Gemeinde Reilingen

Holzvollerntemaschine im Einsatz
Derzeit ist im Reilinger Wald, entlang der Autobahn A6 schweres Gerät im Einsatz.
Wer dem Waldweg bei der Bürgerbegegnungsstätte über die Autobahnbrücke folgt und Richtung A6 entlangläuft, kann schon von weitem die ungewöhnlichen Geräusche des eingesetzten Arbeitsgerätes wahrnehmen. Mit einem sogenannten Holzvollernter oder Harvester, wie er auch genannt wird, werden derzeit Holzernte-Arbeiten durchgeführt. Dabei steht vor allem die Entnahme von kranken und abgestorbenen Bäumen im Vordergrund. Eine gezielte Entnahme, sprich die Holzernte anhand des Nutzungsplans, findet schon länger nicht mehr statt.
Bei der Holzernte ist man im Forstbezirk daran gewöhnt, in größeren Zeiträumen zu denken. So erstrecken sich die Nutzungspläne meist über eine Dekade. Die in diesem Zehnjahresplan festgelegten Mengen wurden bereits geerntet. Dabei wurde zunächst entlang der Hauptwege gearbeitet und man geht erst jetzt in die entlegeneren Bestände.
Gemeinsam machen sich Bürgermeister Stefan Weisbrod und Bauamtsleiterin Ramona Drexler mit den verantwortlichen des Forstbezirks ein Bild von der Lage. Revierförster Gunter Glasbrenner und Forstbezirksleiter Philipp Schweigler stellen sich bereitwillig den Fragen der Reilinger Gemeindeverwaltung und erklären anschaulich die Funktionsweise des stählernen Kolosses.

Keine Gefährdung der Waldbewohner
Um große und kleine Waldbewohner muss man sich keine Sorgen machen, stellt der Förster fest und verweist auf die Niederdruckreifen, auf denen sich der Harvester fortbewegt. Dadurch kommt kaum Druck auf den Boden, so dass auch kleine Bodenbewohner, wie Regenwürmer, keinerlei Gefahr ausgesetzt sind. Man kann sich sogar gefahrlos den Fuß davon überfahren lassen.
Außerdem fährt das Gerät nur in den sogenannten Rückegassen, die sich im Abstand von zwölf Metern durch jeden Waldabschnitt ziehen. Auf diesen bewegt er sich in den Wald hinein und kann rechts und links der Gasse die Bäume entfernen. Für Glasbrenner ist kein bodenschonenderes Verfahren vorstellbar. Zumal die Gassen erhalten bleiben und immer wieder aufs Neue genutzt werden können. Dafür werden diese extra in entsprechende digitale Karten im Navi abgespeichert oder vor Ort durch Absperrbänder gekennzeichnet.
Der Harvester arbeitet produktiv und schonend zugleich; 20 bis 25 Festmeter Holz holt er pro Stunde aus dem Wald. Ein Forstarbeiter schafft nur etwa ein Zehntel dieser Menge. Die Zahl der Bäume, die aus dem Forst geholt werden müssen, ist ohne Hilfe des technischen Geräts nicht zu schaffen. Außerdem kann durch den Einsatz des Harvesters eine Gefährdung von Forstarbeitern durch marode und herabstürzende Äset vermieden werden. Diese Arbeitsweise stellt also unterm Strich eine überaus umweltfreundliche Art der Holzernte dar.
Fotos: Lenhardt, Gemeinde