Gemeinde Reilingen

Technischer Ausschuss besucht die Rathaus-Baustelle

Das Rathaus verändert seinen inneren Aufbau. Vollkommen abgeschirmt von Rathausbesuchern und Gemeindebediensteten, nimmt die Verwandlung des Haupteingangs und der angrenzenden Erdgeschossebene Gestalt an. Eingang, Bürgerbüro, Foyer und Flure sind nach einem Monat Bauzeit allerdings noch weit davon entfernt, einen einladenden Eindruck zu hinterlassen. Denn die Handwerker haben gerade einmal die Rohbauarbeiten bewältigt und die Baustelle wirkt auf Außenstehende eher wie ein heilloses Durcheinander. Augenblicklich stehen die technischen Installationsarbeiten, sowie der Windfang mit seinen Automatiktüren im Fokus. Ein erstes Glaselement wurde bereits eingebaut.  

Am Donnerstagabend hatten die Mitglieder des Technischen Ausschusses das Privileg, begleitet von Architektin Jennifer Hermann, die Baustelle zu besichtigen und sich einen eigenen Eindruck von den doch einschneidenden Veränderungen zu machen. „Ja, wie schaut`s denn da aus“, war von dem einen oder anderen Ratsmitglied zu vernehmen. So mancher war sichtlich beeindruckt von dem vermeintlichen Tohuwabohu, das sich in den Augen des Betrachters bot. Überall Staub, freiliegendes Gemäuer, Rohre, Kabel und Schläuche.

Zeitungen aus dem Jahr 1935 hinter der Tapete

Auch unerwartete Überraschungen hielt die freigelegte Bausubstanz für die abendlichen Besucher parat. Unter abgelösten Tapeten tauchten an der Wand eines Büroraums die original Seiten eines historischen Zeitdokuments aus dem Jahr 1935 auf. Offensichtlich hatten die damaligen Bewohner der Räumlichkeiten Zeitungen als Tapetenuntergrund verwendet. Ein zu diesen Zeiten durchaus übliches Verfahren, um den Tapeten auf dem sandigen Innenputz besseren Halt zu verschaffen. Bevor der Raum seine neuen Tapeten erhält, werden die nur noch schlecht erhaltenen Zeitungsseiten fotografisch dokumentiert.

Erhalten bleiben sollen dagegen die auf der Nordseite des historischen Rathausgebäudes (Baujahr 1878) freigelegten Sandsteingefache und der ockergelbe Verputz der Außenmauer. Architektin Jennifer Hermann will die historischen Bauteile als gestalterisches Element in das Rathausfoyer integrieren. (jd)

Fotos: Gemeinde