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Spargelgemeinde Reilingen (Druckversion)

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"Stromautobahn" für Windenergie macht Fortschritte

[Online seit 19.03.2024]

Das über die Landesstraße 723 gespannte Sicherungsnetz in der Abenddämmerung. Foto: rowi
Das über die Landesstraße 723 gespannte Sicherungsnetz in der Abenddämmerung. Foto: rowi

Die bauliche Umsetzung von ULTRANET, einer Gleichstromverbindung von Osterath nach Philippsburg, verzeichnet auf den Gemarkungen St. Leon-Rot, Reilingen und Walldorf sichtbare Fortschritte. (wir berichteten).
Der Ausbau in unserer Region konzentriert sich gegenwärtig auf den Streckenabschnitt zwischen Reilingen und Walldorf, wo der neue Stromkreis auf rund ein Dutzend Strommasten aufgelegt wird. Der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW hat die entsprechenden Leitungsarbeiten für die zweite und dritte Märzwoche angekündigt. Der Leitungsverlauf führt durch den Hardtwald, ebenso müssen die Autobahn A 6 und die Landesstraße 723 überspannt werden. Ausgeführt wird der Leitungsbau von den Monteuren der Biberacher EQOS-Gruppe. 
Bei nicht gerade optimalen Witterungsbedingungen hob am Dienstagnachmittag der Hubschrauber der Wucher Helicopter GmbH vom Boden ab, um das sogenannte Vorseil einzuziehen. Zu schaffen machte insbesondere ein böiger Wind und der einsetzende Regen, die das ganze Können des Piloten herausforderten.  Dennoch verlief die spektakuläre Aktion ohne besondere, nicht beherrschbare Vorkommnisse. In den Folgetagen kann jetzt das Leiterseil durch die an den Isolatoren befestigten Seilrollen gezogen werden.  

Der Pilot schwebt mit seinem Heli über einem Strommast und zieht mit großer Professionalität das Vorseil ein. Foto: jd
Der Pilot schwebt mit seinem Heli über einem Strommast und zieht mit großer Professionalität das Vorseil ein. Foto: jd

Wo Straßen und Wege überquert werden, waren in den Tagen zuvor entsprechende Netzgerüste errichtet worden. Um den Aufbau zu erleichtern, musste der Verkehr an der Brückenauffahrt der L 723 über die A 6 vorübergehend per Ampel gesteuert werden. Zeitweise kam es dabei insbesondere zum morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr zu erheblichem Rückstau. 

Wie Hochseilartisten balancieren die Monteure auf dem rund 70 Meter hohen Strommast. Foto: WK
Wie Hochseilartisten balancieren die Monteure auf dem rund 70 Meter hohen Strommast. Foto: WK

Deutschlands erste HGÜ-Leitung
 
ULTRANET ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Energiewende. Es ist der südlichste Teil eines größeren Leitungsprojekts, das sich insgesamt von der Nordsee bis in den Süden Deutschlands erstreckt und als „Korridor A“ bezeichnet wird. Auf den 340 Kilometern zwischen Osterath und Philippsburg ist ULTRANET ein Pilotprojekt, bei dem erstmalig eine Gleichstromleitung gemeinsam mit einer bereits existierenden 380.000 Volt-Drehstromleitung auf einem Mastgestänge geführt wird. Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) ist für die Energiewende essentiell, denn sie kann Strom besonderes verlustarm über weite Entfernungen transportieren. Damit wird es möglich, vor allem den Windstrom aus dem Norden und Osten zu den großen Verbrauchszentren im Westen und Süden des Landes zu bringen. (jd)

http://www.reilingen.de//de/news/aus-dem-rathaus