – die „Rentnerboygroup“ Berthold und Uwe Schuppel, Bernhard Spitzer und Thomas Müller gab einen schlüpfrigen Versicherungsfall und eine bezaubernd harmonische, unkonventionell von einem Rap unterbrochene Version des „Kurpfalzlieds“ mit Lokalkolorit.

Bewegendes Finale
Vor dem großen Finale gab sich der gemischte Sängerbund-Chor „sing2gether“ unter der ebenso charmanten wie begeisternden Leitung von Özer Dogan die Ehre: Mit der Rockballade „Dust in the wind“ oder dem hochdekorierten Pocahontas-Song „Colours of the wind“ zeigten die 24 Sänger, wie verspielte Details und klarer Fokus eine gewinnbringende und mitreißende Einheit bilden können. Zum Highlight des Abends avancierte dabei die Solo-Partie von Ulrike Wohlrab: Die junge Sängerin gab mit natürlicher Stimme, umwerfendem Esprit und großer Kohäsionskraft den Cyndi-Lauper-Hit „True Colors“.
Und da war es dann, das große Finale, das eine Brücke schlug zwischen der „guten alten Zeit“, dem „Hier und Jetzt“ und dem, was nur „Ihr von Morgen“ wissen könnt – zurück blieb ein verzaubertes Publikum, eine stolze Gemeinde und die Erkenntnis: „Ihr von Morgen werdet neue Wege geh’n!“
Von Matthias H. Werner
Fotos: G. Pfeifer

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